SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Dominiert mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen die Kreisliga A: das Frauenteam von Fortuna Düsseldorf.[Foto: Sonja Stumpf/Fortuna Düsseldorf]
Deutscher Meister 1933, 25 Spielzeiten in der Bundesliga, zwei DFB-Pokalerfolge (1979 und 1980) und fünf Teilnahmen am internationalen Wettbewerb: Das ist die lange Erfolgshistorie von Fortuna Düsseldorf - bei den Männern. Möglicherweise kommen schon bald auch Kapitel außerhalb des Männerfußballs dazu. Seit dieser Saison geht nämlich auch ein Frauenteam für den Verein aus dem Stadtteil Flingern an den Start - mit außerordentlichem Erfolg.
Nach zwölf Begegnungen stehen in der Frauen-Kreisliga A Gruppe 1 nicht nur zwölf Siege, sondern auch die beeindruckende Bilanz von 127:0 Toren zu Buche. "Wir sind schon davon ausgegangen, dass wir eine gute Frauenmannschaft zusammengestellt haben", sagt Trainer Anestis Tsentemeidis gegenüber FUSSBALL.DE . "Die Art und Weise, wie wir die Spiele schon jetzt bestreiten, ist allerdings beeindruckend. Wir haben uns immer mehr gesteigert."
Dem 55-Jährigen gefällt dabei besonders, "wie sich das Team auf und abseits des Platzes versteht. Außerdem hat jede Spielerin ein Bewusstsein dafür, was es bedeutet, das Trikot von Fortuna Düsseldorf zu tragen. Wir schreiben als erstes Frauenteam des Klubs mit jedem neuen Spiel Geschichte. Den Verein zu repräsentieren, ist eine große Ehre und Verantwortung." Trotz Tabellenplatz eins sieht der Chefcoach aber auch noch Steigerungspotenzial "im technischen und taktischen Bereich".
"Irgendwann wollen wir mit Fortuna Düsseldorf in der Frauen-Bundesliga vertreten sein"
Neben externen Spielerinnen, die über Sichtungstrainings gescoutet worden waren, haben auch einige Fußballerinnen aus dem letztjährigen Kader der U 17-Juniorinnen, die gleich in ihrem ersten Jahr den Aufstieg aus der Kreisklasse bis in die Niederrheinliga gefeiert hatten, den Sprung in die Frauenmannschaft geschafft. "Lediglich drei Spielerinnen aus unserem Kader sind nicht gebürtig aus Düsseldorf, sondern für ihr Studium in die Stadt gezogen", betont Tsentemeidis nicht ohne Stolz. Für ihn spielt die Förderung von lokalen Talenten eine besonders wichtige Rolle.
Ein wesentlicher Bestandteil der Frauen- und Mädchenabteilung, die von Lisa-Marie Peters (Administrative Koordination) und der ehemaligen Nationaltorhüterin Lisa Weiß (Sportliche Koordination) geführt wird, ist das Bündnis "AG Mädchenfußball in Düsseldorf". Darin hat sich die Fortuna gemeinsam mit den weiteren elf Düsseldorfer Vereinen CfR Links, TSV Urdenbach, SV Wersten 04, DSC 99, DJK Agon 08, FC Tannenhof, Sportfreunde Gerresheim, Lohausener SV,TV Angermund, ISD und Rather SV fest vorgenommen, den Mädchen- und Frauenfußball in der Stadt nachhaltig auf einer breiten Basis zu fördern und durch ein kooperatives Konzept der Talentförderung insbesondere Spitzentalente zukünftig in der Landeshauptstadt von NRW gemeinsam ausbilden und beheimaten zu können.
"Wir werben dabei Spielerinnen nicht aktiv ab, sondern sind mit den Vereinen im offenen Austausch. Wir wollen den Frauen- und Mädchenfußball in Düsseldorf insgesamt stärken", erklärt Anestis Tsentemeidis, für den das Engagement beim Frauenteam und zuvor bei den B-Juniorinnen eine "Herzensangelegenheit" ist. "Seitdem ich vor 30 Jahren nach Deutschland gekommen bin, lebe ich in Düsseldorf. Vor 15 Jahren habe ich schon einmal fünf Jahre lang die Jungs im Altersbereich U 16 und U 17 betreut." Aus familiären Gründen musste er kürzertreten, ehe er - unter anderem mit der Zwischenstation als Stützpunkttrainer sowie als Juniorinnentrainer beim 1. FC Köln - zu Fortuna Düsseldorf zurückkehrte.
Das Bündnis mit den elf weiteren Düsseldorfer Vereinen, das grundsätzlich auch noch für zusätzliche Klubs offensteht, sieht unter anderem auch vor, dass Trainer von Fortuna Düsseldorf die Kooperationsvereine besuchen und vor Ort gemeinsam mit den Trainern der Partnervereine Trainings- und Sichtungsmaßnahmen oder auch Trainerfortbildungen durchführen. Außerdem sollen über verschiedene Maßnahmen wie Schul-AGs oder Feriencamps noch mehr Mädchen für den Fußball begeistert werden, die sich dann den kooperierenden Vereinen wohnortnah anschließen können.
Die talentiertesten Spielerinnen der Kooperationsvereine sollen sich bei einem aus Leistungsgründen geplanten Vereinswechsel möglichst für die Fortuna entscheiden und sich nicht - wie bisher - Leistungssportvereinen außerhalb Düsseldorfs anschließen müssen, weil das Niveau innerhalb der Stadtgrenzen zuvor nicht hoch genug war.
"Unser Frauenteam absolviert schon jetzt vier Trainingseinheiten in der Woche: Drei davon finden auf dem Platz und eine im Kraftraum statt", erläutert der Cheftrainer. "Mit den Koordinatorinnen Lisa-Marie Peters und Lisa Weiß und dem gesamten Trainerteam führen wir regelmäßig Gespräche, wie wir am besten eine Atmosphäre schaffen, bei der nicht nur die Aspekte Ausbildung, Leistung und Erfolg passen. Wir wollen die Spielerinnen auch bei ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen, indem wir zum Beispiel bei der beruflichen Orientierung helfen. Wir kümmern uns in allen Belangen."
Neben dem Frauen- und dem U 17-Team, das inzwischen von der früheren italienischen Nationalspielerin Laura Neboli trainiert wird, soll perspektivisch noch eine weitere Mannschaft an den Start gehen. "Voraussichtlich Anfang des neuen Jahres werden wir uns intensiver damit befassen, was für die Entwicklung sämtlicher Teams am zielführendsten ist", sagt Anestis Tsentemeidis.
Mittel- und langfristig soll jede Mannschaft die jeweils bestmögliche Liga erreichen. "Was in sechs oder sieben Jahren sein wird, kann ich nicht sagen", so Tsentemeidis. "Irgendwann wollen wir aber mit Fortuna Düsseldorf in der Frauen-Bundesliga vertreten sein." Aktuell sieht es zumindest schon mal stark danach aus, als würde das neugegründete Frauenteam des Traditionsvereins gleich in der ersten Saison nach der Gründung den Sprung in die Bezirksliga und damit in die sechsthöchste Spielklasse realisieren können.
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