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Abgestürzt |10.03.2020|16:00

Neunkirchen: Stolz des Saarlands in Liga 6

Abenteuer Bundesliga: Neunkirchen im Duell mit dem späteren Rekordmeister Bayern München.[Foto: imago]

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In der aktuellen Ausgabe der Bild am Sonntag erschien eine "Landkarte der abgestürzten Klubs". 50 von ihnen, die schon bessere Zeiten gesehen hatten und zumindest mal 2. Liga gespielt hatten. Am tiefsten gesunken ist ein Verein, der zumindest im Saarland noch immer einen guten Klang hat: Borussia Neunkirchen spielt heute in der 6. Liga, der Saarlandliga, wo sie nach einem furiosen 7:2 über den 1. FC Reimsbach auf Platz fünf steht.

Der Aufstieg ist bei elf Zählern Rückstand jedoch nur noch ein schöner Traum. Und so werden sie wohl auch kommende Saison der Sechstligist mit dem größten Stadion sein, denn noch immer spielen sie im 1912 erbauten Ellenfeld-Stadion, das 21.000 Plätze fasst. Dieses Stadion hat drei Jahre lang Bundesligafußball gesehen, aber wer weiß das noch?

Es ist schon komisch mit der Borussia. Jeder Bundesligist hat Spuren hinterlassen, auch die Eintagsfliegen. Preußen Münster war das einzige Gründungsmitglied, das abstieg und nie wieder kam, Prügelknabe Tasmania Berlin stellte Allzeitrekorde auf, der SSV Ulm sammelte mal vier Platzverweise in einem Spiel und Unterhaching machte 2000 die Bayern zum Meister. Die Liste ließe sich fortsetzen. Was aber blieb von der Borussia? Kein legendäres Spiel, kein Rekord, keine Kuriosität schaffte es in die Rückblicke nach 50 Jahren Bundesliga und nach 60 wird es kaum anders sein. Ein Grund mehr, sich die große Zeit der Saarländer näher zu betrachten.

Schon 1912 erstklassig

Erstklassig war die 1905 gegründete Borussia schon 1912, zehn Jahre später wurden sie Süddeutscher Vizemeister. Erste Lorbeeren. In der ab 1939 zweigeteilten Gauliga Südwest (1933 bis 1944) fehlten sie nie, 1938 standen sie nach einem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt hauchdünn vor der Meisterschaft, doch die Hessen zogen am letzten Spieltag noch vorbei. Nachbar und Rivale 1. FC Saarbrücken leistete den Borussen nicht die erhoffte Schützenhilfe, 2000 Neunkirchner waren Daumen drückend angereist – vergebens. So blieb Platz zwei der Höhepunkt in der Zeit vor dem Krieg, in der Borussia ihren ersten von nur zwei Nationalspielern bekam: Karl Welsch durfte 1937 einmal gegen Lettland ran.

Der kicker schilderte des Ambiente in der Industriestadt Neunkirchen damals so: "Das Hüttenwerk mit seinen Hochöfen und weißen Dünsten steht mitten in der Stadt. Rauchgeschwärzte Häuser, ein schmaler Bach, enge, winklige Straßen. Aber ruhig und schön auf den Höhen: der Wald."

Wegen des Sonderstatus des Saarlands musste Neunkirchen, zwischenzeitlich in VfB umbenannt, aus der Oberliga Südwest weichen und in der neuen Saarland-Liga spielen. Aus der ging man 1949 als 100-Tore-Meister hervor, ohne in die französische Liga aufsteigen zu dürfen. 1949/1950 wurden sie Vizemeister, 1950/1951 trugen sie nur Privatspiele aus – wie der damals international für Furore sorgende 1. FC Saarbrücken. Ab 1951/1952 fanden sie endlich ein Zuhause und spielten bis Bundesligagründung in der vom 1. FC Kaiserslautern dominierten Oberliga Südwest mit. Gleich in der ersten Saison stellten sie mit Gerd Siedl den Torschützenkönig (27 Treffer), 1958 scheiterten sie nur wegen des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Kaiserslautern an der Teilnahme an der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft.

Fast DFB-Pokalsieger

Doch das Glück kam zu denen, die warten konnten, wie ein Sprichwort sagt. 1958/1959 bekam Borussia nicht nur in Karl Ringel ihren zweiten DFB-Nationalspieler (ein Einsatz gegen Ägypten), sondern dank Platz zwei auch die erste Chance auf das Endrundenticket. Allerdings verlor sie das Entscheidungsspiel gegen den Nord-Zweiten Werder Bremen mit 3:6. Deutlich verlor sie auch ihr bis dahin wichtigstes Spiel am 27. Dezember (!) 1959, als sie gegen Schwarz-Weiß Essen um den DFB-Pokal spielte. Das Finale von Kassel endete 2:5, erst nach 0:5-Rückstand gestattete ETB den Borussen noch zwei Tore durch ihre Topscorer Werner Emser und Rudi Dörrenbächer, die 1958/1959 fast die Hälfte der Ligatore (45 von 95) erzielten. Vorboten großer Tage.

