1:0 gegen Hannover II: Würzburg im Vorteil
Die Würzburger Kickers haben gute Chancen den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen. Der frühere Zweitligist behielt im Hinspiel gegen die U 23 von Hannover 96 mit 1:0 (1:0) die Oberhand.
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Florian Hörnig: "Karneval ist für mich in diesem Jahr ausgefallen."
[Foto: imago/Eibner]
Nach einer schlimmen Entzündung der Speiseröhre war lange Zeit unklar, ob der frühere Zweitligaprofi Florian Hörnig jemals wieder würde Fußball spielen können. Jetzt ist der 31 Jahre alte Verteidiger, der von 2013 bis 2017 für den SC Fortuna Köln am Ball war und mit den Südstädtern den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte, zurück. Bei der U 21 des 1. FC Köln in der Regionalliga West startet der gebürtige Münchner einen sportlichen Neuanfang. Als Routinier soll er dem Kölner Nachwuchs dabei helfen, den Abstieg in die 5. Liga zu verhindern.
Im aktuellen Interview mit FUSSBALL.DE spricht Florian Hörnig mit Mitarbeiter Christian Knoth über seine Leidenszeit, Gedanken an ein Karriereende, einen Wendepunkt in seinem Leben und den Karneval in Köln.
FUSSBALL.DE: Haben Sie Karneval gefeiert, Herr Hörnig?
Florian Hörnig: Leider nicht, Karneval ist für mich in diesem Jahr ausgefallen. Ich hatte in den zurückliegenden Tagen mit einem grippalen Infekt zu kämpfen. Erst seit dem gestrigen Dienstag bin ich wieder gesund und im Mannschaftstraining.
"Es gibt für mich nie wieder Milch und Weizen"
Sind Sie denn allgemein ein Freund des bunten Treibens? Immerhin leben Sie bereits seit 2013 in der Karnevalshochburg Köln.
Hörnig: Bevor ich nach Köln kam, konnte ich mir tatsächlich nicht wirklich vorstellen, dass ich jemals ein großer Fan von Karneval werde. Allerdings habe ich mich damals von meinen Mitspielern schnell begeistern lassen. Seit ich in der Domstadt lebe, feiere ich Karneval regelmäßig und ausgiebig. Dass ich diesmal nicht dabei sein konnte, hat mich deshalb schon ein wenig geärgert. Allzu groß war die Enttäuschung allerdings nicht. Ich war ja auch schon Ende Januar bei der Karnevalssitzung des 1. FC Köln vor Ort, so dass ich nicht ganz leer ausgehen musste, was die Karneval-Feierei angeht. (lacht)
Nach einem halben Jahr ohne Verein sind Sie jetzt für die U 21 des 1. FC Köln am Ball. Wie ist es zum Engagement beim Nachwuchs des Effzeh gekommen?
Hörnig: Ich bin mit Michael Klauß eng befreundet, der noch bis Januar für die Kölner U 21 gekickt hat und jetzt für die Stuttgarter Kickers in der Regionalliga Südwest spielt. Durch ihn habe ich Kapitän Roman Prokoph kennengelernt. Zu dritt unternehmen wir privat hin und wieder etwas. Als klar war, dass Michael wechselt und dadurch ein Platz für einen erfahrenen Spieler im Kader frei wird, habe ich Roman gefragt, ob er mal mit seinem Trainer André Pawlak über mich sprechen könne. Daraufhin durfte ich mich im Probetraining vorstellen, und wir wurden uns schnell einig. Jetzt bin ich froh, dass ich nach der langen Fußball-Pause wieder am Ball bin.
Bis Sommer 2017 standen Sie vier Jahre beim SC Fortuna Köln unter Vertrag. Dort waren Sie Leistungsträger und Vizekapitän, bis Sie eine schlimme Entzündung der Speiseröhre mehrere Monate außer Gefecht setzte. Was ist genau passiert?
Hörnig: Wir haben bei der Fortuna für eine optimale Ernährung zwei- bis dreimal täglich Eiweiß-Shakes getrunken. Nach einiger Zeit bekam ich vermehrt Atemprobleme beim Ausüben von Sport. Ich habe mir erst einmal nichts dabei gedacht und keine Maßnahmen ergriffen. Erst als ich vor einem Testspiel gegen Alemannia Aachen dachte, ich würde gleich umkippen, habe ich mich ins Krankenhaus einliefern lassen. Weil dort zunächst nichts festgestellt werden konnte, ließ ich mich bei einer Magenspiegelung untersuchen. Dabei wurde dann erkannt, dass die Speiseröhre bereits seit längerer Zeit entzündet war und die akuten Atemprobleme verursacht.
