Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Mario Klinger nach seiner Entlassung in Velbert: "Der Zeitpunkt war überraschend."[Foto: imago/osnapix]
Paukenschlag beim TVD Velbert: Der Bezirksligist hat sich von Spielertrainer Mario Klinger getrennt – als Tabellenführer! Der Ex-Profi, früher unter anderem für Schalke 04, Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen am Ball, wurde bei den „Bäumern“ bereits durch Hüzeyfe Dogan ersetzt. Im FUSSBALL.DE-Interview äußert sich der 31-Jährige über das plötzliche Ende seiner ersten Trainerstation und wie es für ihn, der schon unter Ralf Rangnick und Christian Titz gearbeitet hat, weitergehen soll.
FUSSBALL.DE: Mario Klinger, wie kam es zu Ihrer plötzlichen Entlassung beim TVD Velbert?
Mario Klinger: Der Vorstand und die Sportliche Leitung des Vereins haben mich vor knapp einer Woche zum Gespräch gebeten und dabei stellte sich heraus, dass wir offensichtlich unterschiedliche Ansichten hatten, was die aktuelle sportliche Situation angeht. Ich denke, dass man mir aber in der Hinsicht nichts vorwerfen kann, denn obwohl es jetzt im neuen Jahr nicht mehr ganz so gut lief wie in der überragenden Hinrunde, standen wir immer noch klar auf Platz eins.
Umso überraschender, dass ausgerechnet ein Tabellenführer den Trainer vor die Tür setzt.
"Für einen Amateurklub in den letzten Jahren ziemlich viele Trainer verschlissen"
Klinger: Der Zeitpunkt war für mich auch überraschend, allerdings hat diese Maßnahme eine Vorgeschichte. Erstens hat der TVD Velbert für einen Amateurklub in den letzten Jahren ziemlich viele Trainer verschlissen, im Schnitt waren die Trainer etwa ein Jahr da, was für eine gewisse Nervosität im Verein spricht. Und zweitens gab es schon seit Dezember Gespräche zwischen dem Vorstand und mir bezüglich einer Vertragsverlängerung für die nächste Saison. Eine Entscheidung darüber hat sich dann aber hingezogen, worüber ich natürlich ein wenig irritiert war – vor allem, weil mit vielen Spielern schon verlängert wurde, aber mit mir noch nicht. Dabei ist normalerweise doch der Trainer der Erste, mit dem man spricht.
TVD-Fußballabteilungsleiter Detelf Rahn äußerte im Gespräch mit der örtlichen Presse, dass dem Klub die Entwicklung im neuen Jahr mit nur sieben Punkten aus den letzten fünf Spielen Sorge bereitet hätte. War das Ziel Aufstieg in Gefahr?
Klinger: Von meiner Warte her nicht, daher verstehe ich diese Aussage auch nicht! Wir hatten vor der Saison eine fast komplett neue Truppe zusammengestellt, mit Spielern wie Jeffrey Tumanan, Alex Fagasinski und Chamdin Said, die früher sogar in der Regionalliga gespielt haben, sowie jungen Leuten, die alle richtig Qualität mitgebracht haben. Von daher war das Ziel, in die Landesliga aufzusteigen, klar. Dennoch muss sich jede Mannschaft erst einmal finden und ich denke, dass mir das als Spielertrainer sehr gut gelungen ist. Wir haben von den ersten 19 Spielen 16 gewonnen und nur eins verloren. Dennoch kann man einfach nicht erwarten, dass eine Mannschaft, auch wenn sie so gut besetzt ist wie meine bisherige, so ohne Weiteres durch die Bezirksliga marschiert.
Sie sind erst 31, Velbert war Ihre erste Trainerstation: Waren Sie den Verantwortlichen beim TVD vielleicht noch zu grün hinter den Ohren?
Klinger: Das kann ich nicht beantworten, aber man hat mich ja vor der Saison bewusst als jungen Spielertrainer geholt, der nahe am Team ist, aber in seiner Karriere schon viele Erfahrungen gesammelt und lange viel höher gespielt hat. Ich denke, dass ich mit meiner Art bei den Spielern sehr gut angekommen bin, so war zumindest die Rückmeldung, die ich aus der Mannschaft und dem Umfeld bekommen habe. Der Tenor war: Das macht richtig Spaß, hier zu kicken!
Sind Sie nach dem Aus in Velbert erst einmal bedient oder möchten Sie gerne weiter als Trainer arbeiten?
Klinger: Ja, unbedingt! Ich habe ja nicht umsonst den Trainer-B-Schein erworben und möchte irgendwann die A-Lizenz absolvieren. Als ich im letzten Sommer in Velbert angefangen habe, war ich sehr hungrig auf diese neue Aufgabe und habe viel Zeit darin investiert, frische Impulse fürs Training zu geben und das Team zusammen zu schweißen. Von daher ist es, wie es jetzt beim TVD gelaufen ist, sehr schade, denn wenn du in deiner Vita "Aufstieg in die Landesliga bei der ersten Trainerstation" stehen hast, dann ist das sicherlich keine schlechte Empfehlung.
Sie haben die berühmte Knappenschmiede durchlaufen, sind auf Schalke Profi geworden und haben danach unter anderem mit Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Liga sowie mit Rot-Weiss Essen, Hessen Kassel, Eintracht Trier und dem FC Homburg in der Regionalliga gespielt. Von welchem Trainer haben Sie am meisten für Ihre eigene, noch junge Karriere als Coach gelernt?
Klinger: Natürlich in erster Linie von Norbert Elgert in meiner Schalker Jugendzeit. Ralf Rangnick, unter dem ich auf Schalke Profi geworden bin, war sicher von seiner Art her der akribischste Trainer, den ich hatte. Ich habe aber auch viel vom jetzigen HSV-Coach Christian Titz, den ich in Homburg als Trainer hatte, sowie von Farat Toku in Wattenscheid jede Menge mitgenommen. Das waren viele wertvolle Erfahrungen, die ich hoffentlich bei meinen nächsten Trainerstationen weitergeben kann.
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