Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Ob Wacker Nordhausen auch eine Herzensangelegenheit wird für Marco Sailer? [Foto: imago]
Die Regionalliga Nordost startet am Freitag in die neue Saison. Besonders Wacker Nordhausen hat in der Sommerpause mit einigen spektakulären Verpflichtungen Aufsehen erregt – vor allem der Wechsel von Marco Sailer von Bundesligist Darmstadt 98 zu dem Klub aus Thüringen hat für Schlagzeilen gesorgt.
Im FUSSBALL.DE -Interview spricht der 30-jährige Stürmer über die Gründe für sein Engagement bei dem Viertligisten und die Auftaktbegegnung beim SV Babelsberg (Freitag, 19 Uhr) . Aber Sailer blickt auch noch einmal zurück auf seine Zeit in Darmstadt. Und er erklärt, warum er sich nicht von seinem kultigen Vollbart trennen kann.
FUSSBALL.DE: Herr Sailer, am Freitag starten Sie mit Wacker Nordhausen beim SV Babelsberg in die neue Saison der Regionalliga Nordost. Wie schätzen Sie diesen Auftakt ein?
Marco Sailer: Das ist eine sehr schwere und gleichzeitig reizvolle Aufgabe. Am ersten Spieltag weiß man nie, wo man wirklich steht. Gleichzeitig wollen wir natürlich mit einem Erfolg starten. Die Ansprüche in Nordhausen sind hoch. Das ist aber auch jedem hier bewusst. Entsprechend verspüre ich persönlich Vorfreude, dass es endlich losgeht. Aber gleichzeitig ist auch ein gewisser Druck da.
"Das Thema Darmstadt muss für mich persönlich jetzt auch mal abgeschlossen werden. Der Blick muss nach vorne gehen. In Nordhausen beginnt für mich ein neues Kapitel"
Mit welchem Ziel treten Sie in Nordhausen an?
Sailer: Die Verantwortlichen haben ja ganz klar formuliert, dass wir uns in der Spitzengruppe einsortieren sollen. Und genau das muss mit dieser Mannschaft auch unser Anspruch sein. Wir haben große Qualität im Kader. Jetzt muss es uns gelingen, diese auch auf den Platz zu bringen – und zwar konstant. Das ist die Kunst.
Sie sind nun seit fast zwei Wochen in Nordhausen. Wie haben Sie die Zeit bisher erlebt?
Sailer: Ich bin total positiv aufgenommen worden. Die Jungs hier haben es mir wirklich leicht gemacht. Bis jetzt habe ich noch keinen Moment bereut, nach Nordhausen gekommen zu sein.
Wieso sind Sie aus der Bundesliga überhaupt in die Regionalliga gegangen?
Sailer: Ich hatte auch andere spannende Anfragen – auch aus der 3. Liga. Aber bei solchen Entscheidungen höre ich auch auf mein Bauchgefühl. Das habe ich vor meinem Wechsel nach Darmstadt so gemacht. Und jetzt eben wieder. Die Aufgabe hier ist sportlich sehr reizvoll. Wir wollen etwas bewegen bei diesem Klub.
Mit Darmstadt sind Sie aus der 3. Liga bis in die Bundesliga aufgestiegen. Ist etwas Ähnliches auch mit Nordhausen möglich?
Sailer: Es ist sehr schwer, die Regionalliga nach oben zu verlassen. Es reicht ja nicht, dort Meister zu werden. Dann muss man sich auch noch in zwei Relegationsspielen gegen einen anderen Regionalliga-Meister behaupten. Es muss also alles passen. Aber Cottbus, Jena, der Berliner AK sowie vielleicht noch der eine oder andere Klub werden ähnliche Ziele verfolgen. Ich freue mich wirklich auf eine sehr spannende Saison.
Wie schwer ist es Ihnen gefallen, nach drei extrem erfolgreichen Jahren Darmstadt zu verlassen?
Sailer: Das war schon hart. Es war einfach eine geile Zeit in Darmstadt. Wir hatten eine überragende Truppe. Die Fans haben uns unglaublich unterstützt. Das war insgesamt absolut grandios. Aber leider hat es sich ja schon seit einigen Wochen abgezeichnet, dass es für mich dort nicht weitergehen würde. Das war schon bitter. An dem Tag, als die Verantwortlichen es mir dann endgültig mitgeteilt haben, war ich schon sehr niedergeschlagen. Ich habe mich total mit dem Verein identifiziert. Ich habe dann die letzten Wochen noch einmal voll ausgekostet.
Viele haben den sensationellen Klassenerhalt der Darmstädter auf die Kameradschaft innerhalb der Mannschaft zurückgeführt. Teilen Sie diese Meinung?
Sailer: Wir waren nicht nur Mitspieler, wir waren Freunde. Die Mischung hat total gepasst. Es ist einfach in dieser Zeit etwas ganz Großes dort entstanden. Bei anderen Vereinen habe ich auch eine tolle Kameradschaft erlebt. Aber die Zeit in Darmstadt war nicht nur in dieser Hinsicht außergewöhnlich. Ich bin stolz und glücklich darüber, dass ich ein Teil davon sein konnte. Aber das Thema muss für mich persönlich jetzt auch mal abgeschlossen werden. Der Blick muss nach vorne gehen. In Nordhausen beginnt für mich ein neues Kapitel.
In Darmstadt war vor allem Ihr Bart Kult. Bleibt der in Nordhausen dran?
Sailer: Die ganze Geschichte ist in Darmstadt ja zu einem Selbstläufer geworden. Mein ursprünglicher Gedanke war folgender: Mein Vater hat früher auch Vollbart getragen. Ich wollte mal sehen, wie mir das steht. Also habe ich ihn wachsen lassen. Das war in der Winterpause unserer Zweitliga-Saison. Mit der Zeit wurde mein Bart dann ein Symbol für unseren Erfolg mit Darmstadt und ich konnte ihn aus Aberglauben einfach nicht mehr abschneiden. Als das Kapitel dort dann zu Ende ging, wollte ich eigentlich auch die Geschichte mit dem Bart beenden. Aber ich habe mich nicht getraut.
Warum nicht?
Sailer: Meiner kleinen Tochter gefällt der Bart sehr gut. Sie spielt gerne darin herum. Wenn ich ihn jetzt einfach abschneiden würde, erkennt sie mich nachher nicht mehr wieder. Davor habe ich Angst. Deshalb bleibt der Bart vorerst dran.
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