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Prominenter Video-Call: Lisanne Gräwe und Pia-Sophie Wolter zugeschaltet beim SV Fortuna Freudenberg.[Foto: foto: privat]
Ein ganz normaler Vereinsabend – bis plötzlich zwei Nationalspielerinnen auf dem Bildschirm erscheinen. Der SV Fortuna Freudenberg hat im Rahmen der UEFA EURO 2024 am DFB-Punktespiel teilgenommen, einer Vereinsaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und dabei nicht nur den Bronze-Status erreicht, sondern auch ein besonderes Erlebnis gewonnen: einen Videocall mit den Nationalspielerinnen Lisanne Gräwe und Pia-Sophie Wolter.
Im FUSSBALL.DE-Interview erzählt Christian Janusch, Abteilungsleiter Fußball, wie der Verein das Punktespiel genutzt hat, um den Verein zu stärken und wie der gewonnene Videocall zu einem Highlight wurde.
FUSSBALL.DE: Ihr Verein hat im letzten Jahr am DFB-Punktespiel teilgenommen und dabei den Bronze-Status erreicht. Welche Maßnahmen haben Sie mit Ihrem Verein Fortuna Freudenberg umgesetzt, um möglichst viele Punkte zu sammeln?
Christian Janusch: Wir hatten das große Glück, dass unser FSJler sein freiwilliges soziales Jahr bei uns absolviert hat. Er hat sich des Programms angenommen und es koordiniert. Unser Ziel war es, zumindest einen Basiscoach auszubilden und an ein bis zwei Trainerschulungen teilzunehmen, um den Bronze-Status zu erreichen. Das war unser Minimalziel.
Wie haben Sie das Punktespiel wahrgenommen? Wurde der Zusammenhalt in Ihrem Verein dadurch gestärkt?
Christian Janusch: Ja, auf jeden Fall. Das Punktespiel fand im Rahmen der EM statt, und wir haben es über unsere Internetseite und Social-Media-Kanäle kommuniziert. Es war zwar nicht der große Hype, aber wurde definitiv wahrgenommen. Das war ein guter Startschuss.
Am Ende zählten nicht nur die Punkte, sondern auch das Losglück. Ihr persönlicher Gewinn war ein Videocall mit den Nationalspielerinnen Lisanne Gräwe und Pia-Sophie Wolter. Wie haben Sie davon erfahren?
Christian Janusch: Eine DFB-Mitarbeiterin hat mich bereits im Oktober per E-Mail informiert. Damit war schnell klar, dass wir Losglück hatten. Zunächst war jedoch unklar, wie genau der Call ablaufen würde. Erst sehr kurzfristig wurde entschieden, dass es wirklich klappt. Es blieb also bis zum Schluss spannend.
Wie war Ihre erste Reaktion und die der Spielerinnen und Spieler, als die Nachricht bekannt wurde?
Christian Janusch: Ich wusste ja schon länger davon, aber für unsere Vereinsmitglieder*innen, insbesondere für die jüngeren Spielerinnen und Frauen, war es eine große Überraschung. Es ist eine tolle Erfahrung für jeden im Vereinsfußball, Nationalspielerinnen hautnah zu erleben. Die Freude war entsprechend groß.
Wie lief der Videocall ab, und wer war aus Ihrem Verein dabei?
Christian Janusch: Wir haben in unserem Vereinsheim für eine passende Atmosphäre gesorgt: Eine große Leinwand, ein Beamer, Stühle, Getränke und Präsente aus dem DFB-Paket, das uns letztes Jahr zugeschickt wurde – unter anderem Trikots, Leibchen und Eckfahnen – wurden aufgestellt. Die Nationalspielerinnen waren beim Medientag in Frankfurt und haben sich pünktlich um 17:00 Uhr über Teams zugeschaltet. Von uns waren vor allem die Spielerinnen der B-Juniorinnenmannschaft und die Frauenmannschaft dabei, aber auch einige Jungs aus der E- und D-Jugend mit ihren Trainerinnen und Trainern. Insgesamt waren rund 40 Personen im Vereinsheim.
Worum ging es inhaltlich im Call?
