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Lärmschutz |25.04.2017|17:00

Lärmschutz: Der Fußball darf lauter sein

Training im Wohnblock: Der FC Teutonia 05 ist ein Stadtteilklub[Foto: 2016 Getty Images]

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Zahlreiche Fußballvereine in Deutschland müssen wegen der strengen Lärmschutzverordnungen Einschränkungen im Trainings- und Spielbetrieb hinnehmen und können deshalb keine neuen Mitglieder aufnehmen. Nun ist Besserung in Sicht. Das Bundeskabinett hat eine Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung verabschiedet, für die sich der DFB hinter den Kulissen energisch eingesetzt hat. Ein Besuch bei Teutonia 05 in Hamburg.

Der Lärm ist nicht zu überhören. Er hallt über den Platz, verschluckt Anweisungen des Trainers, lässt Gespräche für Momente verstummen. Die Autos rauschen den Hohenzollernring entlang. Zwei Spuren führen in jede Richtung, zwei zur Elbe, zwei Richtung Norden, wo der große HSV regiert. Hier im Hamburger Stadtteil Ottensen, nicht weit entfernt von der Vergnügungsmeile auf St. Pauli, ist der FC Teutonia 05 zu Hause. Seit mehr als 100 Jahren. Es ist paradox: Der Fußballverein, der seit der Beschwerde einer Anwohnerin wegen Lärmbelästigung erhebliche Einschränkungen im Trainings- und Spielbetrieb hinnehmen muss, ist dem Lärm unmittelbar ausgesetzt. Nicht nur deshalb fühlt sich Diddo Ramm wie der Hauptdarsteller in einem Werk von Franz Kafka. Eine Rolle, die er ausfüllen kann, weil er sich zu wehren versteht, die ihm aber eigentlich so gar nicht behagt. „Ich war ganz kurz davor hinzuschmeißen“, sagt der Vereinspräsident, dessen Wirken sich seit Monaten auf den Kampf mit den Paragraphen statt das Spiel mit dem Ball beschränkt.

Ramm ist dieser Tage ein gefragter Mann. Zu gerne würde er über die derzeit sportlich erfolgreichste Zeit seines Vereins sprechen, über die erste Mannschaft, die als Tabellenführer vor dem Aufstieg in die Oberliga steht und in der zwei Futsal-Nationalspieler spielen, oder über die zweite Mannschaft, die als Aufsteiger auf Anhieb in der Bezirksliga eine gute Rolle spielt, oder gar über die C-Jugend, die es bereits bis in die Oberliga geschafft hat. Aber auch an diesem Abend, während in allen vier Ecken des Sportplatzes an der Kreuzkirche trainiert wird, steht Ramm (51) im Anstoßkreis einem Fernsehsender Rede und Antwort. Mal wieder. Der gebürtige Ostfriese bleibt dabei beneidenswert gelassen, seinen Humor hat er sich bewahrt. Dabei ist der Chef einer Werbeagentur schon längst an seine Grenzen gestoßen. "Das ist ehrenamtlich eigentlich gar nicht zu leisten", sagt er.

Schreck nach der Platzeinweihung

"Der Fußballverein ist der einzige Ort, an dem Menschen aus allen sozialen Milieus zusammenkommen"

Im Januar 2016 hatte der Vorsitzende noch die Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes gefeiert, acht Monate später zog er an der Spitze von rund 1000 Demonstranten protestierend durch die Straßen Ottensens. Per E-Mail aus dem Bezirksamt Altona war ihm Anfang September mitgeteilt worden, dass seine Fußballer werktags nur noch bis 21 Uhr trainieren dürften, samstags sei nur noch ein Spielbetrieb von fünf Stunden erlaubt, sonntags gar nur für drei Stunden. Die Änderung der Oberfläche von Grand zu Kunstrasen hatte die "Kreuze", wie sie ihren Platz hier liebevoll nennen, den Altanlagenbonus gekostet. Plötzlich galten neue, strengere Lärmschutzrichtlinien, weil der Bauantrag eine geschätzte Lärmsteigerung um zwölf Dezibel enthielt - erst nachträglich wurde tatsächlich ein Lärmgutachten erstellt, das Ergebnis steht aus. Ein Schock für den Herrn über 38 Mannschaften. "Wir hatten eine Woche, um das umzusetzen", sagt Ramm. Der Präsident hadert mehr mit der Stadt als mit der Anwohnerin, die seinen Verein so in Bedrängnis gebracht hat. "Wieso stellt man das Individualrecht einer Person über das von 600 Vereinsmitgliedern?", fragt Ramm.

Um solche Fälle künftig zu verhindern, hatte das Bundeskabinett eine Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung beschlossen. Nach dem Entwurf aus dem Hause der damaligen Bau– und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bedeuten seitdem Modernisierungsmaßnahmen nicht mehr gleichzeitig eine Nutzungsänderung. Seitdem soll für Plätze, die vor 1991 errichtet wurden, auch dann weiter der Altanlagenbonus gelten, wenn die Beschaffenheit verändert worden ist. Eine Novelle, für die der Deutsche Fußball-Bund kämpft. Der damalige DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte sich persönlich unter anderen bei Hendricks für eine Änderung eingesetzt. Im Gespräch mit Teutonia-Präsident Ramm hatte sich Grindel über die Probleme und Nöte vor Ort informiert. "Reinhard Grindel verfügt über viel Fachwissen zu diesem Thema und hat uns wirklich tatkräftig unterstützt", sagt Ramm.

