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Sozialarbeit|29.11.2023|14:00

Kossmann Coach in Südafrika: "Ein Privileg"

"Es fehlen in Südafrika einfach die Erfolge, um den Fußball zu stärken": Moritz Kossmann ist U 21-Trainer von Cape Town City.[Foto: Cape Town City FC]

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Im Jahr 2004 ist Moritz Kossmann als Kind mit seinen Eltern nach Südafrika gekommen. In einer multikulturellen, im Sport von Rugby und Cricket geprägten Gesellschaft ging er sowohl auf als auch neben dem Platz seiner Leidenschaft Fußball nach. Im Interview mit FUSSBALL.DE erzählt der gebürtige Berliner von seiner Passion, Fußball-Coach im Ausland zu sein.

FUSSBALL.DE: Herr Kossmann, Sie haben auch in Deutschland als Trainer hospitiert, unter anderem beim VfL Wolfsburg, 1. FC Köln und FC Schalke 04. Unterscheidet sich der Fußball in Südafrika von dem in Deutschland?

Moritz Kossmann: Grundsätzlich würde ich sagen: ja. Administrativ ist der südafrikanische Fußball so strukturiert, dass jeder Verein - egal, ob erste oder zehnte Liga - Teil einer "Local Association" ist. Es gibt also nicht nur einen Regionalverband, sondern auch einen Kreisverband. Im höherklassigen Jugendbereich wird außer bei Turnieren eigentlich nur im lokalen Bereich gespielt, was ein großer Unterschied zu Deutschland und Europa ist. Rein geografisch ist Südafrika zudem kein günstiges Land für die Fußballentwicklung, weil die Distanzen zu groß sind, um im Jugendbereich jede Woche die besten Spieler des Landes gegeneinander antreten zu lassen. Außerdem konkurriert Fußball in Südafrika stark mit Cricket, das hinsichtlich der Ausbildung mit Privatschulen deutlich professioneller organisiert ist. Obwohl es viele Talente gibt, hängt der Fußball weit zurück.

Also hat auch die WM 2010 im eigenen Land rückblickend nicht viel bewirkt?

"Da die Rassentrennung bis in die jüngere Vergangenheit hineinreicht, muss man als Trainer vorsichtig agieren"

Kossmann: Leider hat sich die Nationalmannschaft Südafrikas in den vergangenen 20 Jahren generell eher in die negative Richtung entwickelt. Zudem fassen nur wenige südafrikanische Spieler Fuß in den Top-Fünf-Ligen Europas. Es fehlen im Moment einfach die Erfolge, um den Fußball zu stärken.

Und rein fußballerisch? Ist die Spielweise die gleiche wie in Europa?

Kossmann: Taktisch gesehen ist der Fußball hier deutlich direkter. Das heißt, es werden viele lange Bälle nach vorne geschlagen. Generell wird gerne vertikal gespielt. Dadurch haben die Spieler weniger Ballkontakte, wodurch sie bei ihren individuellen Aktionen dann viel Einfluss aufs Spiel nehmen wollen. Die Wahl eines einfachen Passes sieht man daher selten. Zudem ist das Spiel in Deutschland auf hohem Niveau deutlich körperbetonter. In Südafrika ist es dagegen gang und gäbe, nur "mit den Beinen zu spielen". Meiner Meinung nach ist der Fußball in Deutschland außerdem eher auf Kompaktheit ausgerichtet, wohingegen das Spiel in Südafrika sehr individuell und sporadisch werden kann. Fußballerisch ist man dem europäischen Spitzenniveau sicherlich hinterher, doch es gibt Entwicklungen, die in eine gute Richtung gehen. In der ersten südafrikanischen Liga wird von einigen Klubs ein moderner, ansehnlicher Fußball gespielt. Schließlich muss man hier beachten, dass viele gute Spieler aus sehr armen Verhältnissen kommen. Deswegen spielt sowohl auf als auch neben dem Platz Sozialarbeit eine große Rolle.

Bis 1994 gab es in Südafrika die staatlich festgelegte und organisierte "Rassentrennung". Tangiert Sie dies in Ihrer Tätigkeit als Fußballtrainer?

