Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Thomas Epp (r.): "Alles andere als Platz eins wäre in dieser Saison eine riesige Enttäuschung."[Foto: SV Hummetroth]
Die Erfolgsgeschichte des SV Hummetroth setzt sich nach dem Aufstieg aus der Kreisliga A Odenwald auch in der Kreisoberliga Dieburg fort. Das Team von Trainer und Ex-Bundesligaprofi Thomas Epp (54) führt nicht nur nach sieben Spieltagen mit optimalen 21 Punkten die Tabelle an. Mit 61 Treffern, also 8,71 Toren im Schnitt pro Spiel, gehört der SVH zu den torgefährlichsten Amateurteams in Deutschland.
"Bislang können wir mit unserem Abschneiden zufrieden sein", sagt Thomas Epp, der einst als Angreifer für den VfL Bochum, den 1. FC Saarbrücken, den SV Waldhof Mannheim und Eintracht Frankfurt 77 Bundesliga- und 147 Zweitligapartien bestritt, im Gespräch mit FUSSBALL.DE recht nüchtern, fügt aber gleich hinzu: "Wir haben durchaus noch Luft nach oben. Bei einer besseren Chancenverwertung hätten es auch schon 75 bis 80 Tore sein können, nicht nur wegen unserer schon zwei vergebenen Strafstöße."
Dass der SV Hummetroth, der schon drei Aufstiege in Folge hingelegt und die zurückliegende Kreisliga A-Saison ohne Punktverlust beendet hatte, auch eine Spielklasse höher (8. Liga) so dominant auftritt, kommt nicht von ungefähr. Dank der Unterstützung des italienischen Geschäftsmannes Stefano Trizzino, der als Unternehmer im Bereich Automatisierungs- und Messtechnik rund 1000 Angestellte beschäftigt, konnte der Verein neben Trainer Epp auch eine Reihe von aktiven Fußballern aus höheren Ligen für sich gewinnen.
"Es hätten auch schon 75 bis 80 Tore sein können"
"Wir haben elf Spieler im Kader, die schon in der Oberliga oder höher gespielt haben", sagt der Trainer. So kamen beispielsweise zu dieser Saison mit Angreifer Tino Lagator (34) und Mittelfeldspieler Danny Klein (30) zwei erfahrene Spieler von Epps Ex-Klub SC Hessen Dreieich, der sich gerade aus der Hessenliga zurückgezogen hat, in das 450-Seelen-Dorf Hummetroth, einem Ortsteil von Höchst im südhessischen Odenwaldkreis. Auch Mittelfeldmann Nico Struwe (25) war zuletzt noch in der 5. Liga (beim SV Rot-Weiss Walldorf) am Ball, Mittelstürmer Giuseppe Burgio (33) sogar in der viertklassigen Regionalliga Südwest (beim FC Gießen).
Dass sich die Investitionen auch direkt auf dem Platz auszahlen, lässt sich nicht nur in der Tabelle, sondern auch in der Torjägerliste der Kreisoberliga ablesen. Dort mischen Struwe (13 Saisontreffer), Lagator (elf Tore), Burgio (neun Tore) und Klein (fünf) unter den "Top Ten" der Liga mit. Härtester Konkurrent im Rennen um die Torjägerkrone ist Osman Aktürk, der für den ebenfalls noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten und Titelkonkurrenten SV Groß-Bieberau in sechs Partien sogar schon elfmal getroffen hat.
Thomas Epp, der einst in der U 19 des VfB Stuttgart von Trainerlegende Hermann Gerland entdeckt und als Bundesligaprofi zu dessen Heimatklub gelotst worden war, legt bei aller Freude über seine "Torfabrik" großen Wert darauf, dass der in der Region aufgewachsene Hauptsponsor Trizzino in Hummetroth nicht nur in Beine, sondern auch in Steine, sprich die Infrastruktur des kleinen Klubs, investiert.
So wurde auf der Sportanlage des aufstrebenden Vereins der, wie Epp es formuliert, "beste Rasen weit und breit" verlegt, um optimale Bedingungen für das spielstarke Team zu bieten. Es entstanden bereits ein neugestaltetes Klubheim, eigene VIP-Räumlichkeiten, ein Kunstrasenfeld und vor allem eine eigene Soccerhalle für die erste Mannschaft, um auch in den Wintermonaten eine bestmögliche Trainingsqualität erreichen zu können. Ein Kraftraum und eine Sauna werden schon bald folgen.
"Es bereitet mir großen Spaß, in diesem Verein und mit der Mannschaft zu arbeiten", betont Thomas Epp und macht aus den Ambitionen keinen Hehl. "Alles andere als Platz eins wäre in dieser Saison eine riesige Enttäuschung", so der gebürtige Schwabe (Bietigheim), der neben seinem Trainerjob in Hummetroth eine Fußballschule im etwa 45 Kilometer entfernten Langen betreibt.
Gerne würde der SVH-Trainer auch in der Kreisoberliga sämtliche Saisonspiele gewinnen ("Schön wär's"), fügt aber gleich hinzu, dass er von seinem hochkarätig besetzten Team auch ein einwandfreies und jederzeit faires Auftreten verlangt. "Wer es bei einer deutlichen Führung mit Hacke, Spitze, eins, zwei, drei versucht oder arrogant agiert, der findet sich ganz schnell auf der Bank wieder", stellt der Ex-Profi klar: "Wir wollen die Zuschauer mit unserem Fußball und unserer Spielweise begeistern - zu Hause, aber auch auswärts."
Das gelingt offensichtlich. So sahen mehr als 400 Besucher*innen, für die Kreisoberliga eine außergewöhnliche Kulisse, zuletzt den 9:1-Auswärtserfolg bei der TSG Steinbach. Für die Gastgeber hatte die deutliche Niederlage gegen die Attraktion der Liga durch die zusätzlichen Einnahmen bei Tickets und Catering so auch noch ihr Gutes. "Wir spüren, dass auch bei der Konkurrenz, die von unserem Projekt zunächst nicht allzu begeistert war, inzwischen die Anerkennung für unsere Leistungen wächst", hat Thomas Epp festgestellt.
Mittel- bis langfristig will der SV Hummetroth zunächst die Nummer eins im Odenwald werden - Lokalrivale TSV Höchst spielt in der Gruppenliga Darmstadt und damit nur noch eine Liga höher - und danach möglichst bis in die Hessenliga aufsteigen, um den Zuschauer*innen in der Region fünftklassigen Fußball zu bieten. Für Trainer Thomas Epp wäre es nach dem SC Hessen Dreieich schon das zweite Mal, dass er einen Verein in die 5. Liga führt.
"Das ist unser Fernziel, das stimmt", bestätigt er, lenkt dann aber den Blick gleich wieder auf die nächste Aufgabe. Bereits am kommenden Donnerstag, 8. September (ab 19.30 Uhr) geht es zum Tabellenvorletzten SG Ueberau. Gut möglich, dass der SVH dann sein nächstes Torspektakel feiern kann.
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