Phönix-Coach Adigo: "BVB-Spiel ist Belohnung"
Phönix-Trainer Christiano Adigo will mutig in das Highlight-Spiel im DFB-Pokal gegen Borusia Dortmund gehen. Dabei verweist er auf eigene gute Erfahrungen als Außenseiter im Pokal.
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[Foto: imago/Jan Huebner]
Seit exakt 633 Minuten ist der TSV Steinbach Haiger in der Regionalliga Südwest ohne Gegentor. Der aufstrebende hessische Verein, der 2009 noch in der Kreisliga B kickte und seitdem sechsmal aufgestiegen ist, gewann zuletzt viermal in Folge zu Null und ist bei nur drei Punkten Rückstand erster Verfolger von Spitzenreiter SV Waldhof Mannheim. Kapitän und Abwehrchef beim TSV, der mit erst neun Gegentreffern die beste Abwehr aller fünf Regionalliga-Staffeln stellt, ist Ex-Bundesligaprofi Nico Herzig (34). Seit 2016 kickt der ehemalige deutsche U 21-Nationalspieler für Steinbach Haiger.
Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Nico Herzig über die Zu-Null-Serie des TSV Steinbach Haiger, einen möglichen Aufstieg in die 3. Liga, seinen auslaufenden Vertrag im nächsten Sommer und die Zeit nach der Karriere.
FUSSBALL.DE: Den letzten Gegentreffer kassierte der TSV Steinbach Haiger Anfang September beim 1:3 gegen Spitzenreiter SV Waldhof Mannheim. Was sind die Gründe für diese beeindruckende defensive Stabilität, Herr Herzig?
Nico Herzig: Die gesamte Mannschaft arbeitet gut mit nach hinten. Wir machen die Räume schon vorne sehr eng und kommen nach Ballverlusten schnell hinter den Ball. Und klar: Ein wenig Glück ist auch mit dabei, wenn man so viele Spiele in Folge ohne Gegentor bleibt.
"Wir wollen nun versuchen, so lange wie möglich am Spitzenreiter dranzubleiben"
FUSSBALL.DE: Beim jüngsten 1:0-Auswärtserfolg gegen den abstiegsgefährdeten FC Astoria Walldorf fehlten gleich acht angeschlagene und verletzte Spieler, darunter auch Sie selbst wegen eines grippalen Infekts. Hatten Sie die Befürchtung, dass die Zu-Null-Serie reißen könnte?
Herzig: Ganz und gar nicht. Wir haben einen breiten Kader, sind auf allen Positionen doppelt besetzt und können auch viele gleichzeitige Ausfälle kompensieren. Das muss bei einer Mannschaft, die oben mitspielen will, auch gewährleistet sein. Ich hatte überhaupt keine Angst und war guter Dinge, dass wir auch in Walldorf gewinnen werden.
FUSSBALL.DE: Am Samstag geht es mit der Partie gegen die U 23 des FSV Mainz 05 weiter. Werden Sie wieder am Ball sein?
Herzig: Ja, ich bin seit Dienstag wieder im Training und einsatzbereit.
FUSSBALL.DE: Wie stehen die Chancen, die Erfolgsserie auszubauen?
Herzig: U 23-Mannschaften sind traditionell spielstark und zeigen attraktiven Fußball. Unser Vorteil ist, dass wir die reifere Mannschaft sind. Unerfahrene Teams machen hin und wieder den Fehler, dass sie die Defensive zu sehr vernachlässigen. Das wollen wir ausnutzen.
FUSSBALL.DE: Der TSV Steinbach Haiger ist nicht nur seit sieben Partien ohne Gegentor, sondern holte auch zuletzt vier Siege hintereinander. Der Rückstand auf Tabellenführer Mannheim beträgt nur drei Zähler. Ist für den TSV in dieser Saison der ganz große Coup möglich? Der Meister steigt bekanntlich direkt in die 3. Liga auf!
Herzig: Unmöglich ist das sicher nicht. Unser Ziel ist zwar grundsätzlich erst einmal, besser abzuschneiden als in der zurückliegenden Saison, die wir auf Platz acht beendet haben. Wir sind aber auf einem sehr guten Weg, spielen konstanter und sind stolz, dass wir aktuell erster Verfolger von Waldhof Mannheim sind. Wir wollen nun versuchen, so lange wie möglich am Spitzenreiter dranzubleiben. Dass das nicht einfach wird, wissen wir. Der SV Waldhof ist sehr stark besetzt, spielt guten Fußball und macht wenige Fehler. Das mussten wir bei unserem Heimspiel gegen Mannheim bereits selbst feststellen.
FUSSBALL.DE: Sie werden im Dezember 35 Jahre, Ihr Vertrag läuft zum Saisonende aus. Wie geht es im nächsten Sommer weiter?
Herzig: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ich fühle mich aber noch fit und kann mir durchaus vorstellen, ein weiteres Jahr dranzuhängen. Sobald ich allerdings merke, dass ich von der Fitness her nicht mehr mithalten kann, höre ich sofort auf. Ich möchte mich nicht zur Lachnummer machen. (lacht)
FUSSBALL.DE: Gebürtig stammen Sie aus Thüringen, sind aber während Ihrer Karriere viel herumgekommen. Unter anderem spielten Sie in England für Milton Keynes Dons sowie später in der 1. Bundesliga für Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen. Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?
Herzig: Meine schönste Zeit hatte ich in Aachen. Die vier Jahre bei der Alemannia habe ich sportlich und privat absolut genossen. Ich habe dort viele Freunde kennengelernt, mit denen ich auch jetzt noch in Kontakt stehe. Die Menschen im Rheinland sind extrem offenherzig, das habe ich sehr geschätzt.
FUSSBALL.DE: Nach Ihrem Karriereende könnte es also zurück nach Aachen gehen?
Herzig: Das ist auf jeden Fall eine Möglichkeit. Wohin es meine Frau Sinah und mich verschlägt, wenn ich mit dem Fußball aufhöre, steht aber noch in den Sternen. Es ist nicht so, dass wir schon seit Jahren wissen, wo wir irgendwann den Rest unseres Lebens verbringen wollen. Noch ist keine Entscheidung gefallen. Aber wir haben ja noch etwas Zeit.
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