VW sucht Einlaufkinder für Länderspiele
VW verlost gemeinsam mit FUSSBALL.DE jeweils fünf Plätze in der Volkswagen Junior Eskorte für die Länderspiele gegen die Ukraine in Nürnberg und in Mönchengladbach gegen Griechenland.
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Das Ü35-Team der TSG Seckenhausen. Stehend von links: Bianca Kotow (40), Carmen Wagner (43), Simone Schmidt-Becker (41), Carola Niesalla (51), Susanne Wittig (40), Silke Schöttker (42), Andrea Dierenga (50) , Irene Czaykowski (53), Viola Weber-Lampe (40). Sitzend von links: Ulrike Lorenz (45), Patricia Roselius (43), Sylvia Heitmüller (58)). Es fehlt Martina Lötsch (49). [Foto: TSG Seckenhausen]
Schnell noch ein wenig Zeitungspapier in die Schuhe und auf zum Bolzplatz. Als Sylvia Heitmüller ihre Leidenschaft für den Fußball entdeckte, fiel es der deutschen Gesellschaft noch schwer, Frauen und Mädchen auf dem Fußballplatz zu akzeptieren. So sah sich das junge Mädchen aus Baden gezwungen, mit den Fußballschuhen eines Freundes zu spielen. „Ich musste sie mit Zeitungspapier ausstopfen, damit sie mir passten“, erinnert sich Heitmüller an ihre Anfänge am Ball. Mehr als 40 Jahre später hat sich der Frauenfußball enorm gewandelt, die 58-Jährige findet man jedoch immer noch auf dem Rasen. Als Spielertrainerin der TSG Seckenhausen, dem wahrscheinlich ältesten Frauen-Team Deutschlands, das sich vor einigen Wochen sogar für das Guinness-Buch der Rekorde beworben hat.
„Bei uns steht die Freude im Vordergrund, der Tabellenstand ist egal“, sagt Heitmüller über das Ü 35-Team aus Seckenhausen. Dabei feierte sie in den 70er und 80er Jahren mit dem SC Freiburg und dem FC Bayern zahlreiche Erfolge, gewann mehrfach die Süddeutsche Meisterschaft und wurde deutscher Vizemeister. Doch als sie 1984 nach Bremen zog, trat auch der Fußball in den Hintergrund. „Es ist mir sehr schwer gefallen, mit dem Fußballspielen aufzuhören. Wenn auf der Straße ein Knäuel oder eine Dose lag, habe ich schon mal dagegen gekickt“, berichtet Heitmüller.
Umso größer war ihre Freude, als sie im April 2010 auf eine Zeitungsanzeige von Ulrike Lorenz und Karin Wagner aufmerksam wurde: „Spielerinnen für Ü 32-Mannschaft gesucht.“ Zunächst erkundigte sich Heitmüller nach einer etwaigen Altersgrenze, wenige Tage später stand sie wieder auf dem Trainingsplatz und ihre Leidenschaft war neu entfacht: „Ich fragte mich, warum ich jemals aufgehört hatte.“
"Wenn auf der Straße ein Knäuel oder eine Dose lag, habe ich schon mal dagegen gekickt"
Jeden Freitag trafen sich die Spielerinnen zum lockeren Trainingsspiel und auch wenn in der Anfangsphase teilweise Einheiten abgesagt werden mussten, lockte das Team immer mehr Fußballerinnen an. Allmählich reifte der Gedanke, eine eigene Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden. Im Sommer 2014 war es dann soweit. Als Dritte Mannschaft der TSG Seckenhausen ging das Ü 35-Team in ihre erste Saison in der 2. Kreisklasse, in der Sieben gegen Sieben gespielt wird.
Seit Februar hat Heitmüller das Traineramt übernommen und leitet zwei Einheiten pro Woche, in denen an den Schwächen gefeilt wird: „Alle sind sehr wissbegierig, aber an der Umsetzung hapert es manchmal noch.“ Mit dem Saisonstart ist die Trainerin zufrieden. Auch wenn nach sechs Spielen lediglich ein Punkt und drei Tore auf dem Konto stehen: „Jedes Tor wird übermäßig bejubelt. Da kommt so viel Freude auf.“ Auf eine defensivere Grundausrichtung hat sich die Mannschaft nach zwei deutlichen Niederlagen dennoch verständigt. Seitdem gehören Ergebnisse wie ein 0:14 gegen den TuS Sudweyhe der Vergangenheit an.
„Wir haben eingesehen, dass es keinen Sinn ergibt, offensiv zu spielen, da wir nicht mehr so schnell zurück kommen“, erklärt Heitmüller, die sich hin und wieder auch selbst noch einwechselt. Ihre Einsatzzeiten möchte sie allerdings so gering wie möglich halten, um ihren Job als Trainerin besser ausüben zu können. „Von außen kann ich besser steuern“, sagt sie. Doch trotz der Fortschritte der Mannschaft bleibt der Altersunterschied zu den meisten Gegenspielerinnen ein Problem. Gehässigkeit gebe es zwar keine, aber „die Jüngeren sehen es eher verkrampft und erfolgsbetont“.
Deshalb hoffen Heitmüller und ihr Team, schon bald in einer Ü 35-Liga antreten zu können. Die Organisation einer solchen Liga wird bereits diskutiert und kann sich der Unterstützung aus Seckenhausen sicher sein. Doch selbst wenn diese Liga vorerst noch nicht zustande kommen wird, steht für die 58-Jährige fest: „So lange ich körperlich, geistig und seelisch durchhalte, höre ich nicht auf.“ Eine Einstellung, die den Damen in Seckenhausen schon bald den Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde sichern soll. Vor einigen Wochen hatten sie sich beworben, eine Entscheidung des Gremiums steht allerdings noch aus. Bei Radio Bremen , die dem Team beim 0:2 gegen den TSV Okel einen Besuch abstattete ( hier geht's zum Videobeitrag ), erklärt Lorenz den Grund für die ungewöhnliche Bewerbung: "Wir möchten ein Signal an alle Frauen in Deutschland senden."
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