Jula Verberkt: "In Spanien viel gelernt"
Die 19 Jahre alte Jula Verberkt aus Kevelaer ist für ihr Engagement als Jugendtrainerin ausgezeichnet worden. Der Lohn: Die "Fußballheldin" war auf Bildungsreise in Spanien.
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Malek Fakhro vom MSV Duisburg, Spitzenreiter der Regionalliga West, bestritt gerade seine ersten beiden Länderspiele für den Libanon. Beim 3:2 in Myanmar trug sich der 26 Jahre alte Angreifer sogar in die Torschützenliste ein. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der gebürtige Essener über sein emotionales Debüt, die Bedeutung des Fußballs im Nahen Osten und seine Ziele mit Verband und Verein.
Sie haben vor wenigen Tagen Ihr Länderspieldebüt für den Libanon gegeben. Wie kam es überhaupt zu Ihrer Nominierung, Herr Fakhro?
Malek Fakhro: Vor drei bis vier Monaten wurden die ersten Kontakte intensiviert und konkreter. Tatsächlich hatte mich dann Nationaltrainer Miodrag Radulovic angerufen und gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte und Bock darauf habe, für die Nationalmannschaft zu spielen.
Gab es schon seit längerer Zeit Kontakt zum Verband?
"Wenn man sein erstes Tor für das Land seiner Eltern schießt, fühlt sich das auf jeden Fall anders an"
Fakhro: Personen, die für den libanesischen Verband arbeiten, hatten mich in den zurückliegenden beiden Jahren mehrfach kontaktiert. Meine Eltern, die seit vielen Jahren in Deutschland leben, sind im Libanon geboren. Ich besitze einen deutschen und auch einen libanesischen Pass. Im Vorfeld mussten deshalb noch einige Dinge geklärt werden, bis ich loslegen durfte.
War es schon immer Ihr Traum, eines Tages das Nationaltrikot zu tragen? Oder mussten Sie lange überlegen, ob Sie die Einladung annehmen?
Fakhro: Als mir das Angebot gemacht wurde, musste ich nicht lange überlegen. Für jeden Fußballer ist es das Größte, für das Land seiner Eltern aufzulaufen und das Nationaltrikot zu tragen. Eine mögliche Nominierung kam in meiner Vorstellung niemals vor, zumal ich auch während meiner Jugend nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt hatte.
Sie sind in Essen geboren, haben Ihr gesamtes Leben in Deutschland verbracht. Welche Verbindungen gibt es zu Ihrem Heimatland?
Fakhro: Ich habe noch einige Verwandte, die im Libanon leben. Seit meinem 18. Geburtstag verbringe ich in jedem Jahr mindestens einen Kurzurlaub im Heimatland meiner Eltern.
Wie würden Sie Ihre Gefühle beschreiben, als vor Ihrem Debüt beim 0:0 in Thailand die Nationalhymne gespielt wurde?
Fakhro: Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, als die Nationalhymne ertönte. Dieses Gefühl verschwand auch nicht während des Spiels. Ich bin unglaublich stolz, dass ich das geschafft habe.
War Ihr Treffer beim 3:2 in Myanmar noch einmal ein Stück emotionaler?
Fakhro: Wenn man sein erstes Tor für das Land seiner Eltern schießt, fühlt sich das auf jeden Fall anders an. Als der Ball im Netz zappelte, war ich super glücklich. Für mich war das die Krönung einer perfekten Woche, weil auch der MSV während meiner Abwesenheit im Verbandspokal eine Runde weitergekommen war und das Halbfinale erreicht hatte.
Aufgrund der aktuellen politischen Lage können im Libanon keine Heimspiele ausgetragen werden. Wie gerne hätte Sie vor heimischer Kulisse gespielt?
Fakhro: Aktuell tragen wir unsere Heimspiele in Katar aus. Viele Nationalspieler kicken in der libanesischen Liga. Vor daher wäre es natürlich schön gewesen, wenn man vor heimischem Publikum hätte spielen können. Aber die aktuelle Lage gibt es nicht her.
Welche Bedeutung hat der Fußball für die Menschen im Libanon?
