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Von wegen Füße hochlegen: Die Schiedsrichter*innen im FV Rheinland bleiben in Bewegung.[Foto: Schiedsrichtervereinigung Rhein-Lahn]
Rund 50.000 Schiedsrichter*innen in ganz Deutschland, die normalerweise Woche für Woche zur Pfeife greifen, befinden sich aktuell im Homeoffice. Für die Schiedsrichtervereinigung Rhein-Lahn (FV Rheinland) ist das noch lange kein Grund, die Füße hochzulegen. Um jederzeit einsatzbereit zu sein, hat die Vereinigung die Aktion "Fitness-for-Referees-Challenge 2021" ins Leben gerufen – und prompt einen Facebook-Hit gelandet. Wir haben mit dem Initiator Patrick Heim über die Idee zur Aktion, die Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und den Reiz des Schiedsrichterjobs gesprochen.
FUSSBALL.DE: Herr Heim, zum Ende des vergangenen Jahres haben Sie Fotos von Ihren Schiedsrichter*innen, die sie beim Sport zeigen, auf der Facebookseite der Schiedsrichtervereinigung Rhein-Lahn veröffentlicht und weitere Unparteiische Ihrer Vereinigung dazu aufgerufen, es ihnen gleich zu tun. Wie kam es dazu?
Patrick Heim: Wir haben im Ausschuss beschlossen, dass wir die Schiedsrichter*innen dazu animieren möchten, sich nicht nur in Sachen Regeln fit zu halten, sondern auch körperlich aktiv zu bleiben. Wir wollten, dass die Schiedsrichter*innen fit und bereit sind, wenn es irgendwann mal wieder los geht, sodass sie nicht nach 10 Minuten auf dem Platz zusammenbrechen. So kamen wir auf die Idee, eine Challenge zu machen, wer wie viele Kilometer läuft und wer sich am meisten bewegt.
Daraus entstand kurz darauf ein noch viel größeres Projekt.
"Das Schöne an der Challenge ist, dass unabhängig vom Alter jede*r mitmachen kann. Unser jüngster Teilnehmer ist 13 Jahre alt, der älteste 76"
Heim: Genau, wir wollten noch mehr anstoßen und die Challenge nicht nur kreisintern, sondern deutschlandweit verbreiten. So haben wir dann Anfang dieses Jahres andere Vereinigungen dazu aufgerufen, ebenfalls Bilder oder Selfies ihrer sportlichen Aktivitäten hochzuladen und weitere Vereinigungen zu nominieren. Die ersten Kreise haben daran teilgenommen, weitere Kreise mobilisiert und so hat die Challenge die Runde gemacht, sodass sich mittlerweile 18 Vereinigungen aus ganz Deutschland unserer Aktion angeschlossen haben.
Haben Sie damit gerechnet, dass sich so viele Schiedsrichter*innen vom Süden bis hin zum Norden an der Challenge beteiligen?
Heim: Nein, damit haben wir nicht gerechnet. Wir hatten anfangs sogar Angst, die Challenge zu veröffentlichen, weil solche Aufrufe oft im Sand verlaufen und nicht so richtig angenommen werden. Dass wir eine so große Reichweite erzielen, damit hätten wir niemals gerechnet. Es sind Schiedsrichter*innen von Deggendorf über Wolfstein bis hin zur Eifel, Eilenburg oder Lübeck mit dabei.
Wie waren die Rückmeldungen der Schiedsrichter*innen bisher?
Heim: Wir haben gerade aus den Nachbarkreisen viele positive Rückmeldungen bekommen. Unsere eigenen Schiedsrichter*innen fanden es ebenfalls super. Wir laufen mittlerweile sogar mithilfe eines externen Portals alle gegeneinander. Andere Vereinigungen haben es sich zum Ziel gesetzt, innerhalb eines Monats eine bestimmte Anzahl an Kilometern zu laufen. Das Schöne an der Challenge ist, dass unabhängig vom Alter jede*r mitmachen kann. Unser jüngster Teilnehmer ist 13 Jahre alt, der älteste 76.
