Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Nicht nur gläubig, sondern auch fair: Die Kicker des CSV Neuwied. [Foto: privat]
Wochenende für Wochenende wähnen sich Amateurfußballer vom Fußballgott verlassen. Wenn der eigentlich treffsichere Stürmer den Ball kurz vor Schluss nur gegen den Pfosten hämmert. Oder wenn der sonst so zuverlässige Torwart in der Nachspielzeit einen harmlosen Eckball in den eigenen Kasten lenkt. All das kann den Kreisligakickern vom CSV Neuwied auch passieren. Aber von Gott verlassen fühlen sie sich nie. Denn beim Christlichen Sportverein vom Fuße des Westerwalds steht der Glaube an erster Stelle. Noch vor der Hoffnung auf den nächsten Sieg.
Wer die Homepage des Klubs aufruft, entdeckt als erste Rubrik „Was wir glauben“. Unter anderem, „dass Gott in drei Personen ewig ist: Vater, Sohn und Heiliger Geist“. Und „dass sich Gott den Menschen in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat.“ Der vor 15 Jahren gegründete Verein ist kein gewöhnlicher. „Wir wollen Kinder und Jugendliche von der Straße holen, christliche Werte vermitteln und den gewaltfreien Umgang mit Andersdenkenden fördern“, lautet ein Grundsatz des Klubs, den ein paar Kumpels 2000 ins Leben riefen. „Wir wollten unseren eigenen Fußballverein haben“, erinnert sich Trainer Mike Vlajnic an die Anfangstage. „Weil ich und ein paar Freunde sehr gläubig sind, haben wir den Verein eben CSV genannt.“
Hier haben sich nicht nur Idealisten aus den umliegenden Kirchengemeinden und kirchlichen Organisationen zusammengefunden, um Fußball zu spielen. Der CSV will die Werte, an die seine Spieler glauben, auch auf den Fußballplatz bringen. Und das ist nicht immer einfach. Denn aus reiner Nächstenliebe hat noch kein Gegner Punkte verschenkt. Und im Spiel kann es durchaus mal ruppiger zugehen. „Natürlich kann ein Foul im Spiel immer passieren. Aber bei uns werden Spieler aus dem Spiel genommen, wenn sie sich bewusst unfair verhalten“, sagt Trainer Vlajnic. „Wir wollen beim Fußball Spaß haben. Und das auch, wenn wir durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters in der 97. Minute verlieren. Dann ist das halt so. Es geht ja für uns weder um Sponsoren, noch ist unser Job in Gefahr, wenn wir verlieren. Wir feiern den Gegner für seinen Sieg und fahren nach Hause zu unseren Familien.“ Fünfmal in Folge gewannen die Neuwieder Christen mit dieser Einstellung die Fairplay-Wertung ihrer Liga, zweimal wurden sie mit dem Fairplay-Preis des Fußballkreises Westerwald/Wied ausgezeichnet.
„Es geht für uns weder um Sponsoren, noch ist unser Job in Gefahr, wenn wir verlieren“
In diesem Jahr ist die Titelverteidigung in Gefahr. Eine Rote, eine Gelb-Rote und elf Gelbe Karten stehen nach 14 Spielen für den B-Ligisten bereits zu Buche. Damit rangiert der CSV derzeit nur auf Platz drei der Fairplay-Tabelle. „Das waren keine rüden Fouls oder Entgleisungen“, sagt der Erste Vorsitzende Thomas Wolf. „Es ist uns wichtig, den Gegenspielern und dem Schiedsrichter nach dem Spiel in die Augen schauen zu können.“ Trainer Vlajnic ist überzeugt: „Wir werden wieder fairste Mannschaft, ganz sicher.“ Auch sportlich läuft es nicht ganz rund. Mit 19 Punkten liegt der CSV derzeit auf Rang sieben. „Es geht uns nicht vorrangig um den Erfolg oder den Aufstieg. Wir wollen Spaß haben in der Gemeinschaft“, meint der Vorsitzende Wolf. Am liebsten ohne Fouls. Vlajnic: „Unsere Spieler wissen, dass sie sich selbst und der Mannschaft am meisten mit diszipliniertem Verhalten weiterhelfen.“ Das gezügelte Temperament seiner Spieler übertrage sich auch auf die Zuschauer, ist der Trainer überzeugt – einen Spielabbruch mit Beteiligung des CSV hat es bislang nicht gegeben. Und sogar die Konkurrenz lässt sich von der entspannten Stimmung beeindrucken. „Viele Vereine werden angesteckt“, meint Vlajnic.
Wer für den CSV kicken will, muss nicht sonntags als Pfarrer auf der Kanzel stehen. „Vollzeit arbeitet keiner von uns für die Kirche“, sagt Vlajnic. „Aber ungefähr die Hälfte engagiert sich ehrenamtlich in Kirchen und Gemeinden.“ Der Trainer selbst kümmert sich nebenbei in der christlichen Sportorganisationen „Sportler ruft Sportler“ um Kinder und Jugendliche. In der Mannschaft der Neuwieder spielen mittlerweile auch Muslime und Hindus. „Klar stehen wir für christliche Werte. Aber bei uns darf jeder seinen Glauben haben. Viele wollen nur Fußball spielen und integrieren sich dabei immer mehr in den Verein“, sagt Vlajnic. Seit ihren Anfängen in der Kreisliga D haben sich die Rheinländer zwei Klassen nach oben gekämpft. In der D-Liga spielt mittlerweile die zweite Mannschaft. Auf 150 Mitglieder ist der Verein, der neben einem Fußball das Kreuz und das christliche Symbol des Fischs im Logo trägt, angewachsen. Neben Fußball kann mittlerweile auch Volleyball unter dem Dach des CSV gespielt werden.
„Im Gegensatz zu den Menschen ist Gott treu, für ihn bleiben wir die Helden, auch dann, wenn wir scheitern. Daher lohnt es sich, alles auf ihn zu setzen und ihm zu vertrauen. Denn letztlich können wir nur aus dem Wissen heraus, dass wir bedingungslos akzeptiert und geliebt werden, auch unseren Sport genießen“, schreiben die CSV-Kicker in der aktuellen Wochenandacht auf ihrer Website. Eine vergebene Chance oder ein Eigentor kurz vor Schluss lässt sie noch lange nicht am Fußballgott zweifeln.
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