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Adrian Sousa: "Vielleicht sollte ich mal mit meinem Trainer reden, dass er mich ab sofort nicht mehr auswechselt".[Foto: imago]
Dass er einen besonderen "Riecher" hat, kann Adrian Sousa von Türk Birlikspor Pinneberg aus der Bezirksliga West in Hamburg (7. Liga) nicht nur wegen seiner beeindruckenden Torquote unter Beweis stellen. Vielmehr schult der 28 Jahre alte Knipser, der in der laufenden Saison bereits 34 Tore in 18 Spielen zu den Erfolgen und zur Tabellenführung seiner Mannschaft beigesteuert hat, sein Riechorgan jeden Tag aufs Neue.
Der gebürtige Hamburger mit Wurzeln aus den Kapverdischen Inseln aus dem Westen Afrikas hatte sich im Jahr 2019 gemeinsam mit seinem sieben Jahre älteren Bruder Daniel selbstständig gemacht und eine Kaffeerösterei eröffnet. Wie auch im Fußball bringt Sousa sein feines Näschen - in diesem Fall für das besondere Aroma - zum Einsatz.
Zu der außergewöhnlichen Idee, sich mit der Produktion von Kaffee selbstständig zu machen, kam dem Geschwisterpaar während eines Aufenthalts in Honduras in Mittelamerika. "Für rund dreieinhalb Wochen habe ich gemeinsam mit meinem Bruder bei einer Gastfamilie gelebt", erinnert sich Sousa im Gespräch mit FUSSBALL.DE . "Ich habe schon immer gerne Kaffee getrunken. Mit dieser Leidenschaft wollte ich - zurück in Deutschland angekommen - meinen Traum zum Beruf machen. Diese Entscheidung bereue ich nicht."
"Ich habe mich dazu entschieden, meine sportlichen Ambitionen herunterzuschrauben"
Um sich den Traum von der eigenen Kaffeerösterei zu erfüllen, musste allerdings ein anderer begraben werden. Weil der neue Beruf oftmals mit den Trainingszeiten in der Oberliga kollidierte, zog sich 1,89 Meter große Angreifer aus dem höherklassigen Amateurfußball zurück. Vom Hamburger Fünftligisten Hamm United wechselte der Mittelstürmer, dessen Vorbild der ebenfalls aus Kap Verde stammende Ex-Weltstar Nani ist, zunächst in die Landesliga zum SSV Rantzau.
Ein Blick auf seine Leistungsdaten verrät, dass er durchaus das Zeug dazu hätte, auch weiter in der 5. Liga zu kicken. In 149 Oberligapartien markierte er 60 Tore und bereitete 17 weitere Treffer in der fünfthöchsten Spielklasse vor. Werte, die sich durchaus sehen lassen können.
"Mit der Selbstständigkeit musste ich aber eine Entscheidung treffen", erklärt Sousa. "Es kam immer wieder vor, dass ich wegen der Arbeit Trainingseinheiten verpasst habe. Die Konsequenz daraus war, dass ich an den Wochenenden nicht immer auf dem Platz gestanden habe. Ich bin aber noch fit und möchte spielen. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, meine sportlichen Ambitionen herunterzuschrauben."
Die Erfahrung und Qualität, die der beidfüßige Mittelstürmer mit der Rückennummer "10" mitbringt, macht sich in unteren Ligen auf dem Platz deutlich bemerkbar. Nach zwei Jahren beim SSV Rantzau landete "Adi" im vergangenen Sommer schließlich bei Türk Birlikspor Pinneberg in der Bezirksliga. Seine Zwischenbilanz: 34 Tore in 18 Spielen. Das bedeutet für ihn aktuell Platz drei in der " Torjägerkanone für alle " für die 7. Liga. Seine größten Konkurrenten Rico-Rene Frank (FC Germania Bleckenstedt) und Lucas Sitter (TSV Langstadt) sind mit zwei beziehungsweise sogar nur einem Treffer Vorsprung durchaus noch in greifbarer Nähe.
"Es wäre zweifellos etwas ganz Besonderes, sich als bester Torschütze Deutschlands zu krönen", setzt sich Sousa ein neues Ziel vor Augen und scherzt: "Vielleicht sollte ich mal mit meinem Trainer reden, dass er mich ab sofort nicht mehr auswechselt. Aber ich kann mich ohnehin nicht über mangelnde Unterstützung meiner Mitspieler beschweren."
Schließlich verfolgt er nicht nur das individuelle Ziel, am Ende der Saison die Torjägerkanone für alle in den Händen zu halten, sondern strebt mit dem TBS auch den Aufstieg und damit die Rückkehr in die Landesliga an. Aktuell steht Pinneberg - eine Kreisstadt nordwestlich von Hamburg, die geografisch zwar zum Bundesland Schleswig-Holstein gehört, aber dem Hamburger Fußballverband angeschlossen ist - in der Tabelle auf dem ersten Rang, punktgleich mit dem direkten Verfolger TuS Osdorf II. Lediglich die um elf Tore bessere Differenz lässt Türk Birlikspor Pinneberg von der Spitze grüßen.
Sollte es letztlich mit dem Aufstieg klappen und dabei vielleicht sogar die Torjägerkanone für Adrian Sousa herausspringen, dann wäre es für den treffsicheren "Wandervogel", für den der TBS Pinneberg bereits die zehnte Station während seiner aktiven Laufbahn ist, nicht der erste große Titel seiner Karriere. In der Saison 2014/2015 gewann Sousa mit dem HSV Barmbek-Uhlenhorst als Oberligist den Hamburger Landespokal. Beim Sahnehäubchen in der darauffolgenden Spielzeit im DFB-Pokal (0:5 gegen den Bundesligisten SC Freiburg) war der wechselfreudige Fußballer aber bereits wieder abgewandert.
Dennoch erinnert er sich gerne an die Zeit in Barmbek-Uhlenhorst zurück. "Die Phase mit dem Sieg im Landespokal - der bisherige Höhepunkt meiner aktiven Laufbahn - war eine lehrreiche und vor allem auch erfolgreiche Zeit", schwärmt Sousa. "Wir hatten eine geile Truppe beisammen. Außerdem herrschte bei den Heimspielen immer eine hervorragende Stimmung. Teilweise waren bis zu 1000 Fans bei unseren Begegnungen dabei", schwelgt er in Erinnerungen. An diesen Erfolg will Adrian Sousa gerne anknüpfen - am liebsten im Doppelpack mit dem Aufstieg und der "Torjägerkanone für alle".
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