Wie kann der Amateurfußball einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten? Zahlreiche Vereine engagieren sich bereits mit kreativen Ideen. Auf FUSSBALL.DE möchten wir diese Best-Practice-Beispiele regelmäßig vorstellen, um Aktivitäten anzuregen, aber auch Ängste vor Überforderung abzubauen.
Heute im Blickpunkt: A-Kreisligist FC Isny aus dem Allgäu, der seine alte Flutlichtanlage durch neue LED-Lichter ersetzt hat und dadurch Strom spart.
Beim FC Isny aus der Kreisliga A im Allgäu wird schon seit Jahren nachhaltig gearbeitet. Beispielsweise werden alte Trikots nicht weggeworfen, sondern als Trainingsshirts an die eigene Jugend weitergegeben oder ins Ausland gespendet. Außerdem hat der Verein jährlich einen Stand auf einem regionalen Flohmarkt, auf dem er nicht mehr verwendete Utensilien verkauft.
Nach diesen kleineren, aber bereits vorbildlichen Aktionen für die Umwelt hat der FC Isny in diesem Jahr ein großes Projekt umgesetzt. Auf dem heimischen Kunstrasenplatz wurde die alte Flutlichtanlage durch neue LED-Lichter ersetzt. Stefan Huber, erster Vorsitzender des FC Isny, äußert sich im Gespräch mit FUSSBALL.DE zu Zielen, Herausforderungen und Kosten eines solches Projekts.
Alle Infos zu einer LED-Flutlichtanlage
Das Ziel: Der Einsatz von LED-Lichtern auf Eurem Fußballplatz soll gleich zwei Zwecke erfüllen. Zunächst einmal geht es darum, Strom zu sparen. LED-Lichter verbrauchen weniger Energie. Damit tut Ihr in erster Linie etwas Gutes für die Umwelt. Zweiter Vorteil der Installation von LED-Flutlichtanlagen ist, dass ihr auf langfristige Sicht auch Geld spart. Ein effizienterer Stromverbrauch und geringere Kosten: Hört sich klasse an, oder?
Das ist zu beachten: Um eine neue Flutlichtanlage mit LED-Lichtern zu installieren, benötigte es fachliche Expertise. Unter anderem müssen folgende Dinge geklärt werden: Nach welcher Methode werden die Maste gegründet? Hierbei geht es besonders um die Baustatik. Welche Scheinwerfer und Leuchtmittel werden ausgewählt? Wie hoch müssen die Maste sein und in welcher Position sollten sie unter Berücksichtigung des Immissionsschutzes angebracht werden? Diese Fragen könnt Ihr in der Regel nicht alleine beantworten. Sucht Euch Spezialisten auf diesem Gebiet, wie es auch der FC Isny gemacht hat. Ein Flutlichtplaner und vier Handwerker waren am Projekt beteiligt. Hinzu kamen die Stadt Isny und ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Vereins.
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Kosten- und Zeitaufwand: Eine neue LED-Flutlichtanlage lässt sich nicht über Nacht installieren. Ihr müsst viel Zeit für ein solches Projekt einplanen. "Bei uns waren es rund 40 Stunden für die Planung und 40 Stunden Montagearbeit", sagt Stefan Huber vom FC Isny. Von der Erstidee bis zur Inbetriebnahme hat es beim Klub aus dem Allgäu circa drei Jahre gedauert. Aber die Realisierung einer LED-Flutlichtanlage ist nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv. Alleine die Flutlichtstrahler und deren Montage kosteten beim FC Isny fast 23.000 Euro.
Diese Zahlen sollen Euch aber nicht abschrecken. Denn: Um die Kosten für eine solche umweltschützende Maßnahme zu decken, habt ihr mehrere Möglichkeiten. Ihr könnt beispielsweise einen Förderantrag stellen und Eure Stadt um Unterstützung bitten. Der FC Isny tat beides und hatte Erfolg: "Die Förderung lag bei etwa 30 Prozent der Gesamtkosten", erklärt Huber: "Der Rest wurde komplett von der Stadt übernommen." Ihr fragt Euch, weshalb die Stadt Isny das gemacht hat? Zunächst einmal profitiert auch die Kommune langfristig durch deutlich geringere Stromkosten. Die Amortisationszeit (Zeit, nachdem die Erträge/Einsparungen durch die Maßnahme die anfänglichen finanziellen Aufwendungen decken) beträgt in diesem Fall nur vier bis fünf Jahre. Weitere Vorteile sind die geringere Blendwirkung, eine bessere Ausleuchtung, die längere Haltbarkeit der Lichter und dadurch reduzierte Wartungskosten. Das heißt: Der anfänglich große Aufwand für die Installation einer LED-Flutlichtanlage rentiert sich schon nach wenigen Jahren in mehrfacher Hinsicht.
LED-Anzeigetafel und Photovoltaik-Anlage geplant
Für eine noch energieeffizientere Sportanlage plant der FC Isny bereits weitere Maßnahmen. Schon in diesem Jahr bekommt der A-Kreisligist eine LED-Anzeigetafel, die mit Solarstrom betrieben wird. Außerdem ist für die kommenden Jahre der Bau einer überdachten Tribüne im Stadion angedacht. Darauf soll eine Photovoltaik-Anlage installiert werden, die sich Energie aus der Sonne zieht und direkt in Strom umwandelt.
Auch der Ex-Bundesligist SSV Ulm 1846 Fußball aus der Regionalliga Südwest setzt beispielsweise schon auf Sonnenenergie . Vorbildlich und fortschrittlich: Der FC Isny zeigt eindrucksvoll, wie auch ein Amateurklub aus der Kreisliga seinen Teil zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen kann.
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Autor/-in: Christian Knoth/MSPW