Wie lassen sich Mädchen und junge Frauen für den Fußball begeistern? Die Brandenburgische Sportjugend (BSJ) und der Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) liefern ab dem 4. Juli mit der #girlssoccerweek eine kreative Antwort. Schirmherrin Annalena Baerbock stattete den Verantwortlichen vor dem Auftakt am Montag einen Besuch ab.
Die Außenministerin spielte als Kind selbst Fußball. "Das war eigentlich mehr aus der Not heraus", erzählt die 41-Jährige. Ihre Cousine konnte nach der F-Jugend nicht mehr mit den Jungs zusammenspielen und gründete daraufhin eine eigene Mädchenmannschaft. "Dann wurden alle bei uns aus dem Dorf zusammengetrommelt", erinnert sich Baerbock.
Welchen Beitrag der Mannschaftssport für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, spürte sie bei ihrem Auslandsaufenthalt in den USA. Neu im fremden Land fand sie durch das gemeinsame Fußballspielen schnell Anschluss. Die #girlssoccerweek in Brandenburg mit ihrem Ansatz, den Fußball zurück auf die Straße zu bringen und Mädchen ohne große Hürden zum Spielen zu animieren, begeistert die Politikerin.
"Auf dem Fußballplatz sind alle gleich. Egal wie gut oder schlecht die Schulnote ist, was die Eltern verdienen, ob man gut Deutsch sprechen kann", sagt Baerbock. In Brandenburg zielt das Projekt daher auch auf die Stärkung von Gleichberechtigung und Integration ab. "Als Politikern ist mir die Förderung von Sport und gerade Fußball sehr wichtig", betont die Außenministerin. "Und auch, dass der Frauenfußball nicht schlechter behandelt wird als der Männerfußball."
"Auf dem Fußballplatz sind alle gleich. Egal wie gut oder schlecht die Schulnote ist, was die Eltern verdienen, ob man gut Deutsch sprechen kann"
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Frauen-EM in England
Insbesondere während der Corona-Pandemie habe man gespürt, wie sich Kinder zurückgezogen hätten, wie sehr ihnen der Sport gefehlt habe. Die #girlssoccerweek soll den Mädchen und jungen Frauen nun dabei helfen, nach Corona wieder Anschluss zu finden. "Auch in Gegenden, wo es nicht tausende von Vereinen gibt, wo man wahrscheinlich nicht als allererstes in einen Sportverein geht", meint Baerbock.
Doch nicht nur der Mädchenfußball an der Basis ist der Außenministerin wichtig, auch der Spitzensport habe eine wichtige gesellschaftliche Relevanz. Daher drücke sie der deutschen Nationalmannschaft für die anstehende Europameisterschaft in England alle Daumen: "Es ist wichtig, dass nicht nur über die Spiele berichtet wird, sondern auch darüber, was die Frauen alles leisten." Und wer weiß: Vielleicht findet bei der Projektwoche in Brandenburg eine künftige Nationalspielerin ihre Begeisterung für den Fußball.