Marco Pajonk (31) vom SV Todesfelde aus der Oberliga Schleswig-Holstein wurde bereits sechsmal Torschützenkönig. Mit aktuell 20 Treffern hat er wieder gute Karten auf den Titel. Im Ranking der Torjägerkanone für alle in der 5. Liga sind nur zwei Spieler besser - unter anderem Ex-Profi Martin Harnik mit 32 Toren. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Pajonk über viele Tore und den Traum von der Kanone.
FUSSBALL.DE: Schon sechsmal wurden Sie in Ihrer Karriere Torschützenkönig. In der Saison 2015/16 gelangen Ihnen beispielsweise beeindruckende 47 Saisontreffer in der Verbandsliga. Aktuell haben Sie 20 Saisontore erzielt. Ist es für Sie überhaupt noch etwas Besonderes, ein Tor zu erzielen, Herr Pajonk?
Marco Pajonk: Absolut! Zwar habe ich früher häufiger auf die Torjägerliste geschaut und die Konkurrenz mehr im Blick gehabt. Aber auch jetzt freue ich mich darüber, viele Tore zu erzielen und in Ranglisten weit oben zu stehen. Das ist immer eine schöne persönliche Auszeichnung.
Was macht Sie als Torjäger für die Gegner so gefährlich?
"Es ist schön, dass ich so weit oben stehe und in einem Atemzug mit namhaften Ex-Profis wie Martin Harnik oder Sascha Mölders genannt werde."
Pajonk: Sich selbst zu bewerten, ist schwierig. Aber ich bin schon stolz auf meine Technik. Vor allem meine ersten Ballkontakte sind meistens stark, so dass ich mich für Zweikämpfe und Torabschlüsse gut in Position bringe. Vielleicht macht das den Unterschied zu anderen Stürmern in der 5. Liga aus.
Haben Sie einen Spitznamen im Team?
Pajonk: Vor allem früher wurde ich häufig "Ping Pong Pajonk" genannt. Damals haben viele noch geglaubt, es hätte mit Glück zu tun, dass der Ball so oft vor meinen Füßen landet. Mittlerweile hat hoffentlich jeder verstanden, dass meine Technik und Intuition dafür verantwortlich sind! (lacht) Dennoch wird der Spitzname hin und wieder noch verwendet, vor allem von der lokalen Presse.
Ihr siebter Titel als Torschützenkönig ist möglich, aber Sie könnten auch erstmals die Torjägerkanone für alle holen. Haben Sie das Ranking der 5. Liga im Blick?
Pajonk: Ja, ich schaue immer mal wieder drauf. Es ist schön, dass ich so weit oben stehe und in einem Atemzug mit namhaften Ex-Profis wie Martin Harnik oder Sascha Mölders genannt werde. Während Harnik einen großen Vorsprung hat und weiterhin kontinuierlich trifft, konnte ich Mölders sogar hinter mir lassen. Das liegt möglicherweise auch daran, dass Mölders zeitweise Wichtigeres zu tun hatte in der TV-Show "Sommerhaus der Stars". (lacht)
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Der frühere Bundesligaprofi und österreichische Ex-Nationalspieler Martin Harnik steht schon bei 32 Treffern. Ist er noch einzuholen?
Pajonk: Realistisch gesehen habe ich so gut wie keine Chance, Martin Harnik noch einzuholen. Er hat nicht nur schon zwölf Tore mehr auf dem Konto. Die Saison in der Oberliga Hamburg hat außerdem mehr Spieltage. Ich könnte es nur noch schaffen, wenn Harnik von jetzt an aufhört zu knipsen. Aber auch der zweite Platz wäre definitiv ein großer Erfolg. Mit einem Spieler wie Martin Harnik an der Spitze würde sich das in der 5. Liga vermutlich wie ein Sieg anfühlen.
Wie finden Sie es, dass mittlerweile Stürmer aus allen Amateurligen die Möglichkeit haben, eine Torjägerkanone vom kicker und von FUSSBALL.DE zu erhalten?
Pajonk: Das ist eine schöne Sache und ein zusätzlicher Anreiz, zu Höchstform aufzulaufen. Ich würde mich definitiv sehr freuen, wenn ich sie irgendwann holen könnte. Falls es in dieser Saison nicht klappt, dann ja vielleicht in der kommenden Spielzeit.
Wäre das noch einmal ein größerer Erfolg als Ihre bisherigen Erfolge als bester Liga-Torjäger der Saison?
Pajonk: Auf jeden Fall. Bundesweit das Maß aller Dinge in deiner Spielklasse zu sein, ist schon ein Riesending. Außerdem bekommt man mit der Trophäe etwas zum Anfassen und für die Vitrine. Zwar freue ich mich auch über Urkunden vom Verband. Aber eine echte Trophäe hätte noch einmal anderen Charme.
Auch insgesamt läuft es gut beim SV Todesfelde, als Tabellendritter spielen Sie mit Ihrem Team um den Titel in der Oberliga Schleswig-Holstein mit. Wollen Sie in die Regionalliga Nord aufsteigen?
Pajonk: Darauf arbeiten wir seit einigen Jahren hin. In der vergangenen Saison haben wir den Aufstieg knapp verpasst, diesmal gelingt es hoffentlich. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen und wir haben eventuell einen Vorteil gegenüber dem aktuellen Tabellenführer FC Kilia Kiel. Während Kiel noch gegen alle Topklubs aus der oberen Tabellenhälfte spielen muss, haben wir schon fast alle Duelle mit direkten Konkurrenten hinter uns. Wir gehen den Rest der Saison auf jeden Fall selbstbewusst an.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW