Croatia Bochum: "Multikulti im besten Sinne"
Der SC Croatia Bochum ist nicht nur für Kroaten im Ruhrgebiet besonders, er ist auch Multikulti im besten Sinne. Menschen aus anderen Ländern sind willkommen.
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Erzielte 31 Tore in der Regionalliga Südwest: Nadine Anstatt[Foto: Imago]
Das Frauenteam des 1. FSV Mainz 05 steigt als Meister der Regionalliga Südwest in die 2. Frauen-Bundesliga auf. Mit 31 Treffern hat Nadine Anstatt daran wesentlichen Anteil. Damit führt sie kurz vor dem Saisonende die bundesweite Wertung zur Torjägerkanone für alle an. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die 30 Jahre alte Angreiferin über die erfolgreiche Spielzeit, die Perspektiven und ihre Pläne.
FUSSBALL.DE: Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga und zur herausragenden Bilanz von 31 Treffern! Hätte die Saison überhaupt besser laufen können, Frau Anstatt?
Nadine Anstatt: Es war in der Tat eine Saison, wie man sie sich nur wünschen kann. Dabei habe ich das zumindest in dieser Form gar nicht erwartet. Es hat sich einfach im Laufe des Jahres so entwickelt, dass wir als Team immer besser zueinandergefunden haben und ich mich dabei gut einbringen konnte. Überhaupt läuft es für unsere gesamte Frauenabteilung ausgezeichnet. Schließlich steht auch noch unsere zweite Mannschaft vor dem Sprung in die Regionalliga.
Während der gesamten Spielzeit ging nur eine Partie verloren. Nach dem jüngsten 0:0 gegen den ärgsten Verfolger 1. FC Saarbrücken war der Titelgewinn unter Dach und Fach. Welche Qualitäten waren entscheidend für den Erfolg?
Anstatt: Wir sind schon mit großem Ehrgeiz und mit hoher Zielstrebigkeit in die Saison gestartet. Es war unser Ziel, guten Fußball zu spielen, doch damit allein waren wir nicht zufrieden. Wir wollten immer weitermachen und besser werden. Das war die Basis.
Schon vor einem Jahr hatte sich Mainz 05 die Meisterschaft in der Frauen-Regionalliga Südwest gesichert, musste sich dann aber dem VfL Bochum in den Aufstiegsspielen geschlagen geben. Wie schwierig war es, diesen Rückschlag wegzustecken?
Anstatt: Diese Erfahrung war sehr bitter und hat auch wehgetan. Wir wussten jedoch um die einmalige Chance, dass in dieser Saison ausnahmsweise der Meister direkt aufsteigt, und wollten diese unbedingt nutzen. Wir wollten den Schritt gehen, den wir meiner Meinung nach schon vor einem Jahr verdient gehabt hätten. Umso schöner, dass es geklappt hat.
Wie wichtig ist der Aufstieg für die Frauenabteilung des Klubs?
Anstatt: Mit der Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga zu spielen, ist für den Verein auf jeden Fall schon mal ein Aushängeschild. Mit der Qualität, die wir in der Mannschaft haben, gehören wir dort auch hin. Wir können zeigen, dass sich Mainz als Standort für hochklassigen Frauenfußball eignet, was den Verein wiederum attraktiver macht für junge weibliche Talente. Diese Basis wollen wir weiterentwickeln. Von daher ist der Aufstieg extrem wichtig.
Mit welchen Erwartungen werden Sie in die neue Saison starten? Soll die 2. Frauen- Bundesliga für Mainz 05 nur eine Durchgangsstation sein?
Anstatt: Die 2. Bundesliga wird in der nächsten Saison mit Sicherheit sehr spannend, viele Mannschaften werden sich auf einem hohen Niveau bewegen. Dazu werden beispielsweise auch unsere Mitaufsteiger wie etwa der VfB Stuttgart oder der FC Viktoria Berlin beitragen. Es wird sehr viele enge Partien geben, so dass es von großer Bedeutung sein wird, wie gut man als gesamte Mannschaft funktioniert. Daher hoffe ich sehr, dass unser Team weitgehend zusammenbleibt. Das wäre definitiv eine gute Grundlage, um uns in der Liga gut zu behaupten.
Mittel- und langfristig wird der Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga angestrebt, oder?
Anstatt: Der Verein hat es so kommuniziert - und wir als Team haben sicherlich nichts dagegen. (lacht) Es gehört aber auch zur Philosophie von Mainz 05, lieber gesund zu wachsen als etwas zu erzwingen. Einen Vorgeschmack auf die neue Saison gab es schon im DFB-Pokal, als zunächst Mitaufsteiger VfB Stuttgart 2:1 besiegt wurde und Mainz 05 im Achtelfinale gegen Rekordpokalsieger VfL Wolfsburg bis in die Schlussphase 1:0 führte.
Welche Aussagekraft hat das?
Anstatt: Das Spiel gegen den VfB Stuttgart war für uns alle eine besondere Herausforderung. Gefühlt war der Gegner in seiner Entwicklung zu diesem Zeitpunkt schon einen Schritt weiter, wir haben die Partie mit einem Kraftakt dennoch auf unsere Seite gezogen. Dieses Erlebnis hat entscheidend zu unserer starken Performance in dieser Saison beigetragen. Gegen Wolfsburg war es dann noch einmal ein höheres Level und auch die Rahmenbedingungen waren mit 2500 Fans im Stadion besonders. In solchen Spielen merkt man als Team, zu welchen Leistungen man in der Lage ist.
