Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Vergangene Saison 6. Liga, jetzt 4. Liga - bald Profi? Memmingens Torjäger Stefan Schimmer hat einen unglaublichen Lauf. [Foto: Imago]
Vergangene Saison 6. Liga, jetzt 4. Liga – und trotzdem trifft Stefan Schimmer, wie er will. Seine Entwicklung ist verblüffend. Bis Juni war der 22-jährige Angreifer noch für den Landesligisten FC Gundelfingen am Ball und trug mit 18 Toren zum Aufstieg in die Bayernliga Süd bei. Anschließend folgte er Aufstiegstrainer Stefan Anderl zum FC Memmingen in die Regionalliga Bayern. Dort stehen wieder 18 Tore für den Studenten zu Buche – nach nur 20 Spielen. Scouts von Profiklubs nehmen den Memminger Knipser längst unter die Lupe.
Im FUSSBALL.DE -Interview spricht Stefan Schimmer über seine bemerkenswerte Torquote, frühere Lauffaulheit und unzählige Anrufe von Beratern, die ihn unter Vertrag nehmen wollen.
FUSSBALL.DE: 20 Spiele, 18 Tore: Bei Ihnen läuft es wie am Schnürchen, Herr Schimmer.
Stefan Schimmer: Das stimmt. Es könnte für mich aktuell nicht besser laufen.
"Beinahe täglich rufen mich Berater an. Ich bin aber wegen meiner fehlenden Erfahrung vorsichtig und habe niemandem zugesagt"
Ich habe jetzt schon so viele Tore geschossen wie in der gesamten zurückliegenden Landesliga-Saison. Und die vergangene Saison war mit 18 Treffern meine bisher erfolgreichste.
Überrascht es Sie selbst, dass es zwei Ligen höher auf Anhieb so gut klappt?
Schimmer: Zumindest konnte ich nicht damit rechnen, dass ich direkt so viele Tore schieße. Es ist auch so, dass ich in dieser Saison weniger Chancen für meine Treffer brauche. Hinzu kommt, dass ich einfach einen Lauf habe. In den vergangenen acht Begegnungen habe ich elf Tore erzielt. Das gibt mir Selbstvertrauen.
In der Torschützenliste liegt nur Stephan Hain vom Spitzenreiter SpVgg Unterhaching vor Ihnen. Er hat 23-mal getroffen. Gibt es eine Kampfansage?
Schimmer: Es wird sehr schwierig, Stephan Hain zu überholen. (lacht) Er gewinnt mit Unterhaching beinahe jedes Spiel haushoch und ist darüber hinaus bundesligaerfahren. Dennoch werde ich versuchen, ihm Paroli zu bieten und das Rennen um die Torjägerkanone so spannend wie möglich zu gestalten.
Sie waren früher Mittelfeldspieler. Wann wurden Sie zum Stürmer umfunktioniert?
Schimmer: Als ich beim FC Gundelfingen aus der A-Jugend nach oben kam, habe ich unter Stefan Anderl noch ein Jahr auf der Zehn gespielt. Danach haben wir unser System umgestellt, die Position des Zehners fiel weg und ich war ab sofort Teil einer Doppelspitze.
Kam Ihnen der Positionswechsel entgegen?
Schimmer: Nein. Erst einmal habe ich mich als offensiver Mittelfeldspieler torgefährlicher gesehen als auf der Position des Stürmers. Hinzu kam, dass ich im Angriff viel mehr laufen musste. (lacht)
Ihr Trainer bestätigt, dass Sie früher lauffaul waren. War das wirklich so?
Schimmer: Ja, auf jeden Fall (lacht). Mittlerweile hat mich Stefan Anderl aber getrimmt, mehr Wege zu gehen. Mein Spielstil hat sich verändert. Auch für die Drecksarbeit eines Angreifers bin ich mir nicht mehr zu schade.
Stefan Anderl ist seit vielen Jahren Ihr Trainer. War er der Grund, warum Sie nach Memmingen und nicht zu einem anderen Verein gewechselt sind?
Schimmer: Ja! Ich hatte zwei Angebote aus der Regionalliga Bayern und zwei aus der Bayernliga. Bei Stefan Anderl wusste ich, dass er mir von Beginn an das nötige Vertrauen und genügend Einsatzzeit schenken würde. Bei den anderen Klubs war mir das Risiko zu groß, dass ich als junger Spieler aus einer unteren Liga häufig auf der Bank Platz nehmen muss. Deshalb war der Wechsel nach Memmingen auch rückblickend der beste Entschluss, den ich zu diesem Zeitpunkt treffen konnte.
Sie haben einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben. Was passiert danach?
Schimmer: Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich ein interessantes Angebot aus einer höheren Liga erhalte, bin ich sportlich zu ehrgeizig, um mir diese Chance entgehen zu lassen. Es kommt aber auch darauf an, welcher Verein Interesse zeigt. Ich würde nicht für jeden beliebigen höherklassigen Klub meine Heimat verlassen. Zumal ich rund 30 Kilometer von Memmingen entfernt in Kempten Ingenieurswesen studiere.
Einige Scouts von Profivereinen sollen Sie bereits beobachtet haben. Haben Sie davon etwas mitbekommen?
Schimmer: Ich habe auch nur die Gerüchte darüber gehört. Fakt ist, dass mich beinahe täglich Berater anrufen, die mich unter Vertrag nehmen wollen. Da bin ich aber wegen meiner fehlenden Erfahrung vorsichtig und habe noch niemandem zugesagt. Ein guter Freund meines Trainers wird mich in Kürze ein wenig über die Beraterbranche informieren, sodass ich danach besser entscheiden kann, was für mich die optimale Lösung ist.
Hätten Sie überhaupt daran geglaubt, dass eine Profikarriere für Sie möglich sein könnte?
Schimmer: Eher nicht. Ich habe mehrere Jahre in der sechstklassigen Landesliga gespielt. Daher konnte ich nicht davon ausgehen, dass auf einmal die Chance auf eine Profikarriere da ist.
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