1959/1960 wurde Borussia wieder Vize hinter FK Pirmasens , diesmal bedeutete das die direkte Teilnahme an der Endrunde. Die Premiere bestritt sie durchaus beachtlich und wurde in einer Gruppe mit dem HSV und dem Karlsruher SC Dritter, noch vor West-Meister Westfalia Herne . Die Heimspiele trugen die Schwarz-Weißen im Saarbrücker Ludwigspark aus, wo 35.000 ein 0:4 gegen den HSV sahen, zum 2:1 gegen Herne kamen nur noch 17.000. Der einzige Auswärtssieg – ein 4:2 in Karlsruhe – beendete die einjährige Erfolgsserie des KSC im eigenen Stadion und kostete ihn zudem das Finale. "Neunkirchen ist bestimmt besser, als man allgemein angenommen hat", schrieb das Sport Magazin anerkennend. Borussia war in den frühen Sechzigern im Kreis der Großen angekommen, wenn sie auch in der hintersten Reihe stand. Trainer Bernd Oles fand nach der Endrunde: "Wir sind stolz, dass wir den Südwesten gut vertreten." Besonders das 2:1 über Herne tat den Borussen gut, hatte eine Herner Zeitung ihnen nach dem Hinspiel noch "primitiven Bauernfußball" attestiert. Bauern aber waren sie gewiss nicht, die Hälfte der Mannschaft arbeitete im Eisenhüttenwerk, die andere bei der Schlossbrauerei.

1961 wurden sie wieder Vizemeister im Südwesten, mussten aber wie 1959 in ein Entscheidungsspiel und gingen erneut unter – 0:5 gegen Eintracht Frankfurts Starensemble. 1962 brauchten sie keine Umwege und feierten die erste Oberligameisterschaft mit stolzen 102 Toren. Dörrenbacher brachte es allein auf 37. Der Meistertrainer war ein Import aus dem Ruhrpott, Dortmunds Legende Adi Preißler lehrte sein Motto "Wichtig is aufm Platz" nun in der Hüttenstadt. Unter ihm blühten auch die kommenden Bundesligaspieler Elmar May (19 Tore) und Günther Kuntz (15), Vater des Europameisters von 1996, Stefan Kuntz, auf. Die Endrunde wurde allerdings ein Reinfall. Wegen der WM in Chile bestand sie nur aus je drei Spielen pro Klub und Borussia verlor sie alle – wenn auch knapp. Jeweils 2:3 gegen Schalke und Nürnberg, das war keine Schande, das 0:1 gegen Tasmania Berlin schon eher.

"Wer schlägt Neunkirchen?"

Dann kam die letzte Saison vor Gründung der Bundesliga, in der Borussia die nötigen Punkte zur Teilnahme sammeln wollte. Als Zweiter hinter Kaiserslautern wähnte man sich am Ziel, zumal es wieder ohne Umwege für die Endrunde reichte, wo man sich wacker schlug (6:6 Punkte). Der HSV wurde mit 3:0 geradezu deklassiert, beim späteren Meister Borussia Dortmund ertrotzen sie ein 0:0, auch 1860 München wurde geschlagen (2:1). "Wer schlägt Neunkirchen?", titelte das Sport Magazin nach dem Sieg über den HSV. Erst das 2:5 gegen den BVB im "Heimspiel" in Saarbrücken zerstörte die Endspielhoffnungen. Die auf die Bundesliga hatte der DFB mit seiner Entscheidung für den 1. FC Saarbrücken schon vorher zerstört. Eine Wunde, die heute noch schmerzt. Dass das nur geschah, weil der damalige DFB-Vize Hermann Neuberger Präsident des 1. FCS war, gehört zu den unzerstörbaren Fußballmythen des Saarlands. Selbst die Saarbrücker Zeitung fragte damals: "Was kann ein Verein mehr bieten als die über 50-jährige Zugehörigkeit zur ersten Spielklasse?"

Im Gegensatz zu anderen nicht berücksichtigten Vereinen nahmen es die Borussen sportlich und einen neuen Anlauf in der Regionalliga. Unter Trainer Horst Buhtz wurden sie 1964 auf Anhieb Südwestmeister und kamen in die Aufstiegsrunde, in der acht Teams in zwei Gruppen um zwei Plätze stritten. Nur der Meister kam also durch und er hieß trotz eines Gegners wie Bayern München Borussia Neunkirchen. Mit einem 2:0 an der Grünwalder Straße vermasselte Borussia den Bayern den Aufstieg schon fast, endgültig war es nach dem 1:0 im Heimspiel gegen Tasmania Berlin. Elmar May heißt der Mann, der Borussia am 28. Juni 1964 im Ludwigspark buchstäblich mit links in die Bundesliga schoss. "Wir haben heute geerntet, was wir seit Jahren schön säen", sagte ein glücklicher Präsident namens Engel. Günter Kuntz erinnerte sich: "Die ganze Stadt war auf den Beinen, unsere Vereinskneipe platzte aus allen Nähten. An jeder Ecke sprachen die Menschen nur über Fußball."

