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Als Vorreiter im Kampf gegen Diskriminierung startete der HSV 2020 das Projekt "Ankerplatz".[Foto: Bildquelle: Getty Images/HSV, Collage: FUSSBALL.DE]
Was können Profivereine tun, um Betroffene von Diskriminierung zu unterstützen? Wie in vielen anderen Klubs stellte man sich diese Frage auch beim Hamburger SV. Der Traditionsklub aus der 2. Bundesliga ergänzte daraufhin die Stadionordnung um einen Antidiskriminierungs-Paragrafen und startete im Januar 2020 das Projekt "Ankerplatz", eine Zufluchts- und Informationsstätte für Betroffene direkt im Volksparkstadion. Anlässlich unserer Themenwoche Fußball gegen Rassismus haben wir mit einem der Fanbeauftragten des HSV gesprochen, unter dessen Leitung das Projekt in Zusammenarbeit mit Fanorganisationen ins Leben gerufen wurde.
"Betroffenen im Volkspark eine Anlauf- und Schutzstelle bieten zu können, in der sie professionelle Betreuung erhalten, steht für uns an erster Stelle", erklärt Dr. André Fischer. "Wir möchten es aber nicht dabei belassen und fahren mehrgleisig. Das bedeutet, dass es unserer Meinung nach für den Aufbau von Awareness-Strukturen im Volkspark auch dazu gehört, Tätern die Komfortzone zu nehmen. Täter und Bystander müssen spüren, dass Verstöße gegen den Antidiskriminierungs-Paragrafen 3 unserer Stadionordnung Konsequenzen nach sich ziehen, die wir im Rahmen unserer Möglichkeiten auch durchsetzen."
Direkt hinter den Stehplätzen auf der Nordtribüne richtete der HSV einen speziellen Raum ein, wo sich alle Menschen, denen Diskriminierung widerfährt, an Fachpersonal wenden und sich betreuen lassen können. "Wir haben zum Beispiel einen Imagefilm gedreht, der vor jedem Heimspiel gezeigt wird, in dem es darum geht, das Warum in Bezug auf den Ankerplatz zu erörtern und gleichzeitig die Kontaktmöglichkeiten zu vermitteln", erklärt Fischer, der mit seinem Team eine Notfallhotline einrichtete und einen Flyer erstellte, der im Stadion ausliegt.
"Im Fall der Fälle gibt es aber natürlich auch die Möglichkeit, sich direkt an die Kolleg*innen im Ankerplatz zu wenden", sagt der Fanbeauftragte. "Wir sind bei jedem Heimspiel ab dem Zeitpunkt der Stadionöffnung bis eine Stunde nach Abpfiff vor Ort." Auch im Nachgang würden Vorfälle aufgearbeitet, die den Verein telefonisch oder via Mail erreichen.
"Der Ankerplatz ist ein zentraler Baustein im Kampf gegen Diskriminierung"
Darüber hinaus besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Ordnungsdienst, in dem einige Mitarbeiter*innen in Zukunft ebenfalls speziell geschult würden, berichtet Fischer. "Wir haben den Ankerplatz baulich so gestaltet, dass dort direkt eine Beratung stattfinden kann, ohne dass die Klient*innen gesehen werden. So werden Anonymität und Sicherheit gewährleistet, ohne dass Betroffene das Stadion verlassen müssen."
Die Betreuung vor Ort übernimmt das multi-professionelle Team aus dem Bereich Fankultur. Alle Mitarbeiter*innen werden zudem in Fortbildungen auf die speziellen Bedürfnisse bei Diskriminierungsvorfällen geschult. Dies gilt auch für die Gruppe von externen Mitarbeiter*innen, die ebenfalls über geisteswissenschaftliche Hochschulabschlüsse verfügen.
Die Resonanz auf das Angebot, das zur Rückrunde der vergangenen Saison an den Start ging, war laut Fischer sehr positiv, der Ankerplatz wurde demnach bereits in der Anlaufphase mehrfach genutzt. Beim HSV wertet man dies als klares Indiz für die Notwendigkeit einer solchen Institution im Stadion: "Uns ist an den ersten Spieltagen bereits bewusst geworden, wie wichtig das Projekt ist und dass es von den Fans gewünscht wird."
Dabei sei nicht nur die aktive Beratungsarbeit von großer Bedeutung: "Der Ankerplatz ist - wenn auch ein ganz zentraler - nur ein Baustein im Kontext eines größeren Gesamtkonzeptes im Kampf gegen Diskriminierung."
In Kürze soll das Projekt bei Teilzulassung der Zuschauer*innen bei den Heimspielen reaktiviert und in der Folge kontinuierlich weiterentwickelt werden. Als wichtigste Anhaltspunkte nennt Fischer den engen Austausch mit Expert*innen und das Feedback der Betroffenen sowie der Mitarbeiter*innen: "Unser Ziel ist es, bei dieser Thematik das (Flut)-Licht anzuknipsen und Transparenz zu schaffen."
Vor allem solle auch das Bewusstsein für Diskriminierungsvorfälle im Stadion gefördert werden. Weitere Konzepte könnten zukünftig auch in Zusammenarbeit mit anderen Proficlubs entwickelt werden, der Kontakt zu Schalke 04 oder Darmstadt 98 sei beispielsweise bereits hergestellt.
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