Sie waren schon in der Bundesliga und viele Jahre in der 2. Bundesliga am Ball, gehören zu den erfahrensten Spielerinnen im Kader. Wie würden Sie Ihre Rolle im Team beschreiben?
Anstatt: Grundsätzlich haben wir einige Spielerinnen im Kader, die schon höherklassige Erfahrungen gesammelt haben. Das könnte für uns in der nächsten Saison auch sehr
wertvoll werden. Persönlich übernehme ich gerne Verantwortung und versuche auf meine Art und Weise, Führungsspielerin zu sein und die jungen Spielerinnen zu unterstützen. Mit 31 Treffern in 20 Partien haben Sie rein zahlenmäßig die beste Saison Ihrer Karriere gespielt.
Würden Sie auch sagen, dass Sie noch nie zuvor so gut waren?
Anstatt: Definitiv habe ich mich in dieser Saison auch persönlich noch einmal weiterentwickelt. Grundsätzlich ist das aber nur schwer vergleichbar mit Spielzeiten in der 2. Bundesliga, in denen ich in anderen Teams und teilweise auch auf anderen Positionen gespielt hatte. Ich würde sagen, dass dort auch das eine oder andere Jahr dabei war, in dem ich nicht so schlecht gekickt habe. (lacht)
In der Vorsaison waren es allerdings "nur" 18 Saisontreffer. Wie erklären Sie sich diese deutliche Steigerung?
Anstatt: Schwierige Frage. Vielleicht habe ich mich noch ein wenig besser an die Regionalliga gewöhnt, vielleicht habe ich aber auch davon profitiert, dass wir uns insgesamt als Team noch einmal gesteigert haben. Auf jeden Fall ist es ganz bestimmt nicht allein mein Verdienst, sondern daran haben alle Mitspielerinnen ihren Anteil.
Sie werden aller Voraussicht nach nicht nur Torschützenkönigin in der Südwest- Staffel, sondern haben auch sehr gute Chancen, die bundesweite Wertung zur Torjägerkanone für alle zu gewinnen. Was würde Ihnen diese persönliche Auszeichnung bedeuten?
Anstatt: Es wäre zweifellos eine große Ehre und eine Bestätigung für den Aufwand und die harte Arbeit, die jede von uns über die gesamte Saison leistet. Eine solche Saison hätte ich schließlich niemals ohne das Team um mich herum spielen können. Platz zwei belegt mit Mandy Islacker vom VfB Stuttgart eine frühere Nationalspielerin.
Hatten Sie das Ranking während der Saison immer im Blick?
Anstatt: Ab und zu habe ich schon mal reingeschaut. (lacht) Allerdings hatte den Zwischenstand auch nicht immer auf dem Schirm. Am wichtigsten war mir der Erfolg des Teams. Der eine andere in meinem Umfeld hatte mich aber schon regelmäßig darauf angesprochen, dass es nicht so schlecht aussieht.
Hatten Sie sich eine bestimmte Toranzahl als Ziel gesteckt?
Anstatt: Ich habe mir vorgenommen, mich im Vergleich zur Vorsaison zu verbessern. Das hat dann auch gut geklappt. Danach habe ich einfach versucht, so weiterzumachen. (lacht)
Was trauen Sie sich in der 2. Frauen-Bundesliga noch zu?
Anstatt: Es ist auf jeden Fall mein Ziel, an die gezeigten Leistungen anzuknüpfen und auch weiterhin mit dem einen oder anderen Treffer zum Erfolg der Mannschaft beizutragen. Es geht aber ganz bestimmt nicht nur darum, Tore zu erzielen. Ich möchte mit meiner Erfahrung vorangehen und ein positives Vorbild für meine Teamkolleginnen sein. Am Sonntag steht noch das Saisonfinale beim Schlusslicht SV Dirmingen an, die neue Spielzeit startet Mitte August mit dem DFB-Pokal.
Wie werden Sie die Pause verbringen?
Anstatt: Ganz so lang, wie es sich jetzt anhört, wird die Pause nicht sein. Zum einen haben wir nach dem Saisonende noch das Südwest-Pokalfinale, in dem wir einen weiteren Titel gewinnen wollen. Danach sind es vier oder fünf Wochen bis zum Trainingsstart. In der Zeit sind wir mit dem Team für ein paar Tage auf Mallorca. Zum anderen bin ich aber noch als Co-Trainerin unserer U 13-Juniorinnen im Einsatz. Da stehen im Juni noch zwei mehrtägige Turniere an. Von daher bin ich auch während der Sommerpause mit dem Fußball verbandelt.
Gutes Stichwort: Können Sie sich auch vorstellen, nach Ihrer Karriere dauerhaft als Trainerin tätig zu sein?
Anstatt: Ja, auf jeden Fall. Mit den Mädels zu arbeiten, macht mir unglaublich viel Spaß. Von daher kann ich mir das sogar sehr gut vorstellen. Zunächst allerdings habe ich vor, noch einige Jahre zu kicken, sofern der Körper mitspielt.
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