Torjägerkanonen-Ehrung: Wenn sogar der Weltmeister staunt
Die besten Torjäger*innen des Amateurfußballs der Saison 2024/2025 sind in Leipzig mit der "Torjägerkanone für alle" geehrt worden. FUSSBALL.DE war vor Ort dabei.
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"Uns ist es einfach wichtig, mit Gleichgesinnten Fußball zu spielen": der KSC Makedonija.[Foto: KSC Makedonija]
Die Fußballer des KSC Makedonija aus Düsseldorf haben mehrere Jahre nur in einer Hobbyliga gekickt. Das ist jetzt anders. Zur Saison 2024/2025 hat sich der Verein dem geregelten Spielbetrieb angeschlossen und ist nun im zweiten Jahr in der Kreisliga C unterwegs - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Was hat die Verantwortlichen zu diesem Schritt bewegt?
Ein besonderer Verein, eine besondere Begrüßung: "Herzlich Willkommen beim KSC Makedonija". Oder übersetzt ins Nordmazedonische: "Добредојдовте во КСЦ Македонија". So oder so ähnliche könnte der KSC Makedonija seine Besucherinnen und Besucher auf der Anlage an der Gothaer Straße in Empfang nehmen. Denn das Außergewöhnliche bei dem Verein aus Düsseldorf ist, dass er sich zu großen Teilen aus einer nordmazedonischen Community zusammensetzt.
Es ist ziemlich einmalig in Deutschland, dass sich mehrere Menschen aus dem kleinen Land am Balkan zusammenfinden, um gemeinsam Fußball zu spielen. In Frankfurt und Stuttgart ist das so - und eben in Düsseldorf beim KSC Makedonija. "Wir spielen schon länger gemeinsam Fußball", sagt Geschäftsführer Goran Andrevski, der den Verein gemeinsam mit seinem Bruder Zoran 2020 gegründet hat und selbst als Spieler aktiv ist. "Erst nur auf dem Kleinfeld beziehungsweise in einer Hobbyliga. Vor anderthalb Jahren haben wir uns dazu entschieden, in den normalen Spielbetrieb zu wechseln. Und es war genau die richtige Entscheidung."
"Wir sind Multikulti im besten Sinne des Wortes"
Die Mannschaft tritt nun im zweiten Jahr in der Kreisliga C an, der untersten Spielklasse. Und dort auch nicht besonders erfolgreich. Aber das ist nicht so bedeutend, andere Dinge stehen im Fokus, wie Goran Andrevski betont: "Uns ist es einfach wichtig, mit Gleichgesinnten Fußball zu spielen. Wir allen lieben diesen Sport. Dass bei uns viele Nordmazedonier zusammenkommen, ist schön und war natürlich auch die Idee für die Vereinsgründung vor fünf Jahren. Aber wir heißen grundsätzlich jeden willkommen."
Der KSC Makedonija hat sich schon längst für Amateurfußballer aus anderen Nationen geöffnet. Auch Türken und Serben tragen das Trikot des Vereins. Der Fußball verbindet sie. Die schweren Konflikte, die den Balkan viele Jahre beschäftigt haben, spielen hier keine Rolle. Selbst ein Deutscher ist regelmäßig dabei. "Wir sind Multikulti im besten Sinne des Wortes", sagt Andrevski. Aber wie wird in der Kabine kommuniziert? "Unsere gemeinsame Sprache ist der Fußball, die ist überall gleich. Meist sprechen wir untereinander mazedonisch. Natürlich auch deutsch, wenn das nötig ist."
Andrevski lebt schon lange in Deutschland. Aber wann immer es ihm möglich ist, reist er in sein Heimatland. Nordmazedonien war viele Jahre Teil Jugoslawiens und wurde erst 1991 unabhängig. Bis 2019 hieß der Staat noch Mazedonien, nach einem Abkommen mit Griechenland erfolgte 2019 die Umbenennung in Nordmazedonien. Es ist damit eines der jüngsten Länder in Europa. Die Hauptstadt ist Skopje.
Fußballerisch hat Nordmazedonien zuletzt für positive Schlagzeilen gesorgt - und das, obwohl es nicht mal zwei Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hat. Die Nationalmannschaft ist auf Rang 63 der FIFA-Weltrangliste geklettert und belegt in der WM-Qualifikation noch ungeschlagen Rang zwei in Gruppe J hinter Belgien und vor Wales, wo Nordmazedonien heute (ab 20.45 Uhr) zu Gast ist. Der Traum von der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in den USA, Mexiko und Kanada lebt. Beim KSC Makedonija hoffen sie logischerweise auch darauf, dass ihrem Land der Coup gelingt. 2021 schied Nordmazedonien bei der Europameisterschaft in der Vorrunde aus. Bei einer Weltmeisterschaft waren sie noch nicht dabei.
Die Andrevski-Brüder und die anderen Spieler des KSC Makedonija werden es ganz genau verfolgen, was ihr Nationalteam macht und ihnen nacheifern. Denn auch die Nordmazedonier in Düsseldorf haben Ziele: Es ist nicht ihr Anspruch, im unteren Drittel der Kreisliga C zu spielen. Sie wollen nach oben schauen. Aber das wird nicht einfach. "Wir werden alle nicht jünger", sagt Goran Andrevski und muss schmunzeln: "Dafür aber erfahrener."
Dass die Clique zusammenhält und Spaß am Fußball hat, sieht man auch daran, dass es kaum Veränderungen im Kader gibt. "Einige der Jungs kommen aus Aachen, Köln und von der niederländischen Grenze, um bei uns Fußball zu spielen", sagt Andrevski: "Das ist einerseits ein gutes Zeichen. Andererseits würde es uns sicher auch nicht schaden, wenn der eine oder andere jüngere Spieler sich uns anschließen würden." Deshalb heißt es beim KSC Makedonija auch: "Добредојдовте во КСЦ Македонија".
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