Fakhro: Der Fußball genießt einen riesigen Stellenwert. Wir wollten deshalb auch mit guten Ergebnissen für positive Stimmung im Land sorgen und den Menschen ein wenig Freude und Ablenkung von der schwierigen Lage im Nahen Osten geben.
Die Nationalmannschaft belegt in der Weltrangliste aktuell Platz 115. Wie ordnen Sie das sportliche Niveau des Teams ein?
Fakhro: Das kann man ganz schwer beurteilen, weil sich viele Spieler schon seit Monaten nicht mehr im Mannschaftstraining oder im Spielbetrieb befinden. Sie haben sich entweder per Videoübungen oder durch andere Aktivitäten fit gehalten. Die Luftfeuchtigkeit in Thailand und Myanmar war bei 30 Grad schon extrem. Dafür, dass die meisten Spieler nicht im Rhythmus waren, haben wir es ganz gut hinbekommen.
Wie hat es mit der Verständigung auf dem Platz und außerhalb funktioniert?
Fakhro: Ich spreche fließend Arabisch, von daher hatte ich überhaupt keine Verständigungsprobleme. Vor dem Spiel in Myanmar hatte ich an einer Pressekonferenz teilgenommen und konnte meine Englisch-Kenntnisse ein wenig aufbessern.
Welche nächsten Aufgaben stehen mit der Nationalmannschaft an? Welche Ziele verfolgen Sie?
Fakhro: Vom 9. bis 12. Dezember werden wir in Katar für ein Freundschaftsspiel gegen Kuwait wieder zusammenkommen. Im nächsten Jahr finden im März die Qualifikationsspiele für die Asienmeisterschaft statt. Beim Asian Cup, der im Januar 2027 in Saudi-Arabien stattfinden wird, wollen wir dabei sein.
Beim 2:1-Derbysieg des MSV beim KFC Uerdingen 05 standen Sie direkt wieder in der Startelf. Haben Ihnen die Reisestrapazen nichts ausgemacht?
Fakhro: Insgesamt bin ich zwölf Stunden geflogen - mit einem Zwischenstopp in Dubai. Ich war emotional so aufgeladen, dass ich überhaupt keinen Jetlag verspürt hatte. Voller Vorfreude auf die Partie beim KFC hatte ich meine Heimreise angetreten, stand einen Tag nach meiner Ankunft wieder auf dem Trainingsplatz.
Nach dem Abstieg in der Regionalliga West war der MSV Duisburg am Tiefpunkt seiner Vereinsgeschichte angekommen. Warum wollten Sie dennoch unbedingt zu den "Zebras" wechseln?
Fakhro: Der MSV genießt in ganz Deutschland einen guten Ruf, ist trotz des Abstiegs immer noch ein großer Verein mit viel Tradition. Ich möchte helfen, dass wir schnell wieder dort hinkommen, wo der MSV hingehört, nämlich in den Profifußball. Mein Trainer Dietmar Hirsch, mit dem ich zuvor auch schon beim 1. FC Bocholt zusammengearbeitet hatte, weiß ganz genau, wie der MSV funktioniert, hat als Profi sieben Jahre für die "Zebras" gespielt.
Hätten Sie gedacht, dass so schnell wieder eine neue Euphorie entsteht?
Fakhro: Wir sind mit 18 neuen Spielern in die Saison gestartet. Die meisten hatten noch nie vor 15.000 Zuschauern gespielt. Es hat nur wenige Spiele gebraucht, bis wir zu einem echten Team zusammengewachsen sind. Alle ziehen an einem Strang, verfolgen mit dem direkten Wiederaufstieg ein klares Ziel.
Noch nie hat ein Absteiger aus der 3. Liga in der Regionalliga West in ihrer aktuellen Form den direkten Wiederaufstieg geschafft. Warum sorgt der MSV in dieser Saison für eine Premiere?
Fakhro: Es gibt immer ein erstes Mal. (lacht) Wir werden alles daransetzen, dass wir so schnell wie möglich eine Klasse höher spielen. Der Verein, die Fans und das komplette Umfeld haben nur sehr wenig mit Regionalliga zu tun.
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