Neue Lärmschutzverordnung

Nach der neuen Sportanlagenlärmschutzverordnung, die noch von der Bundesregierung ratifiziert werden muss, darf es auf den Fußballplätzen in Deutschland künftig auch lauter zugehen. Die sogenannten Immissionsrichtwerte für die Ruhezeit am Abend bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen nachmittags zwischen 13 und 15 Uhr sollen an die Tages-Grenzwerte angeglichen werden, damit Vereine in diesen Zeiten das Training nicht mehr unterbrechen müssen. Fußballer dürfen dann um fünf Dezibel lauter sein. Ein Hoffnungsschimmer für Vereine wie Teutonia 05, auch wenn der neue Entwurf noch immer keine Privilegierung von "Kinderlärm" vorsieht, wie sie nicht nur Sportverbände seit Jahren fordern. Kinder dürfen derzeit im Kindergarten sowie auf Spiel- und Bolzplätzen lauter sein als auf einem Sportplatz.

Die Verordnung ist zudem gemeinsam mit einer Baurechtsnovelle verabschiedet worden, die künftig höheres und dichteres Bauen in der Stadt vorsieht. Der damalige DFB-Präsident Grindel sagt: "Die Änderung der Sportanlagenlärmschutzverordnung ist ein wichtiges Mittel und hilft den Vereinen an der Basis. Sie muss nur am Ende auch tatsächlich im Gesetz- und Verordnungsblatt stehen. Hier sehe ich das Problem, dass dieses Gesetzgebungswerk mit einem anderen Thema verknüpft wird."

Stadtteilverein mehr als ein Fußballklub

Die Anlage von Teutonia 05 liegt mitten in einem der mittlerweile begehrtesten Wohnviertel der Hansestadt. Rund um die "Kreuze" sind moderne, kostspielige Eigentumswohnungen entstanden. Ein Problem, das Fußballer nicht nur in Hamburg umtreibt. Industrieflächen werden zu Wohnraum, Städte dehnen sich aus, Plätze, die einst am Stadtrand lagen, sind plötzlich umschlossen von Wohnblöcken. Eine Existenzbedrohung für einen Stadtteilverein wie Teutonia 05, der keine Ausweichmöglichkeit hat. Barbara Hendricks will Sportplätze dennoch auch in Zukunft mitten in der Stadt halten. "Die dichter werdende Stadt soll nicht auf Kosten des Sports wachsen. Wir brauchen Sportplätze in der Stadt - für die Gesundheit, aber auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Kinder, die nicht mal eben an den Stadtrand fahren können", erklärt die damalige Umwelt- und Bauministerin.

Für Ramm ist ein Stadtteilverein wie Teutonia mehr als ein Fußballklub. "Der Fußballverein ist der einzige Ort, an dem Menschen aus allen sozialen Milieus zusammenkommen", sagt der Vorsitzende. Bei Teutonia 05 trainieren Kinder aus sozial schwachen Vierteln Ottensens Seite an Seite mit denen, die keine 1000 Meter entfernt vom Platz in der noblen Elbchaussee wohnen. Spieler aus 22 Nationen kicken hier gemeinsam, der heutige Bundesliga-Profi und Nationalspieler Kameruns, Eric Maxim Choupo-Moting, fing einst hier an. "Der Wert und die Leistung des Fußballs sind unbezahlbar. Wo sonst lernen die Kinder all das, was sie für das Leben brauchen? Und wo sonst kommen Alt und Jung heute noch zusammen?", sagt Ramm.

Mehraufwand durch Auflagen

Im Klubhaus "Heimspiel" des FC Teutonia, das der Verein selbst errichtet hat, sitzen die Originale, die seit Jahrzehnten keinen Spieltag verpasst haben und in der Fachzeitschrift blättern, neben den Nachwuchsspielern, die sich nach dem Training kurz aufwärmen wollen, ehe sie den Heimweg antreten. Derzeit müssen alle zurückstecken. Ramm musste seine Mannschaften nach der Beschwerde teilweise auf benachbarten Fußballplätzen unterbringen. Eine Vorverlegung des Trainingsbetriebs war nicht möglich. "Der Tag der Kinder hat sich verändert, er wird definiert von der Ganztagsschule", sagt Ramm. Wer spät aus der Schule kommt, kann nicht früh auf dem Fußballplatz stehen.

Auch Klaus Müller geriet noch einmal richtig in Stress. Der ehrenamtliche Platzwart, der sich seit seiner Pensionierung als Schichtarbeiter im Stahlwerk vor einem Jahr endlich ausgiebig um seine Teutonia kümmern kann, eilt derzeit von Anlage zu Anlage, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. "An mir bleibt die Arbeit hängen", seufzt Müller. Aber aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Auch Präsident Ramm macht natürlich weiter. Allerdings würde er gerne mal wieder als Schiedsrichter im Einsatz sein und nicht als Einzelkämpfer. "Das fehlt mir als Ausgleich", sagt Ramm. Denn Lärm auf dem Fußballplatz ist für ihn die reinste Erholung.

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