Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Mit neuem Namen, neuem Team und neuem Logo in die Regionalliga Bayern: Aufsteiger Türkgücü München.[Foto: imago/Collage FUSSBALL.DE]
Von der Landesliga ging es für Türkgücü München innerhalb von nur zwei Jahren in die Regionalliga Bayern. Aber zwei Aufstiege in Serie sind dem Nachfolgeverein des 1975 von türkischen Migranten gegründeten und 2001 insolvent gegangenen SV Türk Gücü München nicht genug. Klubpräsident und Unternehmer Hasan Kivran, der früher selbst für Türkgücü gespielt hatte und den Verein finanziell unterstützt, will hoch hinaus. Langfristiges Ziel ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Mit einem neuem Vereinsnamen und einem neuen Vereinslogo startet Türkgücü München in rund zwei Wochen (Saisonstart: 11. Juli) in die erste Regionalligaspielzeit der Vereinsgeschichte. Der bisherige Name SV Türkgücü-Ataspor München war den Verantwortlichen "für die Außendarstellung zu lang, außerdem ist der Name Türkgücü München durch unseren Vorgängerverein deutschlandweit lange bekannt und hat Tradition", erklärt der neue Trainer Reiner Maurer im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
Ex-Profi und Fußball-Lehrer Maurer übernahm den Trainerposten vom zweimaligen Aufstiegstrainer Andreas Pummer, der das Team 2017 in der Landesliga übernommen hatte. Pummer fehlt die A-Lizenz, um auch in der Regionalliga weiterhin Cheftrainer zu sein. Schon seit Januar steht daher fest, dass der 36-Jährige ab sofort Assistent von Maurer sein wird. Der 59-jährige Maurer betreut nach Stationen in Griechenland (Xanthi FC) und Thailand (Angthong FC) erstmals seit 2012 wieder eine deutsche Mannschaft. Damals war der DFB-Pokalsieger von 1984 (mit Bayern München) in der 2. Bundesliga für den TSV 1860 München verantwortlich. Jetzt führt es den ehemaligen Spieler der Münchner "Löwen" und des deutschen Rekordmeisters wieder zu einem Münchner Verein. Übrigens: Auch Türkgücü-Kaderplaner Robert Hettich hat eine langjährige Vergangenheit beim TSV 1860. Er war bei den "Löwen" Pressesprecher und Teammanager.
"Der Name Türkgücü München ist durch unseren Vorgängerverein deutschlandweit bekannt und hat Tradition."
Aber nicht nur Trainer und Vereinsname sind bei Türkgücü München neu. Von der Aufstiegsmannschaft sind mit Kapitän Yasin Yilmaz, Rechtsverteidiger Fabio Leutenecker, Mittelfeldakteur Ünal Tosun sowie Stürmer Masaaki Takahara gerade einmal vier Spieler noch im Kader. Alle anderen mussten den Verein verlassen. Dafür verpflichtete Türkgücü gleich 20 (!) Zugänge.
Viele der Neuen sind gestandene Regionalligaspieler. Unter anderem lotste der Aufsteiger Innenverteidiger Michael Zant und Außenstürmer Thomas Haas von Vizemeister VfB Eichstätt zu sich, vom ambitionierten Ex-Zweitligisten 1. FC Schweinfurt 05 kam Rechtsverteidiger Dominik Weiß. Auch Patrick Hasenhüttl (zuletzt FC Ingolstadt 04 II), Sohn von Premier League-Trainer Ralph Hasenhüttl (FC Southampton), gehört zum Aufgebot. Mario Erb, in der zurückliegenden Saison noch Kapitän beim Drittligisten KFC Uerdingen 05, stieß vor wenigen Tagen noch zum Kader.
Der große Umbruch im Kader hat laut Trainer Maurer Vor- und Nachteile: "Sicherlich wird es nicht einfach sein, so viele neue Spieler zügig zu integrieren. Es dauert immer seine Zeit, bis sich eine neuformierte Mannschaft findet. Positiv ist aber, dass fast jeder Spieler in der gleichen Situation steckt und alles geben muss, um sich einen Stammplatz zu erarbeiten. Das fördert den Konkurrenzkampf."
Obwohl fast alle Trainer in der Regionalliga Bayern Türkgücü München auf Anhieb als Mitfavorit auf die Meisterschaft und den damit verbundenen direkten Aufstieg in die 3. Liga handeln, wird beim Liganeuling zunächst ein wenig tiefgestapelt. "Wir wollen einen Platz im oberen Tabellendrittel erreichen", so Maurer: "Top-Favorit ist eindeutig der 1. FC Schweinfurt 05, der zum dritten Mal in Folge den Titel anstrebt. Auch die SpVgg Oberfranken Bayreuth und der SV Wacker Burghausen haben das Zeug dazu, im Meisterschaftsrennen ein Wörtchen mitzureden."
Zu den Einschätzungen seiner Trainerkollegen sagt Maurer grinsend: "Nachdem die U 23 des FC Bayern aufgestiegen ist, sind wir scheinbar das nächste Opfer, auf das als angeblicher Titelfavorit Druck ausgeübt wird." Dass die Regionalliga Bayern alles andere als eine Endstation für Türkgücü sein soll und der Profifußball mittelfristig das Ziel ist, verhehlt aber auch Maurer nicht: "Wir verfolgen allerdings keinen konkreten Zeitplan. Erst einmal geht es jetzt darum, eine ordentliche Saison zu spielen und zu schauen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen."
Während es sportlich für Türkgücü rasant aufwärts geht, muss sich auf der Vereinsanlage im Münchner Ostpark infrastrukturell noch einiges tun, um den Anforderungen des höherklassigen Fußballs gerecht zu werden. Wie schon in der zurückliegenden Saison in der Bayernliga Süd weichen die Münchner in den kommenden Monaten für ihre Heimspiele zunächst nach Heimstetten aus, einem östlichen Vorort der Metropole.
Für die Rückserie gibt es aber bereits eine andere Lösung. Türkgücü zieht dann in das traditionsreiche Stadion an der Grünwalder Straße um. "Das ist der logische Schritt", betont Trainer Maurer: "Wir spielen aktuell außerhalb der Stadtgrenzen. Als Münchner Verein wollten wir unbedingt auch in der Stadt spielen - alleine schon, um unseren Fans und uns selbst eine kürzere An- und Abreise zu ermöglichen."
Türkgücü zieht in das Grünwalder Stadion ein, die Frauen-Bundesligamannschaft des FC Bayern München wechselt für ihre Heimspiele dafür auf den heimischen Campus. Und dennoch: Mit den beiden Drittligisten TSV 1860 München und FC Bayern München II sowie Regionalliga-Neuling Türkgücü werden sich ab Anfang 2020 weiterhin drei Mannschaften das Stadion teilen. Wie es in der Saison 2020/2021 für Türkgücü weitergeht, ist noch offen. Eine Entscheidung in der Stadionfrage hängt wohl auch davon ab, ob die "Durchmarschierer" dann vielleicht schon im Profifußball spielen.
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