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Magazin | 16.08.2025 | 19:20

Nach Gewitter: FV Illertissen siegt im Elfmeterkrimi

Held von Illertissen: Clayton Irigoyen verwandelt den entscheidenden Elfmeter.[Foto: Foto: IMAGO]

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Dem FV Illertissen ist als erstem Team aus der 4. Liga eine Überraschung im DFB-Pokal gelungen. Der Gewinner des bayerischen Verbandspokals aus der Regionalliga Bayern setzte sich 6:5 im Elfmeterschießen (3:3, 2:0) gegen den Zweitligist 1. FC Nürnberg durch. Dabei hatte der Außenseiter schon während der regulären Spielzeit lange Zeit mit zwei Treffern Vorsprung geführt.

Der FVI erwischte einen nahezu perfekten Start. Nach einem Ballgewinn auf Höhe des Mittelkreises suchte Daniel Hausmann schnell den Steilpass zu Denis Milic (2.), der Christian Mathenia im Nürnberger Tor keine Abwehrchance ließ. Fast eine Kopie des ersten Treffers sorgte kurz vor der Pause für das 2:0. Diesmal bediente Hausmann seinen Mitspieler Yannick Glessing (43.), der den Ball ebenfalls ins lange Eck platzierte.

Der zwar feldüberlegene, aber lange Zeit ideenlose Favorit aus Nürnberg kam erst nach etwas mehr als einer Stunde näherheran. Berkay Yilmaz (66.) war von mehreren Gegenspielern nicht vom Ball zu trennen und ließ dann auch noch FVI-Torhüter Michel Witte keine Chance. Ein aufziehendes Gewitter sorgte für eine rund zehnminütige Unterbrechung. Kurz nachdem der Ball wieder rollen konnte, sorgte der eingewechselte Artem Stepanov (79.) für den Nürnberger Ausgleich.

Irigoyen entscheidet gegen Nürnberg

Als dann der Nürnberger Semir Telalovic (87.) einen Foulelfmeter gegen seinen Ex-Klub verwandelte, sah alles nach einem Weiterkommen des Zweitligisten aus. Dann gelang aber "Joker" Tobias Rühle (90.+1) der späte Ausgleich per Kopf. In der Verlängerung drängte der 1. FC Nürnberg auf den Treffer. Rafael Lubach zielte aus der Distanz knapp vorbei. Außerdem scheiterte Torschütze Stepanov an FVI-Torhüter Michel Witte. Illertissen versteckte sich aber nicht. Patrick Ekinci traf nach einem Freistoß aus dem Halbfeld mit einem Kopfball die Latte.

So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen. Von den ersten fünf Schützen jedes Teams waren nur Nürnbergs Luka Lochoshvili (scheiterte an Witte) und Milos Cocic (neben das Tor) auf Seiten von Illertissen nicht erfolgreich. Da FVI-Schlussmann Witte auch den siebten Versuch von Noah Maboulou abwehren konnte, machte ausgerechnet der bis zum Sommer beim FCN ausgebildete Clayton Irigoyen den Einzug in die zweite Runde perfekt.

Huxsohl bringt St. Pauli fast zur Verzweiflung

Der FC Eintracht Norderstedt aus der Regionalliga Nord machte dem benachbarten FC St. Pauli vor 28.946 Zuschauer*innen am Millerntor, der Spielstätte des Bundesligisten, das Leben schwer. Letztlich unterlag das Team von Trainer Elard Ostermann aber 2:3 im Elfmeterschießen (0:0, 0:0). Wenn der leidenschaftlich verteidigende Viertligist eine Lücke für den Favoriten anbot, war es häufig Norderstedts Torhüter Lars Huxsohl, der Schlimmeres verhindern konnte. So zeichnete sich der 29-jährige Schlussmann unter anderem im Eins-gegen-Eins mit Mathias Pereira Lage, bei einem Rechtsschuss von Andreas Hountondji sowie gegen Danel Sinani aus. Außerdem traf Pereira Lage für den FC St. Pauli die Latte.

