Luisa Krückl und Michael Bauder: "Amateure des Jahres" in Köln geehrt
Luisa Krückl und Michael Bauder wurden beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Nordirland als "Amateure des Jahres 2024/2025" geehrt.
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Mark van Raay (r.): "Torhüterin ist eine sehr anspruchsvolle Position."[Foto: Martin Schwartz]
Mark van Raay ist Torwarttrainer der weiblichen U 15-Nationalmannschaft des DFB. Aber nicht nur das, der 29-Jährige ist seit dieser Saison auch als Torwarttrainer im Nachwuchsbereich des FC Rheinsüd Köln tätig. Nationalmannschaft trifft hier auf den Amateurfußball. FUSSBALL.DE hat sich eine Trainingseinheit mit den Mädchen vor Ort angeschaut.
Mark van Raay ist gut gelaunt. Der angekündigte Regen ist vorbeigezogen, die Sonne scheint. Van Raay ist gerade auf der Anlage des FC Rheinsüd Köln eingetroffen. Dort wird er gleich das Torwarttraining der elf- bis 13-jährigen Mädchen des Klubs leiten. Heute sind fünf Talente da, die sich auf die Einheit mit dem Assistenztrainer der weiblichen U 15-Nationalmannschaft freuen.
"Torhüterin ist eine sehr anspruchsvolle Position - da geht es um viel mehr, als nur Bälle zu fangen"
Aber vorher nimmt sich van Raay noch etwas Zeit, um ein paar Fragen zu beantworten. Wieso engagiert er sich im Amateurfußball? Warum ausgerechnet beim FC Rheinsüd Köln? Warum profitieren am Ende alle Beteiligten von der Kooperation? Van Raay sagt: "Es macht mir unglaublich viel Spaß, mit den Mädchen und den Jungs hier zu arbeiten. Ein befreundeter Trainerkollege, der im Verein tätig ist, hat mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könne. Hier habe ich die Möglichkeit, mich als Torwarttrainer weiterzuentwickeln, weil ich gewisse Dinge ausprobieren kann."
Van Raay hat Softbälle mitgebracht, mit denen die Mädchen spielerisch ihre koordinativen Fähigkeiten schulen sollen. Auch Übungen der "torhüterinnenorientierten Ballschule" des DFB baut er regelmäßig ins Training ein. Und die sind gar nicht so einfach, wie sich zeigt. Der Ball soll zum Beispiel hinter dem Rücken auf den Boden geprellt und vor dem Körper wieder aufgefangen werden. Jula, 11, bekommt das ziemlich schnell gut hin und freut sich über ihren Erfolg. Van Raay lobt: "Super gemacht!" Und er erklärt: "Torhüterin ist eine sehr anspruchsvolle Position. Da geht es um viel mehr, als nur Bälle zu fangen. Beweglichkeit, Geschicklichkeit, die ganzheitliche Arbeit mit dem eigenen Körper sind die Basis, um später Techniken erfolgreich erlernen und den Aufgaben im Spiel gerecht werden zu können."
Van Raay, der auch eine Torwartschule betreibt, ist seit 2021 im weiblichen Nachwuchsbereich des DFB als Torwarttrainer tätig. In der U 15 gehört er zum Team von Cheftrainerin Bettina Wiegmann. "Als im Februar 2021 die Anfrage von Silke Rottenberg kam, ob ich mir vorstellen könne, diese Aufgabe zu übernehmen, musste ich nicht lange überlegen", sagt van Raay. "Es ist eine spannende Herausforderung, junge Torhüterinnen möglicherweise auf ihrem Weg in den Profifußball zu begleiten."
Den Bezug zum Amateurfußball hat van Raay aber nie verloren. "Statistiken zeigen, dass über 99,9 Prozent aller Mannschaften in Deutschland im Amateurfußball unterwegs sind", sagt der 29-Jährige. "Das ist eine Basis, die zwingend unterstützt werden muss. Ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich wird dringend gebraucht und bildet das Fundament des Fußballs."
Van Raay geht da mit gutem Beispiel voran. Er ist nicht nur beim FC Rheinsüd Köln aktiv, sondern seit zehn Jahren auch im Jugendvorstand seines Heimatvereins SC Widdig im Fußballkreis Bonn tätig: "Dort spiele ich selbst noch aktiv und habe während meiner ersten Jahre als Jugendtrainer immer viel Unterstützung bekommen. Ich finde es selbstverständlich, dass ich mich nun auch einbringe, und freue mich, dass ich auf diesem Weg etwas zurückgeben kann."
Auf dem Kunstrasen beim FC Rheinsüd Köln stehen inzwischen Spielformen mit Torabschlüssen auf dem Programm. Caro, 12, steht gerade im Tor und hält fast jeden Ball, auch den von Maxi, 11, den sie ziemlich platziert flach in die linke Ecke geschossen hat. "Das Training ist anders, als wir es kennen", sagt Caro in einer kurzen Pause: "Aber es macht Spaß und ist auch ganz schön anstrengend."
"Der Frauen- und Mädchenfußball erlebt gerade einen Boom, das spüren wir auch bei uns im Verein"
Inzwischen ist auch Markus Mohn da. Der 56-Jährige ist Abteilungsleiter der Mädchen und Frauen des FC Rheinsüd Köln. Außerdem engagiert er sich im Mädchenausschuss des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM). Mit seinen Kollegen im Rheinsüd-Vorstand hat er sich dafür eingesetzt, dass van Raay und als Torwarttrainer im Klub tätig wird. "Der Frauen- und Mädchenfußball erlebt gerade einen Boom, ausgelöst auch durch die Leistungen und das Auftreten der DFB-Frauen bei der Europameisterschaft in diesem Sommer", sagt Mohn. "Das spüren wir auch bei uns im Verein. Aber wir haben das Problem, dass wir unsere Platzkapazitäten nahezu vollständig ausgereizt haben."
Der FC Rheinsüd Köln hat eine der größten Nachwuchsabteilungen in ganz Deutschland. In der gerade begonnenen Spielzeit hat der Verein 50 Jugendteams im Spielbetrieb, davon allein zehn Mädchen- und Juniorinnenmannschaften. Hinzu kommen vier Männerteams, die Frauenmannschaft und die Alte Herren. Die Anlage im Kölner Süden besteht zwar aus zwei Kunstrasenplätzen, diese muss sich der FC Rheinsüd aber mit zwei Nachbarvereinen teilen - eine logistische Herausforderung.
Zurück zum Torwarttraining, wo sich die Einheit nach einer guten Stunde dem Ende entgegen neigt. Van Raay hat die Talente ordentlich gefordert und gefördert. Bei Nele, 12, haben sich Schweißtropfen auf der Stirn gebildet. Anna-Lena, 11, muss erst mal einen großen Schluck trinken. Am Ende werden Bälle und Hütchen eingesammelt, und die Torwarthandschuhe kommen in den Rucksack. Die Gruppe der älteren Mädchen, die nun dran ist, ist auch schon da. Sie sind heiß darauf, dass ihr Training jetzt endlich beginnt. Vorher aber stellen sich alle noch für ein gemeinsames Gruppenfoto auf.
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