Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Steven Jones: "Wir besitzen die Qualität, um jeden zu besiegen."[Foto: imago images / Thomas Frey]
Steven Jones lebt den VfR Wormatia Worms aus der Regionalliga Südwest. Fast 18 Jahre ist der Trainer und Sportliche Leiter für seinen Heimatverein aktiv, neun Jahre davon als Spieler. Nach Saisonende ist aber Schluss. Bis dahin will Jones noch den Abstieg verhindern und in den DFB-Pokal einziehen. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Jones über seine turbulenten letzten Wochen in Worms.
FUSSBALL.DE: Noch drei Spieltage sind zu absolvieren, Wormatia Worms steckt mitten im Abstiegskampf. Wie bewerten Sie die Ausgangslage, Herr Jones?
Steven Jones: Der zurückliegende Spieltag verlief extrem bitter für uns. Alle Teams um uns herum haben gewonnen, nur wir nicht. So ist die Ausgangssituation denkbar schlecht. Was mich dennoch positiv stimmt, ist die Tatsache, dass wir jedem Gegner in dieser Liga auf Augenhöhe begegnet sind. Wir besitzen die Qualität, um jeden zu besiegen. Wir glauben an den Klassenverbleib, wissen aber gleichzeitig, dass wir enorm unter Druck stehen.
FUSSBALL.DE: Abhängig vom Saisonergebnis in der 3. Liga könnten in der Südwest-Staffel bis zu fünf Teams absteigen. Dass es mindestens vier Absteiger werden, ist wegen des feststehenden Abstiegs des VfR Aalen bereits sicher. Wie intensiv blicken Sie auf das Geschehen in der 3. Liga?
Wir dürfen nur noch nach vorne schauen und müssen uns zu 100 Prozent auf die nächste Aufgabe fokussieren.
Jones: Wir schauen auf die 3. Liga und drücken der SG Sonnenhof Großaspach die Daumen, dass sie den Abstieg verhindern kann. Allerdings bin ich bisher immer gut damit gefahren, mich nicht von anderen Teams und Ergebnissen lenken zu lassen. Wichtig ist erst einmal, was wir machen. Wenn wir unsere restlichen drei Partien allesamt gewinnen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir in der Liga bleiben.
FUSSBALL.DE: Worms wurde in dieser Saison ein Punkt abgezogen, nachdem es im Duell mit dem FK Pirmasens (1:1) einen Zuschauerangriff auf FKP-Trainer Peter Tretter gab. Glauben Sie, dass dieser Punkt am Ende darüber entscheiden kann, in welcher Liga die Wormatia in der kommenden Saison spielt?
Jones: Das kann sein. Ich hoffe aber, dass es nicht so kommt und ausschließlich sportlich entschieden wird, wer absteigt und wer nicht. Was gegen Pirmasens passiert ist, tut unserem gesamten Verein leid. So etwas darf nicht passieren. Die Maßnahmen bei solchen Fällen sollten aber aus meiner Sicht überdacht werden. Der Punktabzug war sehr ärgerlich, aber wir haben ihn hingenommen. Es bringt nichts, diesem Zähler hinterherzutrauern.
FUSSBALL.DE: Am Samstag findet das Rückspiel in Pirmasens statt. Erwarten Sie eine hitzige Partie?
Jones: Von unserer Seite aus ist das Hinspiel kein Thema mehr. Ob es in den Köpfen der Pirmasens-Spieler noch präsent ist, kann ich nicht sagen. Es kann durchaus sein, dass es für den Gegner eine emotionale Begegnung ist. Der FKP hat sich durch seine jüngste Serie von vier Siegen bereits gerettet und wird sicher darauf heiß sein, diesen Lauf auch gegen uns fortzusetzen.
FUSSBALL.DE: Wie wollen Sie die Siegesserie von Pirmasens stoppen?
Jones: Unsere Köpfe müssen frei sein. Das enttäuschende vergangene Wochenende haben hoffentlich bereits alle hinter sich gelassen. Egal, was bis jetzt in dieser Saison war: Wir dürfen nur noch nach vorne schauen und müssen uns zu 100 Prozent auf die nächste Aufgabe fokussieren.
FUSSBALL.DE: Neben dem Abstiegskampf steht auch noch das Endspiel um den Verbandspokal Südwest gegen den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern im Rahmen des Finaltags der Amateure am 25. Mai an. Turbulente Wochen, oder?
Jones: Schon seit einiger Zeit geht es für uns turbulent zu. Im Abstiegskampf stecken wir ja nicht erst seit dem zurückliegenden Spieltag. Jetzt folgen die vier Wochen der Wahrheit. In kurzer Zeit entscheidet sich die komplette Saison. Wir werden bis zum Schluss kämpfen, um zunächst den Klassenverbleib zu schaffen und dann das Pokalfinale genießen zu können.
FUSSBALL.DE: Das Endspiel gegen Kaiserslautern wird für Sie nach insgesamt 18 Jahren die letzte Partie bei der Wormatia sein. Warum verabschieden Sie sich aus Worms?
Jones: Neben meinem Hauptberuf in einem Steuerbüro, den ich nun fast 20 Jahre ausübe, bin ich seit September 2015 durchgängig Cheftrainer, seit Mai 2018 zusätzlich auch noch Sportlicher Leiter bei der Wormatia. Das Arbeitspensum und die mentale Belastung sind extrem - vor allem, wenn es jede Saison gegen den Abstieg geht. Ich habe festgestellt, dass mir diese Belastung zu groß geworden ist und ich mehr Zeit mit meiner Frau und unseren drei Kindern verbringen möchte. Sowohl für mich als auch für den Verein ist es der richtige Zeitpunkt für eine Veränderung.
FUSSBALL.DE: Kehren Sie dem Fußball vorerst komplett den Rücken?
Jones: Das ist noch offen. Klar ist, dass ich erst einmal ein wenig Zeit benötigen werde, um meinen Akku aufzuladen.
FUSSBALL.DE: Das Verbandspokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern wird für Sie sicher mit vielen Emotionen verbunden sein!
Jones: Definitiv. Wir stehen zum dritten Mal in Serie im Endspiel und wollen unseren Titel nach dem Pokalsieg im vergangenen Jahr verteidigen - auch wenn wir diesmal in die Rolle des Underdogs schlüpfen. Der erneute Pokalsieg und die damit verbundene DFB-Pokal-Qualifikation wäre der krönende Abschluss meiner vielen Jahre in Worms. Aber nur, wenn wir vorher dem Abstieg entgangen sind.
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