Christian Janusch: Der Austausch war sehr vielseitig. Zunächst stellten sich die beiden Spielerinnen vor und berichteten von ihrem Werdegang, wie sie zum Fußball gekommen sind. Besonders interessant war, dass Lisanne Gräwe aus Ostwestfalen stammt und Fortuna Freudenberg sogar kennt, da es derselbe Landesverband ist. Anfangs war es ein bisschen wie in der Schule und es herrschte ein betretenes Schweigen, aber dann wurde es ein lockerer Austausch. Wir haben ein paar Fragen vorbereitet. Die Themen waren unter anderem: Wie wird man Nationalspielerin? Ist das mit Verzicht verbunden oder immer nur Spaß? Welche Rituale gibt es vor und nach dem Spiel? Was essen die Spielerinnen am Spieltag? Wie gehen sie mit Niederlagen und Siegen um? Besonders spannend war auch die Frage, wie sie sich auf die Zeit nach der aktiven Karriere vorbereiten, da Frauen im Profifußball ja oft noch nicht ausgesorgt haben. Zu hören, dass die beiden sich natürlich auch auf das Leben nach dem Fußball vorbereiten, war sehr interessant.
Konnten die Nationalspielerinnen wertvolle Tipps geben?
Christian Janusch: Ja, auf jeden Fall. Der Austausch war auf Augenhöhe, und es hat den Spielerinnen sichtlich Spaß gemacht, mit fast Gleichaltrigen in einem Vereinsheim zu quatschen. Das war wirklich sehr schön. Da keine Presse oder Öffentlichkeit dabei war, konnten alle offen sprechen, was die Atmosphäre sehr angenehm machte.
Gab es eine Frage oder einen Moment, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Christian Janusch: Ja, die unvermeidliche Frage "Ronaldo oder Messi?" sorgte schon für ein wenig Unruhe im Vereinsheim. Das war schon sehr witzig. Letztlich sind wir zu keinem Ergebnis gekommen und es gab ein klassisches Unentschieden. Am Ende haben wir noch ein signiertes Nationalmannschafts-Trikot verlost. Die Frage dazu war, wie viele Länderspiele beide Spielerinnen zusammen absolviert haben. Die Antworten schwankten zwischen 5 und 30 – korrekt waren 10. Eine Juniorin von uns hat es richtig geraten, das war auch sehr amüsant.
Wie haben die Nachwuchs-Fußballerinnen den Call aufgenommen? Glauben Sie, sie werden noch lange daran zurückdenken?
Christian Janusch: Ja, definitiv. Ich habe danach mit einigen gesprochen, und sie fanden es toll, einen so persönlichen Einblick zu bekommen. Letztendlich sind auch Nationalspielerinnen ganz normale Menschen mit Alltagsproblemen. Viele hatten dadurch ein echtes Aha-Erlebnis.
Welche Bedeutung hat die Teilnahme am DFB-Punktespiel und der Videocall insgesamt für Ihren Verein?
Christian Janusch: Es war ein schöner Startschuss. Der DFB bietet immer wieder Wettbewerbe an, an denen wir gerne teilnehmen, weil sie den Verein bereichern. Das Punktespiel war nicht nur durch den Videocall ein Gewinn, sondern auch für den Verein selbst. Es bringt Motivation und stärkt den Zusammenhalt. Das ist eine tolle Sache.
Könnten Sie sich vorstellen, in Zukunft wieder an ähnlichen Initiativen teilzunehmen?
Christian Janusch: Ja, auf jeden Fall! Beim nächsten Mal wollen wir auf jeden Fall weiter als Bronze kommen – Silber ist das nächste Ziel.
Sehr schön, ein ambitioniertes Ziel! Letzte Frage: Was tut Ihr Verein allgemein, um den Mädchen- und Frauenfußball zu fördern?
Christian Janusch: Wir haben das Glück, eine starke Frauenabteilung mit engagierten ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern zu haben. Darauf sind wir sehr stolz. Wir veranstalten regelmäßig Probetrainings und Einladungstrainings, um Mädchenfußball wertzuschätzen. Zudem organisieren wir Hallenturniere für Mädchen und Aktionstage, etwa mit einem Besuch bei einem Frauenfußball-Länderspiel. Solche Events halten das Feuer am Brennen – und das ist entscheidend für die Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs.
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