Wie einst in der Bundesliga: Kastl vs Balzis

Im Hamburg-Altona treffen zwei Söhne berühmter Väter aufeinander, in Koblenz steht für Weltmeister Jürgen Kohler und seine Hauensteiner ein wahres Spitzenspiel an, das Viertelfinale im Niederrhein-Pokal mit Schwarz-Weiß Essen fällt wegen starken Regens aus und mehr - hier das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Kastl trifft auf Balzis: In der Oberliga Hamburg treten am 17. Spieltag (Samstag, 28. November) im Spiel zwischen Altona 93 und dem SV Curslack-Neuengamme zwei Spieler gegeneinander an, deren Väter einst gemeinsam den DFB-Pokal gewannen. Gemeint sind der 21-jährige Abwehrspieler Jonas Kastl (Curslack-Neuengamme) und Mittelfeldspieler Ricardo Balzis (22/Altona 93). Ihre Väter Manfred Kastl (unter anderem auch Deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart) und Ralf Balzis triumphierten 1987 mit dem Hamburger SV im Pokalfinale in Berlin gegen die Stuttgarter Kickers (3:1). In den Spielzeiten 1987/88 (Kastl beim HSV, Balzis in Frankfurt) und 1988/89 (Kastl in Leverkusen, Balzis in Frankfurt) spielten sie auch gegeneinander . Die Sprößlinge Jonas und Ricardo sind allerdings auch noch verwandt. Ihre Mütter sind Schwestern, so dass beim Familienduell in Altona auch noch zwei Cousins aufeinandertreffen.

"Die Truppe hat sich so schlecht wie seit Jahren nicht mehr präsentiert"

Koblenz gegen Kohler: Mehr Spitzenspiel geht nicht! In der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar steigt am Samstag (ab 14 Uhr) im Stadion Oberwerth das Gipfeltreffen zwischen dem Spitzenreiter TuS Koblenz und dem Tabellenzweiten SC Hauenstein, bei dem Weltmeister Jürgen Kohler an der Seitenlinie steht. Ex-Zweitligist Koblenz hat gegenüber Hauenstein zwei Punkte Vorsprung, so dass schon ein Remis zur Herbstmeisterschaft reichen würde. Die TuS stellt mit 42 Treffern die torhungrigste Offensive der Liga. 13 Siege in Folge stehen für die Mannschaft von Trainer Petrik Sander zu Buche - Vereinsrekord! Kohlers Hauensteiner halten - wie könnte es bei einem ehemaligen Weltklasse-Verteidiger anders sein? - mit der besten Abwehr der Liga (nur sieben Gegentore) dagegen. Kurios: Wegen zu geringer Nachfrage konnte der SCH keinen Fanbus nach Koblenz einsetzen.

Traditionsduell fällt ins Wasser: Das für Samstag angesetzte Niederrheinpokal-Viertelfinale zwischen den beiden Traditionsklubs ETB Schwarz-Weiß Essen und Wuppertaler SV aus der Oberliga Niederrhein fällt ins Wasser. Nach heftigen Regenfällen ist der Platz im Stadion Uhlenkrug unbespielbar. „Schade, die Mannschaft war heiß auf den WSV“, so ETB-Trainer Antonio Molina. Ein neuer Termin für die Partie steht noch nicht fest. Bei einem Weiterkommen der Schwarz-Weißen, die 1959 sogar den DFB-Pokal gewinnen konnten (5:2 gegen Borussia Neunkirchen), winkt ein Stadtduell mit dem Nachbarn Rot-Weiss Essen, der am Samstag (ab 14.30 Uhr) auf den ETB-Ligakonkurrenten SV Hönnepel-Niedermörmter trifft.

Tolksdorf zurück auf dem Feld: Der TSV Bogen kann in der Bayernliga Süd am Samstag (ab 14 Uhr) gegen den TSV Schwabmünchen wieder auf einen seiner etatmäßigen Torhüter zurückgreifen. Entweder wird Waldemar Trozenko (nach überstandenem Muskelbündelriss) oder Thomas Seidl (nach Bänderriss) zwischen den Pfosten stehen. Weil sich zuletzt beide Torhüter verletzt abgemeldet hatten, hatte der gelernte Verteidiger Udo Tolksdorf gegen Schlusslicht SpVgg Ruhmannsfelden (6:1) über 90 Minuten das TSV-Tor gehütet.

