Kinderfußball-Tour: Seid mit dabei!
Halbzeit bei der bundesweiten Kinderfußball-Tour von DFB und VW: Zwölf Veranstaltungen sind vorbei, mehr als 7000 kickende Kids aus rund 1000 Teams und Vereinen waren schon dabei.
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[Foto: imago images/opokupix]
Torjäger Marc-Philipp Zimmermann (30) ist so etwas wie die Lebensversicherung des VfB Auerbach aus der Regionalliga Nordost. Seit Januar 2017 hat der 30 Jahre alte Stürmer für seinen Klub in 113 Partien 76 Tore erzielt. Zuletzt waren es sogar sieben Treffer in einer Partie. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Zimmermann über seine berufliche Zukunft und die Liebe zum Feierabendfußball.
FUSSBALL.DE: Im Sachsenpokal haben Sie beim 11:0-Kantersieg des VfB Auerbach bei der SG Weixdorf aus der Landesklasse sieben Tore erzielt. War das Ihre höchste Trefferquote in einem Spiel, Herr Zimmermann?
Marc-Philipp Zimmermann: In der Tat. Mein vorheriger Höchstwert waren bislang vier Treffer in einem Pflichtspiel. Das war mir beim 5:2 in der Liga gegen den FSV Optik Rathenow gelungen. In Weixdorf hat an diesem Tag alles gepasst. Das sollte man aber bei einem Spiel gegen einen unterklassigen Gegner auch nicht überbewerten.
Was zeichnet einen Torjäger aus und welche Fähigkeiten sollte er mitbringen?
"Wir gewinnen und verlieren zusammen. Eine Mannschaft besteht nicht nur aus einem Spieler"
Zimmermann: Ein Stürmer sollte viel Laufbereitschaft an den Tag legen, technisch versiert und kopfballstark sein. Außerdem sollte er über einen unbedingten Siegeswillen verfügen. Ich denke, das ist bei mir der Fall. Ich bin auf jeden Fall immer gierig auf Tore.
In der vergangenen Saison waren Sie mit 16 Treffern bereits Torschützenkönig in der Regionalliga Nordost. Aktuell sind es schon zehn Tore nach nur neun Spielen. Warum läuft es für Sie momentan so gut?
Zimmermann: Als Stürmer durchlebt man Phasen, in denen es mal gut und mal weniger gut läuft. Aktuell habe ich einen Lauf. Als Stürmer lebe ich aber auch von der Vorarbeit, die meine Mitspieler leisten. Mit Kapitän Marcel Schlosser und Yannic Voigt haben wir zwei Spieler im Kader, die mich suchen und mir die Bälle perfekt auflegen. Dadurch fällt mir das Toreschießen leichter.
In dieser Spielzeit haben Sie mehr als die Hälfte aller VfB-Treffer erzielt. Sind Sie die Lebensversicherung für den Verein?
Zimmermann: Wir gewinnen und verlieren zusammen. Eine Mannschaft besteht nicht nur aus einem Spieler. Alleine würde ich ein Spiel nicht gewinnen. Fußball ist sehr schnelllebig. Als Stürmer hat man es aber auch etwas leichter. Wenn mir in einem Spiel drei Tore gelingen, sind die Chancen, die ich zuvor liegengelassen habe, schnell vergessen. (lacht)
Warum ist Ihnen als ehemaliger U 18-Nationalspieler eine Karriere als Bundesligaprofi verwehrt geblieben?
Zimmermann: Zu meinen Teamkollegen, mit denen ich damals zusammengespielt hatte, gehörten unter anderem spätere Nationalspieler wie Kevin Trapp, Oliver Baumann und Sebastian Rudy oder auch Tony Jantschke und Sebastian Rode. Ich bin mit meinen 1,78 Metern zwar recht kopfballstark, aber für eine Profikarriere fehlte mir die körperliche Robustheit. Wenn ich fünf Zentimeter größer gewesen wäre, hätte es vielleicht klappen können. Ulf Kirsten, der ungefähr so groß ist wie ich, habe ich in meiner Kindheit verehrt. An seiner Spielweise hatte ich mich orientiert. Leider hat es bei mir nicht gereicht.
Bis Januar 2017 waren Sie für den FSV Zwickau in der 3. Liga am Ball. Warum sind Sie nicht im höherklassigen Fußball geblieben?
Zimmermann: Um ehrlich zu sein: Nachdem ich den FSV Zwickau verlassen hatte, bekam ich keine weiteren Angebote von höherklassigen Vereinen mehr. Ich vermisse deshalb aber nichts, bin ein bodenständiger Mensch und kann mich mit dem Feierabendfußball in Auerbach sehr gut identifizieren. Beim VfB wird aus wenig sehr viel gemacht. Als ich merkte, dass es mit dem Profifußball nichts mehr wird, habe ich mit 28 Jahren meine Ausbildung zum Polizeibeamten angefangen.
Im Februar 2021 werden Sie voraussichtlich Ihre Ausbildung bei der Landespolizei Sachsen abschließen. Wie geht es danach für Sie weiter?
Zimmermann: Ich hoffe, dass ich ins Polizeirevier nach Zwickau komme und als Streifenpolizist im Schichtdienst eingesetzt werde. Ich habe meinen Vertrag beim VfB Auerbach im April um zwei Jahre verlängert, könnte Fußball und Arbeit dann perfekt verbinden. Schlecht wäre es, wenn ich zur Bereitschaftspolizei müsste. Dann wäre ich mit meinen Kollegen beispielsweise bei Großdemos im Einsatz oder müsste die Austragung der Spiele des 1. FC Lokomotive Leipzig , des Chemnitzer FC , des FSV Zwickau oder von Dynamo Dresden absichern. Da spiele ich doch lieber selbst. (lacht)
Warum wollten Sie Polizeibeamter werden?
Zimmermann: Der Job interessiert mich schon länger. Mein Vater war Feuerwehrmann und meine Mutter Zollbeamtin. Von daher lag der Berufswunsch recht nah.
Am Samstag steht für den VfB Auerbach die Partie gegen die BSG Chemie Leipzig an. Welche Ziele haben Sie sich mit dem Verein in dieser Spielzeit gesteckt?
Zimmermann: Wir wollen - bei mindestens vier Absteigern in dieser Spielzeit - so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen. Es wäre Quatsch, wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz ausrufen würden, weil unser Kader - auch wegen der Folgen der Corona-Krise - sehr schmal besetzt ist.
Sie haben viele junge Teamkollegen. Was können die Nachwuchskräfte von einem erfahrenen Torjäger lernen?
Zimmermann: Mir gelingt auch nicht alles. Ich bin ebenfalls unzufrieden, wenn der Abschluss mal nicht passt. Dennoch geht es immer weiter. Das versuche ich vorzuleben. So gebe ich unseren jungen Spielern schon mal Hilfestellungen und sage ihnen, wie sie sich in manchen Situationen verhalten und was sie besser machen können.
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