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Kann sich vorstellen, langfristig als Manager zu arbeiten: Gerald Asamoah. [Foto: Imago]
Bei seiner offiziellen Vorstellung als neuer Manager der Regionalligamannschaft des Bundesligisten FC Schalke 04 präsentierte sich der frühere Bundesligaprofi, 43-malige Nationalspieler und Vizeweltmeister Gerald Asamoah, wie man ihn als Spieler in Erinnerung behalten hat. Der 38-Jährige konnte sich das eine oder andere Grinsen nicht verkneifen und zeigte sich voller Tatendrang für die kommende Aufgabe bei seinem „Herzensverein“. 13 Jahre lang hatte Asamoah für Schalke gespielt. Jetzt wurde für „Blondie“ - wie ihn einst Ex-Manager Rudi Assauer scherzhaft taufte - eine neue Position im Verein geschaffen, in der er für eine bessere Zukunft der U 23 sorgen soll.
Im aktuellen FUSSBALL.DE - Regionalliga-Interview der Woche spricht Gerald Asamoah mit Mitarbeiter Christian Knoth über den ungewohnten Job, sein abgeschlossenes Studium in Sportmanagement an der Schalker Universität im schweizerischen St. Gallen und die Ziele mit der U 23.
FUSSBALL.DE: In der zurückliegenden Saison waren Sie Co-Trainer von Willi Landgraf bei der Schalker U 15. Üben Sie diese Tätigkeit auch weiterhin aus oder gilt ab sofort die volle Konzentration der Aufgabe als U 23-Manager, Herr Asamoah?
"Meine Frau wusste erst einmal gar nicht genau, was ich jetzt auf Schalke mache. Ich fahre sehr früh zur Arbeit und komme spät nach Hause. Das ist auch für sie ungewohnt"
Gerald Asamoah: Mit dem Job bei der U 23 bin ich voll ausgelastet. Für die Arbeit bei der U 15 habe ich zumindest vorerst keine Zeit mehr.
FUSSBALL.DE: Sie sind seit einigen Monaten im Besitz der Trainer-A-Lizenz. Sehen Sie sich in Zukunft eher als Manager oder als Trainer?
Asamoah: Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, langfristig als Manager zu arbeiten. Jeder hat im Leben Ziele. Und eines meiner Ziele war es, vieles auszuprobieren. Die ersten Wochen in meiner neuen Rolle haben mir bereits viel Spaß gemacht. Ich möchte mich auf einem neuen Gebiet nach meinem abgeschlossenen Studium weiterentwickeln. Und wo kann ich das besser als auf Schalke? Hier kann ich von den Großen lernen und mir zum Beispiel bei Christian Heidel einiges abschauen.
FUSSBALL.DE: Wie hat Ihnen das Studium gefallen?
Asamoah: Es war spannend, lehrreich, aber auch anstrengend. Um ehrlich zu sein, war ich nach dem ersten Tag kurz davor, gleich wieder aufzugeben. (lacht) Ich habe mir gedacht, dass das stundenlange Zuhören in den Vorlesungen nichts für mich ist. Aber jetzt bin ich froh und stolz, dass ich weitergemacht und das Studium erfolgreich abgeschlossen habe.
FUSSBALL.DE: Welche Aufgaben kommen auf Sie zu?
Asamoah: Mein Tagesablauf ist schon jetzt sehr abwechslungsreich. Ich bin oft bei der Mannschaft und mit dem Team unterwegs. Auch Gespräche mit Beratern zählen beispielsweise zu meinen Aufgaben.
FUSSBALL.DE: Ist der neue Job für Sie gewöhnungsbedürftig?
Asamoah: Ja, aber das gilt nicht nur für mich. Meine Frau wusste erst einmal gar nicht genau, was ich jetzt auf Schalke mache. (lacht) Ich fahre sehr früh zur Arbeit und komme spät nach Hause. Das ist auch für sie ungewohnt.
FUSSBALL.DE: Ein Manager muss eine gewisse Seriosität ausstrahlen. Sie waren als Spieler immer ein Spaßvogel. Lernen die Fans einen neuen Gerald Asamoah kennen?
Asamoah: Ich werde immer der lachende ‚Asa‘ bleiben, der für jeden Spaß zu haben ist. Nur weil ich Manager bin, werde ich mir meine gute Laune nicht verbieten und mich keineswegs verstellen. Allerdings kann und muss ich in dieser Position auch mal etwas ernster sein und unangenehme Entscheidungen treffen. Das ist jedem einzelnen Spieler der U 23 bewusst.
FUSSBALL.DE: Sie haben sich in der Vergangenheit auch bei einem Startup-Unternehmen aktiv mit eingebracht. Was ist daraus geworden?
Asamoah: Die Arbeit war interessant und eine wertvolle Erfahrung. Allerdings bleibt auch dafür jetzt keine Zeit mehr. Ich habe bewusst in den zurückliegenden Jahren in vielen Bereichen reingeschnuppert, um den richtigen Aufgabenbereich nach meinem Karriereende zu finden. Mit der Position als U 23-Manager bei meinem Herzensverein glaube ich, ihn gefunden zu haben.
FUSSBALL.DE: Die U 23 spielte in der Regionalliga West in den vergangenen Jahren häufig gegen den Abstieg. Auch in dieser Saison steht derzeit nur der 14. Platz zu Buche. Was fehlt der Mannschaft?
Asamoah: Das ist schwierig zu sagen. Da ich von 2013 bis 2015 meine Karriere in der U 23 habe ausklingen lassen, kenne ich die meisten Spieler und weiß, dass der Teamgeist stimmt. Fest steht, dass es nicht der Anspruch eines Vereins wie Schalke 04 sein kann, mit der U 23 Jahr für Jahr um den Klassenverbleib kämpfen zu müssen. Wir werden daran arbeiten und alles Mögliche dafür tun, dass das in den kommenden Spielzeiten nicht mehr der Fall sein wird. Wir möchten es auch schaffen, wieder mehr Fans für die U 23 zu begeistern. Bei unserer erfolgreichen U 19 klappt das bereits hervorragend.
FUSSBALL.DE: Ist es mittelfristig das Ziel, mit der U 23 in die 3. Liga aufzusteigen?
Asamoah: Christian Heidel hat es ja bereits klar formuliert. Mittelfristig ist das für Schalke 04 auf jeden Fall eine Option und für unsere Talente sehr interessant. Es ist schon eine andere Erfahrung, vor 20.000 Zuschauern gegen große Traditionsvereine zu spielen. Derzeit sollten wir aber über die 3. Liga noch nicht nachdenken. Wir stehen in der 4. Liga gerade so über dem Strich. Außerdem ist auch infrastrukturell noch einiges zu tun.
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