Abenteuer Bundesliga

Nun begann das Abenteuer, in das sich Borussia mit den Aufstiegshelden und ohne den früh verletzten Kapitän Ringel stürzte. Ohne Neue in die neue Welt – das war gewagt, aber es ging gut. Mit 27:33 Punkten belegte Abstiegskandidat Nummer eins einen beachtlichen zehnten Platz in der damaligen Sechzehner-Liga. In der Heimtabelle waren sie gar Sechster, im Ellenfeld-Stadion gab es nur zwei Niederlagen – und einen Eklat, als ein Zuschauer den allzu hart gegen May einsteigenden Bremer Verteidiger Horst-Dieter Höttges niederschlug. Das kostete die Borussia 3000 DM. Dann gab es noch einen Rekord, der bis heute hält: Nach neun Minuten führten sie am 4. Spieltag bei Meister 1. FC Köln mit 3:1. Vier Tore nach neun Minuten sind noch immer einmalig für ein Bundesligaspiel. Sie verloren es 3:4...

Doch schon im ominösen zweiten Jahr stießen die Saarländer an ihre Grenzen. Nur Tasmania Berlin holte weniger Punkte als die Borussia, die ab dem 16. Spieltag auf dem 17. Platz stand und ihn nicht mehr verließ. Eine Serie von acht Niederlagen in Folge war nicht mehr zu kompensieren, das 1:9 gegen den kommenden Meister 1860 München am 16. April 1966 im eigenen Stadion markierte den Tiefpunkt in der Bundesligazeit. Deren Ende war amtlich, als sie am 33. Spieltag ausgerechnet bei den 31 Spielen sieglosen Tasmanen 1:2 verloren. Buhtz resignierte: "Die meisten meiner Spieler haben schon abgeschaltet und ohne vollen Einsatz gespielt." Es war Zeit zu gehen – für ihn – damit der Verein wiederkommen konnte.

1966/1967 führte Zeljko Cajkovski, Bruder des legendären "Tschik", Bayerns erstem Bundesligatrainer, die Borussia direkt ins Oberhaus zurück. Mit zwei Punkten vor dem 1. FCS wurde sie wieder Südwestmeister, in der Aufstiegsrunde triumphierte sie vor 70.000 Zuschauern bei Hertha BSC (2:1) und kam durch ein 1:1 bei SW Essen vorzeitig ins Ziel. Im Übrigen eine süße Revanche für das verlorene Pokalfinale 1959, denn ETB hatte bis zu jenem Spiel selbst noch Aufstiegschancen. So souverän der Aufstieg war, so überfordert war Borussia im dritten und letzten Bundesligajahr.

Kurze Rückkehr ins Oberhaus

Von den wenigen Neuen schlug nur einer ein und die von Cajkovski eingeführte Torwartrotation zwischen Horst Kirsch und Willi Ertz trug auch nicht zur Sicherheit bei. Auswärts holte Borussia nur einen Punkt, da halfen die 18 Zähler im Ellenfeld auch nicht mehr. In Mönchengladbach setzte es gar ein 0:10, es war das zweite zweistellige Ergebnis der Bundesliga und trug zu den 93 Gegentoren wesentlich bei. Diesmal war der Abstieg schon am 30. Spieltag nach einem 2:4 in Braunschweig besiegelt. Immerhin blieb von dieser Saison das erste Bruderduell von Trainern in der Bundesliga, als Borussia am 16. September 1967 die Bayern empfing. Die Cajkovskis wollten einander wohl nicht wehtun, man trennte sich schiedlich-friedlich mit 1:1.

Ein Wiedersehen gab es nur noch im Rückspiel, dann endete die Bundesligazeit der Borussen, die keine Ära war. Aber es waren die besten Jahre, auch wenn es mehr Niederlagen als Siege gab. 1971, 1972 und 1974 klopfte Borussia als Südwestmeister noch mal ans Bundesligator, scheiterte jedoch jeweils in den Aufstiegsrunden. Aus der neuen 2. Liga Süd stieg sie 1975 direkt ab, die Rückkehr endete 1981 nach zwei Jahren. 1978 schrieb Neunkirchen Fußballgeschichte, weil das 4:3 gewonnene Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers wegen eines kaputten Tornetzes, durch das ein Ball flutschte, wiederholt wurde. Ein Präzedenzfall, der immer mal wieder herangezogen wird.

Großen Fußball sah das Ellenfeld nur noch im Pokal - 1992 und 2003. Immerhin übertrug RTL 1992 live. Davon konnte in den ganz großen Tagen noch nicht die Rede sein. Heute schon gar nicht mehr.

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