In der Verlängerung kam Eintracht Norderstedt zu seinen besten Gelegenheiten der Partie. Nach Vorlage des eingewechselten Ezra Ampofo schoss der ebenfalls ins Spiel gekommene Manuel Brendel über das Tor. Den Schuss von Falk Gross konnte St. Pauli-Torhüter Nikola Vasilj ebenso wie den Versuch von Ampofo noch um den Pfosten lenken.

Im Elfmeterschießen schien es zunächst so, als könnte Norderstedt die etwas besseren Nerven haben. Huxsohl parierte den ersten Versuch von St. Paulis Kapitän Hauke Wahl. Außerdem traf St. Paulis zweiter Schütze, Joel Fujita, nur den Pfosten. Da aber zunächst auch nur Spielführer Moritz Frahm für Norderstedt verwandeln konnte, war der Spielstand nach jeweils drei Schützen ausgeglichen. Den entscheidenden Fehlversuch leistete sich schließlich Norderstedts Jonas Behounek.

Sandhausen führt zweimal gegen Leipzig

Trotz großer Gegenwehr schied der SV Sandhausen in der ersten Runde aus. Beim 2:4 (2:2) gegen den Bundesligisten RB Leipzig konnte das Team von Trainer Olaf Janßen den Favoriten lange Zeit ärgern. Der SVS, der in der Regionalliga Südwest seine ersten beiden Ligaspiele verloren hat, war durch Leon Ampadu (3.) und Jahn Herrmann (18.) gleich zweimal in Führung gegangen. Yan Diomande (6.) und Willi Orban (23.) steuerten für die Leipziger jeweils den schnellen Ausgleich bei.

Die Gäste waren feldüberlegend, hatten aber erst in der Schlussphase erneut Grund zum Jubeln. Ezechiel Banzuzi (79.) leitete den Einzug des Favoriten in die zweite Runde ein. Nachdem Sandhausens Louis Kolbe gegen Leipzigs Torhüter Maarten Vandevoordt das mögliche 3:3 verpasst hatte, traf Xavi Simons (90.+6) zum Endstand.

Bahlingen kann Strafstoß nicht nutzen

Mit einer engagierten Leistung verabschiedete sich der Bahlinger SC aus dem Wettbewerb. Der von Trainer und Ex-Profi Stefan Reisinger betreute Südwest-Regionalligist hatte 0:5 (0:2) gegen den 1. FC Heidenheim das Nachsehen. Leonardo Scienza (9.) brachte den Bundesligisten bereits früh auf Kurs. Mathias Honsak (34.) baute den Spielstand nach einem zu kurz geratenen Rückpass der Bahlinger aus.

Im zweiten Durchgang hatte Holger Bux für den Bahlinger SC die beste Gelegenheit zum Anschlusstor, als er mit einem Foulelfmeter an Gäste-Torhüter Diant Ramaj scheiterte (57.). Im direkten Gegenzug verhinderte BSC-Torhüter Luca Petzold zunächst gegen Sirlord Conteh den dritten Heidenheimer Treffer. Das holte Leonardo Scienza (62.) kurz darauf mit einem Schuss aus der zweiten Reihe nach. Mikkel Kaufmann (77.) und Sirlord Conteh (84.) sorgten für den Endstand.

"Wölfe" für Hemelingen Nummer zu groß

Für den SV Hemelingen aus der fünftklassigen Bremen-Liga ist die erste DFB-Pokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte nach der ersten Runde vorbei. Vor 6641 Zuschauer*innen im Weserstadion unterlag die Mannschaft des Trainer-Gespanns Günter und Feyhat Tuncel 0:9 (0:3) gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg.

Der eingewechselte Moritz Jenz (13.) und Andreas Skov Olsen (14.) stellten schon früh die Weichen für das Weiterkommen der "Wölfe". Lovro Majer (39., Foulelfmeter) erhöhte noch vor der Halbzeitpause. Patrick Wimmer war im Strafraum von Dean Hannawald zu Fall gebracht worden. Dzenan Pejcinovic (53.), der kurz zuvor eingewechselte Mattias Svanberg (61./71.), Vaclav Cerny (73.) und erneut Dzenan Pejcinovic (76./81.) ließen das Ergebnis noch deutlicher ausfallen.

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