Green Tech Festival: 1000 Tickets für Fans
Der Klimawandel beeinträchtigen auch den Sport. In diesem Jahr ist der DFB beim Green Tech Festival vom 15. bis 17. Mai in der Messe Berlin vertreten. Und auch ihr könnt kostenlos dabei sein!
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
[Foto: Privat]
Es läuft die zehnte Spielminute, als Lennart Laader Anlauf nimmt und Thomas Ouwejan mit einer Grätsche von den Beinen holt. Der 23-Jährige ist extrem motiviert, schließlich geht es gegen seinen Lieblingsklub. Im Vorbereitungsspiel bekommt es der Defensivmann und sein PSV Wesel-Lackhausen aus der Landesliga mit Schalke 04 zu tun. 8:0 gewinnt der Bundesligaabsteiger vor 1.000 Zuschauer*innen im altehrwürdigen Parkstadion am Ende. Ein Gespräch über eigene Auftritte in der Junioren-Bundesliga, das emotionale Duell und einen Plausch mit Simon Terodde nach dem Schlusspfiff.
FUSSBALL.DE: Lennart Laader, ist für Sie mit dem Spiel auf Schalke ein Traum in Erfüllung gegangen?
Lennart Laader: Auf jeden Fall! In meiner Familie sind alle Schalker, sie waren am Mittwoch auch alle beim Spiel im Parkstadion. Mein Vater ist schon als Kind früher immer dahin gefahren und hat mich als kleines Kind später mit in die Arena genommen. Ich habe eine Dauerkarte und war bis zum coronabedingten Ausschluss der Fans bei jedem Heimspiel dabei.
Waren Sie sehr nervös oder überwog die Vorfreude?
"Ab der 30. Minute ging bei uns die Pumpe"
Laader: Ganz klar die Vorfreude! Nervös bin ich nie, sondern auch vor einem Spiel immer sehr gelassen, egal gegen wen es geht. Aber natürlich war ich auch heiß ohne Ende, gegen meinen Lieblingsverein zu spielen. Die Anreise nach Gelsenkirchen, sich in der Kabine umzuziehen, wo sich sonst meine Idole umziehen, die 90 Minuten auf dem Platz und das ganze Drumherum: Das war schon extrem emotional für mich.
Sie waren so aufgeputscht, dass Sie erstmal einen Schalker Profi umgesenst haben.
Laader: Da habe ich mich nicht wirklich geschickt angestellt. Ich kam zu spät in den Zweikampf und wollte Thomas Ouwejan ja gar nicht foulen. Das sah unglücklich aus, aber er war zum Glück nicht verletzt und konnte weiterspielen. Ich habe ihn trotzdem nachher auf Instagram angeschrieben, ob mit ihm alles okay wäre.
Acht Stück vom Herzensverein: Kann man verkraften oder trotzdem ärgerlich?
Laader: Als Sportler willst du natürlich nie verlieren, auch nicht gegen Schalke. Dass wir keine Chance haben würden, war aber klar, nicht nur wegen des Klassenunterschieds. Schalke ist seit zehn Tagen im Training, das sind Profis, die vorher auch keine lange Pause hatten, so wie wir. Als wir erfahren haben, dass wir gegen Schalke spielen würden, haben wir zwar vor einem Monat mit dem Training angefangen, als das wieder erlaubt war, aber nur zweimal in der Woche und vorher war acht Monate Pause.
Mit dem ersten Tor durch S04-Rückkehrer Danny Latza war Lackhausens Gegenwehr gebrochen.
Laader: Genau! Ich finde, dass wir ganz gut angefangen haben und mit dem Freistoß durch Nico Giese sogar eine ganz gute Chance hatten, aber als das 1:0 fiel, wurde es schwer. Schalke kam ins Rollen, machte ein Tor nach dem anderen, und zur Halbzeit stand es schon 5:0. Bei uns wurden die Beine immer schwerer, von daher können wir uns über acht Stück nicht beschweren.
Trainer Björn Assfelder hat vom Rand aus sogar reingerufen, dass Sie nach vorne spielen sollen.
Laader: So hat er es auch in der Besprechung vorher gesagt. Nicht nur hinten reindrängen lassen, sondern im Ballbesitz schnell umschalten und den Weg nach vorne suchen. Das hat in drei, vier Szenen geklappt, aber ab der 30. Minute ging bei uns die Pumpe.
Haben Sie sich nachher wenigstens ein Trikot von einem Schalker Profi geholt?
Laader: Das ging leider nicht. Ich habe Ahmed Kutucu gefragt, ob wir tauschen können, doch er hat gesagt, dass sie die Trikots nicht abgeben dürfen. Ich habe aber noch ein wenig mit ihm und Simon Terodde geplaudert. Die waren sehr nett und ganz offen, wir konnten auch Selfies machen, aber leider gab es kein Shirt.
Nicht nur für Sie, sondern auch für etliche Mitspieler war es eine besondere Partie. Wie kommt es überhaupt, dass so viele Schalke-Fans in der Mannschaft des PSV Wesel-Lackhausen sind?
Laader: Das ist schon außergewöhnlich, weil bei uns in der Region am Niederrhein normalerweise auch viele Gladbacher oder Dortmunder sind. Bei uns ist die halbe Truppe königsblau, von Co-Trainer Christoph Abel über unsere Keeper Sebastian Kaiser und Jan Kleine-Besten sowie die Feldspieler Johannes Bruns, Lauritz Meis, Stephan Sanders und Jost Kasparek kommen schon einige Schalker zusammen.
Sie haben schon früher gegen Schalke gespielt, mit dem MSV Duisburg in der U 19-Junioren-Bundesliga. Hätten Sie im Parkstadion auch auf der anderen Seite des Platzes stehen können?
Laader: Das weiß man nie so genau, aber realistisch ist das eher nicht. Ich habe als kleiner Junge beim PSV Wesel-Lackhausen angefangen und bin dann im ersten B-Jugendjahr vom MSV geholt worden. Ich muss zugeben, dass ich mich am Anfang total umstellen und erst einmal an das schnellere Tempo und die höhere Körperlichkeit gewöhnen musste. Es ist eben etwas anderes, wenn du gegen Schalke, Dortmund oder Gladbach spielst, als gegen Biemenhorst - ohne denen zu nahe treten zu wollen. Im zweiten B-Jugendjahr bin ich dann auch nach Wesel zurückgegangen, ehe mich der damalige MSV-Nachwuchsleiter Uwe Schubert angesprochen hat, ob ich es nicht noch einmal in Duisburg versuchen möchte. Das habe ich getan und dann in der U 19 auch regelmäßig gespielt, wir haben den Niederrheinpokal geholt und waren im DFB-Juniorenpokal dabei. Das waren schon schöne Highlights.
Und dann?
Laader: Dann bin ich mit dem Übergang zu den Senioren zum TV Jahn Hiesfeld gewechselt, weil ich in Duisburg nicht die Chance gesehen habe, in den Profibereich zu springen. Hiesfeld hat zu der Zeit in der Oberliga gespielt, das war für mich die richtige Spielklasse, um den Fußball und meine Ausbildung unter einen Hut zu bringen. Als ich vorher sechsmal die Woche zum Training von Wesel nach Duisburg musste, war das ganz schön heftig. Seit 2018 bin ich nun wieder in Lackhausen, das ist mein Verein, hier gehöre ich hin.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.