Voll setzt auf Gesetz der Serie: Für den Tabellenzwölften SV Buchonia Flieden steht am Samstag beim OSC Vellmar (ab 14.30 Uhr) ein richtungweisendes Spiel in der Hessenliga bevor. Die Mannschaft von Trainer Meik Voll will sich mit einem Dreier von der Gefahrenzone absetzen und den Vorsprung vor Vellmar auf sechs Punkte ausbauen. In den vergangenen vier Spielzeiten war Vellmar für Flieden immer ein gutes Pflaster. In allen vier Duellen (14:5 Tore) hatte Buchonia die Nase vorne. Personell sieht es für die Nordhessen aber nicht gut aus. Neben den Langzeitausfällen Filip Osman, Stefan Dietz und Marco Gaul muss Mittelfeldspieler Lukas Heil noch seine Rotsperre absitzen.

Farkas spricht Klartext: Aufsteiger SpVg Wesseling-Urfeld befindet sich in der Mittelrheinliga auf Talfahrt. Die Mannschaft von Trainer Josef Farkas hat vier ihrer jüngsten fünf Partien verloren und rutschte damit wieder auf einen Abstiegsplatz. „Die Truppe hat sich so schlecht wie seit Jahren nicht mehr präsentiert. Gemeinsame Defensivarbeit scheint nicht mehr gefragt zu sein. Die Mannschaftsteile greifen nicht ineinander und unterstützen sich nicht gegenseitig“, redete Farkas nach dem 1:4 gegen Germania Windeck gegenüber rheinfussball.de Klartext. In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause muss die Farkas-Elf noch beim Spitzenreiter SV Bergisch Gladbach 09 (29. November) und gegen den Tabellenfünften Borussia Freialdenhoven (6. Dezember) antreten.

Noch ein Schritt bis zum DFB-Pokal: Schwerer hätte es für den 1. FC Germania Egestorf-Langreder, der in der Oberliga Niedersachsen auf den dritten Tabellenplatz rangiert, nicht kommen können. Im Halbfinale um den Verbandspokal muss die Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann - voraussichtlich im März oder April 2016 - gegen den Drittligisten VfL Osnabrück antreten. Sollte sich der Oberligist gegen die zwei Klassen höhere Konkurrenz durchsetzten, wäre der Verein aus Barsinghausen erstmals in seiner Vereinsgeschichte im DFB-Pokal dabei. Im Niedersachsenpokal reicht schon die Finalteilnahme, um sich für die lukrative Hauptrunde zu qualifizieren. In der zweiten Begegnung der Vorschlussrunde stehen sich am Karsamstag, 26. März, (ab 15 Uhr) die beiden Nord-Regionalligisten VfB Oldenburg gegen SV Drochtersen/Assel gegenüber.

Baier muss improvisieren : Schlechte Nachrichten für Jürgen Baier, Trainer des SV Erlenbach/Main, vor der Partie in der Bayernliga Nord beim Spitzenreiter TSV Großbardorf (Samstag, 14 Uhr): Der 57-jährige Vater von Augsburgs Bundesligaprofi Daniel Baier und Rot-Weiss Essens Mittelfeldspieler Benjamin Baier kämpft mit seiner Mannschaft nicht nur gegen einen Negativlauf (zehn Spiele ohne Sieg) an, sondern muss jetzt auch noch improvisieren. Abwehrspieler Bastian Kalweit, der sich gegen die DJK Don Bosco Bamberg (0:2) einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, und Kapitän Philipp Hörst (Bänderriss) stehen gegen die „Grabfeld Gallier“ aus Großbardorf nicht zur Verfügung.

Zweckel beim Mitternachtscup dabei: Zum zehnjährigen Jubiläum des „Kick-mit Schmidt-Mitternachtscup“ in Herten will die Spvgg. Erkenschwick, Tabellensechster in der Oberliga Westfalen , am 30. Dezember als dreimaliger Rekordsieger den Titel erfolgreich verteidigen. Beim Jubiläumsturnier geht es wieder um 1.500 Euro Preisgeld. Neben Erkenschwick nehmen auch die weiteren Oberligisten TSV Marl-Hüls, SV Schermbeck und erstmals auch der SV Zweckel am Budenzauber teil. Das Hallen-Highlight wird in der Rosa-Parks-Schule in Herten ab 18 Uhr angepfiffen.