Was haben sich die Schiedsrichter*innen sportlich alles einfallen lassen?
Heim: Die meisten waren laufen, manche sind Inliner gefahren oder Rudern gewesen. Der 76-jährige Schiedsrichter aus unserem Verband war Fahrrad fahren. Wichtig ist, dass jede sportliche Aktivität zählt! Hauptsache man bleibt fit und hat den Körper in Bewegung gebracht.
Physisch sind Ihre Schiedsrichter*innen schon gut vorbereitet auf die neue Saison. Wie halten sie sich regeltechnisch und mental fit?
Heim: Wir treffen uns regelmäßig zu Videokonferenzen und spielen aktuelle Szenen aus der Bundesliga oder Videos unserer Schiedsrichter*innen im Kreis ab. In der Vergangenheit haben wir so beispielsweise Abseits-Situationen oder Foulspiele aufgezeichnet und besprechen nun, wie und warum unsere Schiedsrichter*innen damals so entschieden haben. Natürlich gehen wir auch aktuelle Regelfragen durch. Im Frühjahr hatten wir sogar eine Challenge zu den Regelfragen, bei der die Person mit den meisten richtigen Antworten ein DFB-Trikot gewonnen hat.
Wird bei der aktuellen "Fitness-for-Referees-Challenge 2021" auch ein Sieger gekürt?
Heim: Nein, weil wir denken, dass jeder für sich persönliche Erfolge feiern kann, wenn man die eigene Fitness verbessert und dadurch am Ende der Saison womöglich sogar eine Liga höher pfeifen kann. Ein Schiedsrichter bei uns im Kreis hat vor sechs Wochen mit dem Laufen angefangen und sich jetzt schon um über eine Minute pro Kilometer verbessert. Jeder, der sich an der Challenge beteiligt, ist ein Gewinner.
Ist die Aktion auch für das Schiedsrichterwesen ein Gewinn?
Heim: Ich denke schon, denn im Grunde genommen war unser Hauptziel, zu zeigen, dass Schiedsrichter*innen auch Sportler*innen sind und dass sie regelmäßig trainieren müssen, um ein Spiel 90 Minuten lang konzentriert leiten zu können. Das ist das, was wir den Menschen mitgeben möchten. Viele denken, dass der Schiedsrichter "nur" 90 Minuten lang pfeifen muss und vergessen dabei, dass er nach einem Sprint von über 30 Metern auch noch dazu in der Lage sein muss, innerhalb von Sekunden eine Entscheidung zu treffen und eine klare Ansage zu machen. Dafür trainieren wir.
Eine Herausforderung, die sich mehr Menschen zutrauen sollten?
Heim: Auf jeden Fall! Ich kann nur immer wieder sagen, dass das Schiedsrichterwesen auch die Kommunikation stärkt. Man lernt den Umgang mit unterschiedlichen Kulturen kennen und muss unter Druck zügig eine Entscheidung treffen. Für die Persönlichkeit ist das eine unglaubliche Entwicklung. Wir haben jetzt ein halbes Jahr oder länger keine Fußballspiele, das heißt man hört nichts von unseren Kreisschiedsrichter*innen und in diesem halben Jahr verlieren wir wahrscheinlich viele potenzielle Interessenten. Wir möchten zeigen, dass das Schiedsrichterwesen noch viel mehr umfasst, dass wir Videoabende haben, uns regelmäßig fit halten und dass wir eine Familie sind.
Denken Sie, dass die Challenge fortgeführt wird, auch wenn der Spielbetrieb wieder möglich ist?
Heim: Ich glaube schon, ja. Wir hoffen natürlich, dass wir demnächst wieder auf dem Platz sind und für Projekte dieser Größe überhaupt keine Zeit mehr haben werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir durch die Aktion die Lust am Laufen geweckt haben, sich die Schiedsrichter*innen gerade in den Sommer- und Spielpausen dann auch mal persönlich treffen und sagen "Lasst uns doch mal fünf Kilometer laufen gehen".
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