Und die Eiweiß-Shakes waren Schuld daran?
Hörnig: Sehr wahrscheinlich. Die Ursache war lange unklar, bis ich den Ärzten von den Eiweiß-Shakes erzählt habe. Eine Allergie gegen Molken-Eiweiße, von der ich vorher nichts gewusst hatte, war wohl der Grund für die Entzündung der Speiseröhre. Fest steht, dass ich seitdem keine Eiweiß-Shakes mehr trinke und meine Ernährung komplett umgestellt habe. Es gibt für mich nie wieder Milch und Weizen. Das ist zwar hart, aber das Beste für meine Gesundheit.
Wie schlimm ging es Ihnen wirklich in dieser Zeit?
Hörnig: Laut der Ärzte war ich zumindest nie in Lebensgefahr. Aber ich bin ehrlich: Es gab Momente, in denen ich gedacht habe, dass es für mich zu Ende geht. Wenn man schon in schlimme Atemnot gerät, nachdem man nur drei Treppenstufen läuft, bildet man sich seine eigene Meinung über die Krankheit und vertraut nicht unbedingt darauf, was andere sagen.
Stand Ihre Karriere als Fußballer auf der Kippe?
Hörnig: Definitiv. Es war lange Zeit keine Besserung in Sicht, die Atemprobleme hörten nicht auf. Zwischenzeitlich war ich mir bereits sicher, dass ich nie wieder kicken würde. Hätte mir jemand gesagt, dass ich sofort wieder richtig atmen kann, wenn ich den Fußball aufgebe, hätte ich sofort unterschrieben. Denn scheinbar konnte mir niemand helfen. Auf Empfehlung eines ehemaligen Jugendtrainers von mir aus der Zeit beim SSV Jahn Regensburg ging ich dann zu einer Heilpraktikerin, die mir empfahl, mit Yoga zu beginnen. Und das war eine Wende in meinem Leben.
Inwiefern?
Hörnig: Beim Yoga habe ich neu gelernt, wie ich richtig und gleichmäßig atme. Bis zu viermal die Woche war ich dort. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass Yoga mir meine Karriere gerettet und die Rückkehr in den Sport ermöglicht hat. Irgendwann konnte ich nicht mehr nur drei, sondern zehn Treppenstufen gehen, ohne Atemprobleme zu bekommen. Ich fing langsam wieder mit dem Joggen an und arbeitete an meinem Comeback.
Auch während der Zeit ohne Verein wollten Sie auf jeden Fall in Köln bleiben, obwohl Sie gebürtiger Münchner sind. Was waren die Gründe dafür?
Hörnig: Es sprach alles dafür, in der Stadt zu bleiben. Meine Freundin Kathrin und ich fühlen uns in Köln sehr wohl. Sie hat einen guten Job als Expertin für Suchmaschinenoptimierung und ich bin noch dabei, mein Sportmanagement-Studium an einer Fernuniversität in Düsseldorf abzuschließen. Wenn alles glatt läuft, bin ich damit Anfang 2019 fertig. Parallel dazu hatte ich den Wunsch, bei einem Fußballverein aus der Region einen sportlichen Neuanfang zu starten. Dass das jetzt geklappt hat, ist klasse.
Welche Ziele setzen Sie sich mit der U 21 des 1. FC Köln?
Hörnig: Für die Mannschaft geht es in dieser Saisn einzig und allein um den Klassenverbleib. Zwar wird das eine schwierige Aufgabe für uns. Aber ich bin guter Dinge, dass wir die Liga halten und ich möchte meinen Teil dazu beitragen. Ich persönlich freue mich erst einmal darüber, fast die komplette Vorbereitung absolviert zu haben. Das hat mir sehr gut getan. Ich möchte in den kommenden Monaten gesund und verletzungsfrei bleiben und das vergangene Seuchenjahr hinter mir lassen.
Am Samstag kommt es zum Kellerduell beim Aufsteiger FC Wegberg-Beeck. Geben Sie dort bereits Ihr Comeback?
Hörnig: Wenn ich nach meinem grippalen Infekt bis Samstag keinen weiteren Rückschlag hinnehmen muss, bin ich einsatzbereit. Ich bin heiß darauf, wieder bei einem Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen. Ob ich dann im Endeffekt aber auch spiele, entscheidet der Trainer.
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