Kossmann: Da die Rassentrennung bis in die jüngere Vergangenheit hineinreicht, muss man als Trainer vorsichtig agieren. Es gibt immer noch viele offene Wunden bei den Betroffenen. Die heutige Armut ist bei vielen die Folge der jahrelangen Apartheid. Als Fußballtrainer arbeite ich mit weißen, schwarzen und farbigen Spielern zusammen, diese Bezeichnungen sind hier gängig. Ich versuche gegenzusteuern, wenn sich Spieler nach dem Background unterbewusst gruppieren. Jedoch ist das schon wegen der Eigenheiten jeder Community nicht einfach. Ein weißer Spieler hat beispielsweise nicht auf dem Schirm, dass ein schwarzer Spieler mit seinem verdienten Geld seine ganze Familie ernähren muss, die sogenannte "black tax". Ich hatte auch schon oft mit Spielern zu tun, deren Vater erschossen wurde. Ein Trauma, das diese jungen Menschen mit sich herumtragen und mit dem ich als Coach professionell umgehen muss.

Auch auf Deutschlands Sportplätzen treffen Fußballer mit verschiedenen Backgrounds aufeinander. Ihr Rat an die Trainer?

Kossmann: Sich mit jedem Individuum, mit dem man zusammenarbeitet, im Detail und differenziert auseinandersetzen. Das ist zwar eine große Herausforderung, zugleich aber auch eine gute Schule. Man sollte das private Leben der Spieler nicht außer Acht lassen und die Mitspieler bei komplexen Situationen miteinbeziehen. Nur so kann eine gewisse Mannschaftsidentität hergestellt werden. Eine soziale Kompetenz zu haben, ist als Trainer immer hilfreich. Darauf wird im europäischen Raum bereits Acht gegeben, für die tägliche Praxis könnte man Trainern jedoch noch mehr praktische Hilfsmittel an die Hand geben.

Bislang lag bei all Ihren Trainerstationen der Fokus auf dem Jugendbereich. Was reizt Sie daran?

Kossmann: Die Möglichkeit, die Entwicklung zu beobachten und mitzugestalten. Ich hatte und habe die Chance, mit sehr talentierten jungen Menschen zu arbeiten und sie zu noch besseren Fußballern zu formen. Die Früchte der eigenen Arbeit zu sehen, ist sehr schön. Meine Erfahrung ist darüber hinaus, dass die Spieler nach der Zusammenarbeit sehr lange dankbar sind. Es ist cool, wenn über die Jahre dann ein freundschaftliches Verhältnis entsteht oder deine ehemaligen Jugendspieler den Sprung in den Profifußball schaffen. Daher empfinde ich meine Arbeit als sehr großes Privileg.

Welche Meinung haben Sie zur Reform des deutschen Nachwuchsfußballs?

Kossmann: Ich verfolge die Nachwuchsreform im deutschen Fußball und habe mir auch einige der Lehrvideos von Hannes Wolf in den sozialen Medien angeschaut. Ich finde die Idee grundsätzlich sehr gut und unterstütze sie. Das Prinzip ist logisch und nimmt Bezug auf das französische Ausbildungsmodell, das ähnlich funktioniert. Hintergrund sind die Arbeiten von Horst Wein zum Funino-Konzept, das wissenschaftlich eine extreme empirische Evidenz hat. Zugleich ist es ein richtiger Schritt in Bezug auf die enorme Konkurrenz, die der Fußball in Deutschland durch andere Freizeitangebote oder Social Media hat. Im gehobenen Jugendalter ist es nur wichtig, individuell nicht zu viel zu korrigieren. Dort ist meines Erachtens das taktische Training in Großgruppen zielführend, um das Spiel ohne Ball in größeren Räumen zu entwickeln.

Könnten Sie sich vorstellen, nach Deutschland zurückzukehren?

Kossmann: Es ist definitiv ein Karriereziel von mir, noch mal in Europa zu trainieren. Mich reizt es, weil es eben eine komplett andere Fußballwelt mit einem hoch professionellen Umfeld ist. Da noch viele meiner Familienmitglieder in Berlin wohnen, ist Deutschland immer noch wie ein Zuhause für mich.

Was vermissen Sie denn besonders an Ihrem zweiten Zuhause?

Kossmann: Als meine aus Mauritius stammende Ehefrau mit mir in Deutschland war, fand sie es beeindruckend zu sehen, wie stark sich die Menschen mit ihrem Fußballverein identifizieren. Dieses Commitment gibt es in Südafrika nicht. Selbst auf Amateurniveau sind die deutsche Fankultur und die Liebe für den Fußball etwas Faszinierendes.

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