Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Neue Herausforderung nach Sportinvalidität: Christopher Lamprecht beim VfR Kaiserslautern (2. von links).[Foto: Andreas Arens]
Einst Betzenberg, nun Erbsenberg: Nach seiner Bundesligazeit beim VfL Wolfsburg half Christopher Lamprecht vor knapp elf Jahren beim 1. FC Kaiserslautern mit, dass es nach einem Herzschlagfinale doch noch mit dem Zweitliga-Klassenerhalt klappte. Eine schwere Knieverletzung beendete dann aber die Profifußball-Laufbahn des heute 33-Jährigen. Weit unten in der Ligen-Skala wagte Lamprecht trotz Sportinvalidität einen Neuanfang. Beim VfR Kaiserslautern hat ihn noch mal der Ehrgeiz gepackt.
Den 8. Januar 2012 wird Christopher Lamprecht wohl sein ganzes Leben lang nicht vergessen: Mit seinem damaligen Club Kickers Offenbach bestritt er ein Testspiel gegen die TuS Koblenz . Bei einem Abwehrversuch an der asphaltierten Spielfeldumrandung zog er sich einen Riss der sogenannten Quadrizepssehne im rechten Knie zu. Mehrere Operationen folgten, auch eine Spritzenkur schlug nicht an. „Am Ende hatten Bakterien die Sehne aufgefressen“, erinnert sich der gebürtige Stendaler mit Schaudern an sein daraus resultierendes Karriereaus zurück.
Seine Profi-Laufbahn blieb damit bei 24 Bundesligaeinsätzen für den VfL Wolfsburg, einem Dutzend Spiele für den 1. FC Kaiserslautern sowie 78 Partien in der 3. Liga für Holstein Kiel und die Kickers stehen. Eine langwierige Reha und eine Umschulung zum Personaldienstleistungskaufmann rückten beim früher so schnellen Mann von der rechten Außenbahn auf einmal in den Mittelpunkt.
"Entweder das Knie hält oder es hält nicht."
An Leistungssport war und ist nicht mehr zu denken; die Sportinvalidität hinderte „Lampe“, wie sie ihn in Fußballerkreisen nur nennen, aber nicht daran, wieder ein Trikot überzustreifen: „Mitte 2014 sagte ich mir: ‚Du probierst es jetzt einfach noch mal. Entweder das Knie hält oder es hält nicht.‘ Ohne Fußball konnte ich einfach auf die Dauer nicht.“ Auch aufgrund freundschaftlicher Verbindungen in die Pfalz zurückgekehrt, schloss sich Lamprecht dem Kaiserslauterer Vorortverein FV Weilerbach an. Zum Stürmer umfunktioniert, traf er wie am Fließband. Alleine in der Aufstiegssaison 2015/16 gelangen „Lampe“ 37 Treffer und damit knapp die Hälfte der Tore (76), welche die Weilerbacher auf dem Weg in die Bezirksliga Westpfalz erzielten.
Mitte 2017 wechselte Lamprecht dann zum VfR Kaiserslautern, der seine traditionsreiche Heimstätte auf dem Erbsenberg hat – in Sichtweite zum Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg. Der Namensgeber des FCK-Stadions coachte die Blau-Weiß-Schwarzen Ende der Vierzigerjahre nebenher und führte sie in die seinerzeit erstklassige Oberliga Südwest, wo sie über viele Jahre hinweg sogar Meisterschaftsspiele gegen die Roten Teufel austrugen.
Aus einem zwischenzeitlichen Tief ist der VfR inzwischen wieder heraus. Die erste Mannschaft spielt in der Landesliga West des südwestdeutschen Fußballverbands. Insgesamt zählt der Verein 19 Mannschaften, die Jugendabteilung floriert wieder. „Hier beim VfR haben sie einiges vor. Die Nummer zwei in der Stadt zu sein ist immer ein Thema“, sagt Lamprecht. Stadtrivale TuS Hohenecken ist ebenfalls in der siebtklassigen Landesliga vertreten, der SV Morlautern spielt eine Etage höher, in der Verbandsliga.
Auf dem Erbsenberg fungiert Lamprecht als Spielertrainer der zweiten Mannschaft, die in der A-Klasse Kaiserslautern/Donnersberg kickt. Bei Bedarf hilft er in der ersten Mannschaft aus, wie zuletzt auch bei der Hallen-Stadtmeisterschaft, als man erst im Finale vom 1. FC Kaiserslautern II gestoppt wurde. „Lampe bringt sich hier super ein. Mit seiner Erfahrung kann er besonders unseren vielen jungen Spielern eine Menge vermitteln. Und auch der regelmäßige Traineraustausch mit ihm ist sehr gewinnbringend“, schwärmt Michael Wolter, der Coach der Landesliga-Elf.
So weit unten zu spielen, ist für Lamprecht überhaupt kein Problem: „Wichtig ist doch, dass man sieht, etwas bewirken zu können. Außerdem wird der Fußball auch in den unteren Ligen immer besser. Vielerorts gibt es motivierte Leute, die Ahnung haben und etwas erreichen wollen.“
Wie gut Lamprecht als Coach ankommt, hat auch Dieter Schneider, Vereinswirt und gute Seele des Vereins, ausgemacht: „Er erklärt den Jungs viel. Den Ex-Profi lässt er dabei nie raushängen.“
Den Trainer-B-Schein will Lamprecht demnächst angehen. Er kann sich vorstellen, auf die Dauer auch mal höherklassig zu trainieren, schließlich „ist Stillstand nicht mein Ding.“ Obwohl er unter Felix Magath in Wolfsburg einst aufs Abstellgleis geriet, bezeichnet Lamprecht just ihn als sein Trainervorbild: „Von der Mentalität und von der Präzision her bis hin zum Perfektionismus war das einfach überragend.“
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