Wieder nichts zu holen beim Angstgegner

TSV Gudow - Ratzeburger SV 3:0 (0:0)

Es ist mittlerweile wie verhext. Der RSV kann gegen den TSV Gudow einfach nichts holen. Die 0:3-Niederlage am vergangenen Sonntag bedeutete die bereits zehnte Niederlage in den letzten zwölf Begegnungen. Der letzte Sieg der Inselstädter auf auf den 25. September 2011 zurück. Das letzte Tor gegen Gudow schoss am 22. April 2012 Benjamin Hack, mittlerweile bei SV Borussia Möhnsen aktiv. Man kann also von einem Angstgegner sprechen und genau das war am Sonntag auch zu sehen.

Die Marschroute von Trainer Holger Bieber war klar: Man ist technisch besser, hat derzeit einen Lauf und möchte gerne in andere Sphären der Tabelle vorstoßen. Doch auf dem Spielfeld war davon wenig zu spüren. Schon in der ersten Halbzeit gelang es den Gastgebern am Segrahner Berg immer wieder ihren Kick-and-Rush-Stil einzubringen und gefährlich vor das Tor der Ratzeburger zu kommen. So konnte sich auf Ratzeburger Seite einzig Torwart Niklas Daberkow in Szene setzen und verhinderte in Halbzeit eins die Führung des TSV.

Erhardt scheiterte zweimal per Freistoß und einmal im Eins-gegen-eins. Und hatte der RSV doch einmal Platz zum Kontern, verspielten sie sich beste Möglichkeiten durch Abseitsstellungen oder zielten im Abschluss zu ungenau (zwei Mal Zunker). Doch dieses 0:0 zur Halbzeit war erst einmal ein Erfolg, musste man doch nicht wie in den letzten Aufeinandertreffen einem Rückstand hinterherlaufen. Doch an der Spielweise des TSV änderte dies nichts. Im Ballbesitz schnell und hoch nach vorne, um die Zweikampfstärke einzubringen und sollte der RSV mal den Ball gewinnen, muss dieser mit einem Foul gestoppt werden.

Leider bestrafte der Schiedsrichter diese taktischen Foulspiele nur zu selten angemessen und so war der RSV gezwungen immer wieder das Spiel aus der eigenen Hälfte gegen die komplett formierte Defensive der Gastgeber aufzubauen. Doch genau da liegt diese Saison der Schwachpunkt des Teams. Aufgrund der vielen Verletzungen zu Saisonbeginn fehlen die Automatismen und man hat sein Spiel nach der anfänglichen Negativserie eher auf das Kontern verlegt.

Kontertore bringen Entscheidung

Die zweite Hälfte verlief wie die erste, nur das Gudow in seinen Aktionen jetzt zwingender wurde. Nach Einwurf von der Seite konnte Sven Stender den zweiten Ball behaupten, spielte auf Krogman quer, der aus etwa 18 Metern das 1:0 erzielte. Am Jubel der Gudower merkte man, dass dieses Derby dem TSV alles bedeutete. Wahrscheinlich würde man in Gudow sogar von einer guten Saison sprechen, wenn man trotz Abstieg beide Spiele gegen den RSV gewinnt. Diese Einstellung kam den Ratzeburgern an diesem Tage abhanden. Geschockt vom Gegentor war es für Gudow nun ein leichtes sein Spiel durchzuziehen und damit Erfolg zu haben.

Bereits der nächste Konter der Gudower saß schon wieder. Langer Ball von Behrendt nach Ballgewinn am eigenen Strafraum, Erhardt verlängert auf Stender, der alleine auf das RSV-Gehäuse zulief und das Tor erzielte. Der RSV hatte dem wenig entgegen zu setzen und konnte nur durch einen Freistoß von Fischer und einen Distanzschuss von Kaiser ansatzweise Gefahr ausstrahlen. Die Inselstädter versuchten es zwar weiter und hatten nun auch wesentlich mehr vom Spiel, gefährliche Strafraumszenen blieben jedoch Mangelware. Und so war es ein erneuter Konter des TSV über Erhardt, der in der 80. Minute allein auf Daberkow zulief und dem Torwart keine Chance ließ. 3:0 und das Schwinden jeglicher Hoffnung auf Ratzeburger Seite.

Fazit: Gegen den TSV muss man sich schon etwas Besonderes ausdenken, denn mit den bewährten Mitteln liegt dieses Team unserer 1. Mannschaft einfach nicht. Bis zum nächsten Aufeinandertreffen hat man nun 16 Spiele Zeit, um sich dafür etwas einfallen zu lassen. Am kommenden Sonntag spielt man in Ratzeburg gegen den VfL Oldesloe. Das letzte Aufeinandertreffen ist mittlerweile über neun Jahre her und die Historie zeigt mit jeweils drei Siegen der beiden ein ausgeglichenes Verhältnis. Grund genug neuen Mut zu schöpfen und eine erneute Serie zu starten.