"Tello", der Kult-Schiri von der Mosel
Seit rund vier Jahrzehnten ist er als Schiedsrichter im Einsatz: Nazaire Tell pfeift im Schnitt rund 40 Spiele pro Saison und bringt es auf insgesamt gut 1500 Partien.
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Daniel Müller[Foto: Foto: privat]
Daniel Müller beim Bezirksligisten Borussia Veen: "Alle haben sich gefreut, dass ich wieder da bin."Es ist der 5. Oktober 2021, als für Daniel Müller eine Welt zusammenbricht. Der frühere Oberligastürmer des SV Sonsbeck spielt inzwischen beim Bezirksligisten Borussia Veen aus Alpen am Niederrhein, doch seit Wochen sendet ihm sein Körper Signale. Er fühlt sich schlecht, dann geht er zum Arzt – die Diagnose: Leukämie. Es folgt ein langer Kampf zurück ins normale Leben, bei dem der Fußball zwar erst einmal in den Hintergrund rückt, aber trotzdem Halt und Zuversicht gibt.
Am 28. Januar 2025, drei Jahre und mehr als drei Monate nach der erschütternden Nachricht von seinem Blutkrebs, steht Daniel Müller erstmals wieder mit seinen Kumpels von Borussia Veen auf dem Platz, ein knappes halbes Jahr zuvor ist er zum ersten Mal Vater geworden. Imt FUSSBALL.DE-Interview berichtet der Polizei-Oberkommissar, der seit März 2024 wieder im Dienst ist, wie er den Kampf gegen den Krebs angenommen hat.
FUSSBALL.DE: Daniel Müller, die wichtigste Frage: Wie geht es dir?
Daniel Müller: Ganz gut! Die Blutwerte sind wieder in Ordnung, ich weiß aber, dass ich noch nicht als gesund beziehungsweise geheilt gelte und in den ersten fünf Jahren nach dem Behandlungsbeginn ein Rückfall kommen kann. Daran denke ich aber nicht, sondern blicke positiv nach vorne.
Wie hast du denn deine Erkrankung gemerkt?
Müller: Drei, vier Wochen, bevor ich zum Arzt gegangen bin und mich habe untersuchen lassen, ging das los. Ich habe mich ungewöhnlich schlapp gefühlt, war dauernd müde und hatte Fieber. Dann hatte ich plötzlich rote Pünktchen auf dem Arm und konnte überhaupt nicht einschätzen, was das war. Meine damalige Freundin und jetzige Frau hat schließlich gesagt: "Ab zum Arzt!"
Dort bist du aus allen Wolken gefallen…
Müller: Das kann man wohl sagen. Ich habe gedacht, er sagt mir, dass meine Blutwerte nicht in Ordnung seien und ich vielleicht ein paar Aufbaupräparate benötige oder so. Dann kamen die Ergebnisse aus dem Labor…
Was hast du gedacht?
Müller: Das kann man erst einmal nicht begreifen, in dem Moment verstehst du die Welt nicht mehr. Allerdings hatte ich auch nicht lange Zeit, darüber nachzudenken, was es bedeutet, dass ich Blutkrebs habe. Die Therapie musste so schnell wie möglich losgehen, das habe ich gemacht.
Wie ging es weiter?
Müller: Ich war etwa ein halbes Jahr zur Hochdosis-Chemotherapie im Krankenhaus und habe danach noch ein Jahr lang Chemotherapie-Tabletten nehmen müssen. Das hat schon reingehauen, ich war unheimlich schlapp und bin kaum die Treppen hochgekommen.
Woher hast du die Kraft genommen, die Erkrankung gut durchzustehen?
Müller: Meine Frau und meine Familie haben mir Halt gegeben. Aber natürlich kam auch von Freunden, zum Beispiel aus dem Fußballverein, viel Unterstützung. Aufgeben war für mich nie eine Option, also habe ich mich herangekämpft, mit Physiotherapie und Kraftübungen zu Hause.
Und jetzt stehst du wieder auf dem Platz!
Müller: Das war immer mein Ziel! Ich bin ja schon seit 2022 regelmäßig sonntags zum Platz gegangen und habe mir die Spiele meiner Kumpels angeschaut. Allerdings war klar, dass es noch lange dauern würde, bis ich so weit bin. Jetzt ist es so weit. Ende letzten Jahres habe ich Patrick Götteng, den Spielertrainer unserer zweiten Mannschaft, gefragt, ob ich im neuen Jahr zum Training kommen könnte. Er hat gerne zugesagt.
"Nach fast dreieinhalb Jahren wieder den Ball am Fuß zu haben, kann man kaum mit Worten beschreiben."
Wie war's?
Müller: Das war ein unbeschreiblich schönes Gefühl! Alle haben sich gefreut, dass ich wieder da bin. Nach fast dreieinhalb Jahren wieder den Ball am Fuß zu haben, kann man kaum mit Worten beschreiben. Am nächsten Morgen habe ich die Einheit auf jeden Fall in den Knochen gemerkt.
Wann ist das erste Spiel?
Müller: Die Saison in der Kreisliga C geht am 9. Februar wieder los, aber das wird sicher zu früh für mich. Ich muss mich langsam herantasten - und klar, irgendwann werde ich auch wieder spielen. Ohne Fußball geht's ja nicht!
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