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Magazin | 08.03.2025 | 10:30

Frauen und Mädchen im Fußball: Vorbilder gegen Vorurteile

Huda Mahmood: "Es ist anders als vor 20 Jahren. Heute bin ich nicht mehr die Einzige."[Foto: Foto: Christof Koepsel/GettyImages]

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Warum hatten Mädchen aus muslimischen Familien über viele Jahre einen schweren Einstieg in den Fußball? Und wie sieht es heute aus? Huda Mahmood vom Bonner Verein TV Rheindorf erzählt, was sie erlebt hat.

"Ist Fußball wirklich das Richtige für dich?", fragte ihr Vater. Sein Stirnrunzeln sollte ihr die Antwort soufflieren. Aber Huda Mahmood war sich sicher und ist es bis heute geblieben. Die anfängliche und einfach nur besorgte Skepsis ihres Vaters überwand sie, konnte ihn sogar für den Fußball begeistern. Und als sich ihre Mädchenmannschaft beim Bonner Verein AlHilal aufgelöst hatte, suchte sie sich einen neuen Verein.

Heute spielt die mittlerweile 24 Jahre alte Studentin Kreisligafußball in der Frauenmannschaft des TV Rheindorf. Mit Kopftuch, Spaß und Ehrgeiz: "Es ist anders als vor 20 Jahren. Heute bin ich nicht mehr die Einzige." Die Familie ihrer Mutter war vor dem Irak-Krieg nach Deutschland geflüchtet, ihren Vater führte ein Architektur-Studium nach Deutschland. Sie selbst ist gebürtige Bonnerin und gläubige Muslima.

Als Spielerin erlebte sie nie eine Anfeindung, berichtet sie. Anders sah es aus, als sie beim internationalen Bonner Sportclub AlHilal das Training der B-Juniorinnen übernahm. Sie erinnert sich an ein Auswärtsspiel in einem Dorf außerhalb von Aachen: "Meine Mädels damals hatten alle einen Migrationshintergrund. Den sah man ihnen auch an, sei es wegen der anderen Hautfarbe, sei es wegen des Kopftuchs. Wir traten also auswärts an, viele Leute am Platz, es wurde gegrillt und Bier getrunken. Jeder Pfiff wurde kommentiert und jede Aktion meiner Spielerinnen. Ich bin auf ein paar Zuschauende zugegangen und habe denen erklärt, dass meine Spielerinnen noch sehr jung seien und die Kommentare sie verunsichern. Es half nichts. Wegen eines Fouls an der Torfrau bekam eine meiner Spielerinnen die Rote Karte. Der Schiedsrichter hatte mehrere Minuten gezögert und erst mit der Torfrau geredet. Und plötzlich sagte ein Zuschauer, ein älterer Mann, wir würden uns über die Verletzung der Torfrau freuen. Die Lage eskalierte. Ein Zuschauer versuchte, eine meiner Spielerinnen zu treten, es wurde mit Bällen nach ihnen geworfen. Von mehreren Seiten hieß es: 'Wir wollen euch ohnehin nicht hier haben.'"

Geringe Partizipation

Eine Studie des Instituts für Migrationsforschung an der Berliner Humboldt-Universität spricht von "subtilen Ausgrenzungsmechanismen" seitens der Vereine und von einer "anhaltend geringen Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund im vereinsorganisierten Sport." Dringend bräuchte es im Spitzenfußball der Frauen mehr Vorbilder zur Orientierung. Auch in der Breite sind Studien zufolge nur 15 Prozent der Mädchen aus muslimischen Elternhäusern Sportvereinsmitglied. Damit sind sie deutlich unterrepräsentiert. Die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen bis zu 19 Jahren waren zu Beginn des Jahres 2023 in einem Sportverein angemeldet.

Hudas Vater legte seine Skepsis ab, doch so läuft es nicht immer. Immer noch verhindern ein traditionelles Rollenverständnis oder finanzielle Engpässe kinderreicher Familien den Eintritt der Tochter in den Fußballverein, beobachtet der Sportpädagoge Prof. Ulf Gebken. Und immer noch gibt es Vereine, die eher kühl reagieren, wenn Mädchen mit Kopftuch Fußball spielen wollen. Dabei hat sich viel getan. Noch 1999 lag die Partizipationsrate bei dieser Bevölkerungsgruppe bei 1,5 Prozent. Gebken, damals lehrend an der Universität Osnabrück, überlegte, was man machen könnte. Was wäre, wenn man die Mädchen über die Schule zu Fußball-AGs einlädt und damit einen "safe space" schafft? Und im nächsten Schritt interessierte Mädchen zu Coaches ausbildet, die wiederum AGs leiten könnten?

Der DFB hörte zu und Gebkens Modell startete durch. "Kicking Girls" fand in der Hochzeit an 300 Standorten statt und wurde mit dem "UEFA Childrens Award" und einem Preisgeld von 50.000 Euro ausgezeichnet. Über die Jahre durchliefen rund 30.000 Mädchen diese Schul-AGs. Gebken blickt zufrieden zurück, sagt aber auch: "Vielleicht waren wir mit unserem Ansatz sogar etwas zu früh auf dem Markt und haben den organisierten Fußball überfordert, diese Mädchen zu integrieren. Das Bewusstsein, dass wir gerade die Baby-Boomer überall verlieren – im Ehrenamt, in den Vorständen, als Trainer*innen – und unbedingt Nachwuchs brauchen, ist doch erst jetzt gereift."

Vertrauen Schaffen

Im Gespräch strahlt Huda Mahmood eine große Selbstverständlichkeit aus. Gerade hat sie ihren Bachelor als Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaftlerin abgeschlossen. Anpacken liegt ihr mehr als Zweifeln. Über den Vorfall beim B-Juniorinnen-Spiel sagt sie: "Das ist die Minderheit." Im englischen Amateurfußball hatte zuletzt der Schiedsrichter einer muslimischen Spielerin das Tragen einer langen Trainingshose verboten. Die FA entschuldigte sich später.

Huda Mahmood ist es wichtig, dass ihr Tragen des Kopftuchs auch beim Fußball nicht fehlinterpretiert wird. "Im Iran wird den Frauen das Tragen des Kopftuchs befohlen. Aber ich habe die Freiheit, das Kopftuch zu tragen oder es nicht zu tragen. Das sind deutlich unterschiedliche Sachverhalte. Es macht mich traurig, dass beides vermengt wird."

Über den Vereinsalltag beim TV Rheindorf sagt sie: "Für mich ist alles gut – und dann spüre ich wieder, wie mir Vorurteile begegnen." Als sie erstmals beim neuen Klub mit Kopftuch trainierte, sei sie schon angespannt gewesen – unnötigerweise, wie sich schnell herausstellte. "Alle waren total nett, mir macht der Fußball hier Spaß." Aber dann fragt eine Mitspielerin, ob sie verheiratet sei, und als sie verneint, habe die Mitspielerin gesagt: 'Krass, das hätte ich aber gedacht. Bei euch ist das doch eigentlich üblich.'"

Immer noch werde sie von einigen fast komplett über ihre Herkunft verstanden und nicht einfach als eine Mitspielerin wie jede andere auch. "Die Vereine sollten sich entwickeln und die Perspektiven von Minderheiten besser verstehen", empfiehlt Huda Mahmood. "Man sollte versuchen, Eltern mit einem muslimischen Background im Ehrenamt des Vereins einzubinden. Das würde Vertrauen schaffen. Und die jungen Muslimas würden sich stärker und damit wohler fühlen."

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