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Reist für seinen Verein sogar bis ins Trainingslager nach Side: Tom Meinel.[Foto: privat]
Wenn der FC Wacker München am heutigen Sonntag zum Punktspiel in der Kreisliga A2 Heliosch die TSG Pasing empfängt, wird Tom Meinel auf der Sportanlage in der Demleitnerstraße im Münchner Stadtteil Untersendling wieder sein Team anfeuern.
Der 57-Jährige ist allerdings nicht nur bei den Heimspielen der Blau-Schwarzen vor Ort, sondern verpasst in der Regel auch auswärts keine Partie der früheren Nummer drei im Münchner Fußball. Dafür muss er in der Kreisliga auch nicht weit fahren, aber dem Taxifahrer sind sogar 2700 Kilometer für ein Testspiel des FC Wacker nicht zu weit.
Wie das zustande kam und warum der in Leverkusen geborene Bayer-04-Fan überhaupt Anhänger des vor 120 Jahre gegründeten Traditionsklubs wurde, erzählt er im folgenden Interview.
FUSSBALL.DE: Herr Meinel, wie kommen Sie denn darauf, einen Kreisligisten ins Trainingslager in der Türkei zu begleiten?
"Ich durfte auch einmal mittrainieren und mir eine kleine Kamera an die Sportklamotten schnallen, um die Einheit zu filmen"
Tom Meinel: Das hat eine längere Vorgeschichte. Ich bin 1988 von Leverkusen nach München gezogen, weil ich einmal etwas anderes kennenlernen wollte. Als 1993 unser Sohn Sebastian zur Welt kam und er irgendwann im Kindesalter im Verein Fußball spielen wollte, haben meine Frau und ich ihn beim FC Wacker angemeldet. Der Verein ist aufgrund seiner erfolgreichen Vergangenheit in München noch recht bekannt und hat einen guten Ruf, außerdem war das bei uns in der Nähe. Ich habe Sebastian in Jugend zwischenzeitlich auch mal trainiert, aber als er 13 oder 14 war, hat er mit dem Fußball aufgehört. Ich hingegen bin beim FC Wacker hängengeblieben.
Und in München kennen Sie inzwischen alle Fußballplätze, also dachten Sie, es wäre an der Zeit, den Umkreis etwas zu erweitern?
Meinel: Das mit dem Trainingslager in Side hat sich so ergeben. Für die Mannschaft war es das zweite Mal, dass sie zur Vorbereitung auf die Rückrunde in die Türkei geflogen ist, das erste Mal war vor Corona. Als letztes Jahr im Herbst die Reise geplant wurde, hat der Verein gefragt, ob jemand mitkommen möchte. Zwei Kumpels vor mir und ich haben gesagt: ‚Wir fliegen mit!‘ Die anderen beiden mussten dann aber beruflich bedingt absagen, also war ich der einzige Fan auf der Tour.
Und im Testspiel gegen den FK Osherred aus Dänemark mit Wacker-Fanschal auf der Tribüne zu sehen…
Meinel: Genau! Ich durfte auch einmal mittrainieren und mir eine kleine Kamera an die Sportklamotten schnallen, um die Einheit zu filmen. Das Video habe ich dann auf Facebook hochgeladen. Es war eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn ich körperlich mit den Jungs natürlich nicht mithalten konnte. Nachdem ich vor ein paar Jahren mal bei einem Juxspiel zwischen der ersten Mannschaft und einem gemischten Team aus Vorstandsleuten und anderen, die mitmachen wollten, mir die Achillessehne angerissen habe, hat mir meine Frau ein Sportverbot auferlegt.
Können Sie mit dem Ball umgehen oder sind Sie in der Rolle des Zuschauers besser aufgehoben?
Meinel: Was soll ich sagen (lacht) ? Meine aktive Zeit als Fußballer war überschaubar, ich habe zwar als Kind auf Bolzplätzen oder bei uns hinterm Haus gekickt, war aber nur ganz kurze Zeit mal im Verein – beim SV Schlösselgarten München in der C-Klasse. Daher kann man sagen, dass ich viel beim Fußball war, aber eben die meiste Zeit als Fan.
Der Sonntag ist fest für Wacker verplant?
Meinel: Oder der Samstag, je nachdem, wann das Spiel angesetzt ist. In dieser Saison habe ich bisher nur zwei Spiele verpasst, und in den Jahren davor war ich auch fast jedes Wochenende dabei. Es gibt viele schöne Anlagen in München und Umgebung, nicht nur unsere, sondern zum Beispiel auch die des SV Planegg-Krailing oder des MTV 1879 gefallen mir sehr gut.
Was haben Sie mit Bayer 04 Leverkusen erlebt, den UEFA-Cup-Sieg 1988 und das gegen Real Madrid verlorene Champions-League-Finale 2002?
Meinel: Ersteres ja, zweiteres nein. 1988 wurde das UEFA-Cup-Finale ja noch in zwei Spielen ausgetragen, nach einer 0:3-Niederlage bei Espanyol Barcelona haben wir das Ding noch gedreht, in Leverkusen ein 3:0 herausgeschossen und dann nach Elfmeterschießen gewonnen. Das war ein absolutes Highlight – drei Tage vor meinem Umzug nach München. In der Saison war es übrigens die zweite Reise nach Barcelona, im Viertelfinale haben wir im Camp Nou bei ‚Barca‘ gespielt. Da hatte ich ein Gipsbein, wir sind mit dem Fanbus runtergefahren, gefühlte 30 Stunden (lacht). Das war eine echte Tortur, hat sich aber gelohnt, weil wir ja weitergekommen sind. Im Camp Nou war ich dann fast ein Vierteljahrhundert später noch einmal, 2012 haben wir von ‚Barca‘ aber in der Champions League eine 7:1-Klatsche kassiert.
Wie ist es, als Leverkusen-Fan in München? Exotisch, oder?
Meinel: Die Stadt ist natürlich geteilt in "die Roten" vom FC Bayern und "die Blauen" von 1860. Bei den ‚Löwen‘ war ich auch schon öfter im Stadion, da herrscht eine tolle Atmosphäre. Bayer-04-Fans gibt es hier tatsächlich nicht so viele (lacht), unser Fanclub "Alpenpillen", den ich einst gegründet habe, hat inzwischen immerhin 23 Mitglieder. Zum Sommertrainingslager kommt die Mannschaft ja meistens nach Zell am See, da bin ich vor einigen Jahren mit dem Motorrad hingefahren und habe dort einige Bayer-Fans aus der Umgebung hier getroffen. Die beiden Kumpels, die eigentlich mit Wacker nach Side reisen wollten und dann doch nicht konnten, sind übrigens auch Leverkusen-Anhänger.
Dann wird es Zeit für ein Freundschaftsspiel zwischen dem FC Wacker und Bayer 04…
Meinel: Das wäre schön. 2028 haben wir unser 125-jähriges Jubiläum, dann soll Bayer gerne beim FC Wacker vorbeikommen.
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