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Ex-Profi|10.02.2023|22:15

Yesil über Erdbeben: "Mir kommen die Tränen"

Samed Yesil (r.): "Grundsätzlich blicke ich nicht gerne zurück, sondern schaue lieber nach vorne."[Foto: Ratingen 04/19]

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Er spielte für Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga, für Panionios Athen für der Qualifikation für die Europa League und für den FC Liverpool sogar an der Anfield Road. Die Rede ist vom früheren Juniorennationalspieler Samed Yesil, der jetzt für Ratingen 04/19 in der 5. Liga kickt. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 28 Jahre alte Familienvater Yesil auch über das Erdbeben in der Türkei und in Syrien.

FUSSBALL.DE: Als Sie vor zwei Jahren für den VfB Homberg in der Regionalliga West am Ball waren, hatten Sie den Traum von der Rückkehr in den Profifußball noch nicht aufgebeben. Jetzt kicken Sie in der Oberliga. Haben sich die Prioritäten inzwischen verschoben, Herr Yesil?

Samed Yesil: In der Winterpause hatte ich Angebote aus der zweiten türkischen Liga vorliegen, habe aber abgesagt, weil meine Frau Gonca schwanger ist und wir in wenigen Monaten unser zweites Kind bekommen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in Deutschland zu bleiben. Den Traum von der Fortsetzung meiner Profikarriere habe ich aber noch nicht abgehakt.

Wann würden Sie denn noch einmal ins Grübeln kommen?

"Wenn man das Schicksal der Menschen am Fernseher verfolgt, dann erscheint der Fußball ganz klein und spielt plötzlich nur noch eine Nebenrolle"

Yesil: Unser Sohn Ilyas, der im März zwei Jahre alt wird, kommt bald in den Kindergarten. Wir haben in Krefeld ein Haus gekauft, meine Familie und unsere Freunde leben nur unweit von uns entfernt. Für einen erneuten Wechsel ins Ausland müsste einfach alles passen.

Sie galten einst als eines der größten Talente des deutschen Fußballs, waren erfolgreicher Junioren-Nationalspieler, debütierten in der Bundesliga und unterschrieben schließlich einen Vier-Jahres-Vertrag beim FC Liverpool. Mit welchen Gefühlen blicken Sie heute auf diese Zeit zurück?

Yesil: Grundsätzlich blicke ich nicht gerne zurück, sondern schaue lieber nach vorne. Ich hatte beim FC Liverpool eine super-coole Zeit, werde sie niemals vergessen.

Mal ehrlich: Wie sehr nervt es Sie inzwischen, wenn Sie immer noch darauf angesprochen werden?

Yesil: Ich werde in der Tat oft darauf angesprochen, erzähle auch gerne über meine Erfahrungen und Begegnungen mit den Weltstars. Aber der Impuls würde niemals von mir ausgehen, sondern ich erzähle erst, wenn ich darauf angesprochen werde.

Unter anderem wurden Sie durch zwei Kreuzbandrisse zurückgeworfen, konnten danach nicht mehr Ihre Bestform erreichen. War das der entscheidende Grund für Ihren Karriereknick oder haben Sie auch selbst Fehler gemacht?

Yesil: Nach meinen schweren Verletzungen war es vor allem mental sehr schwierig für mich, wieder Fuß im Profigeschäft zu fassen. Als ich wieder nah dran war, wurde ich immer wieder durch kleinere Verletzungen zurückgeworfen. Fehler habe ich aus meiner Sicht nicht gemacht, aber meine damalige Leihe zum FC Luzern und mein Engagement beim KFC Uerdingen 05 würde ich gerne aus meiner Vita streichen.

Warum?

Yesil: In beiden Fällen wurde mir unglaublich viel versprochen, aber nicht eingehalten. Der damalige Co-Trainer Roland Vrabec wollte mich beispielsweise unbedingt beim FC Luzern haben, wurde aber nur einen Monat nach meiner Verpflichtung entlassen. Unter Cheftrainer Markus Babbel habe ich dann überhaupt keine Rolle mehr gespielt.

Zu Ihren Mitspielern in Liverpool gehörten Weltstars wie Steven Gerrard oder Luis Suarez. Heute heißen die Gegner FC Kray, 1. FC Kleve oder Cronenberger SC. Im Schnitt kommen 180 Zuschauer zu den Heimspielen. Wie würden Sie diese Diskrepanz beschreiben?

Yesil: Ich kannte die Weltstars nur vom Fernseher und von der Playstation. Plötzlich saß ich mit ihnen in einer Kabine. Es dauerte lange, bis ich das für mich realisiert hatte. Kapitän Steven Gerrard hat mich in allen Lebenslagen unterstützt. Heute spiele ich gegen keine namhaften Gegner mehr, dennoch ist mein Ehrgeiz ungebrochen, Sobald das Spiel angepfiffen wird, spielt die Menge der Zuschauer keine Rolle mehr. Ein volles Stadion habe ich immer nur beim Aufwärmen wahrgenommen.

Sind aus Ihrer Profizeit noch einige Kontakte geblieben, die Sie nicht missen möchten?

Yesil: Zu Emre Can von Borussia Dortmund habe ich noch Kontakt. In der Jugend haben wir gegeneinander und später in der U-Nationalmannschaft zusammengespielt. Als er ebenfalls zum FC Liverpool wechselte, haben wir viel Zeit miteinander verbracht.

Bei den "Reds" und Trainer Jürgen Klopp läuft es aktuell alles andere als rund. Verfolgen Sie das Geschehen bei Ihrem ehemaligen Verein nach wie vor?

Yesil: Ich bin großer Liverpool-Fan. Jürgen Klopp habe ich leider nicht kennenlernen dürfen. Aber ich bin mir sicher, dass er die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur führen wird.

Mit Ratingen 04/19 mischen Sie aktuell in der Spitzengruppe der Oberliga Niederrhein mit. Welche Ziele haben Sie sich mit dem Verein gesteckt?

Yesil: Wir wollen aufsteigen und besitzen auch das Potenzial, um unsere Ziele zu erreichen. Ich denke, dass wir Spitzenreiter SSVg Velbert zumindest noch gefährlich werden können. Darüber hinaus stehen wir im Halbfinale des Niederrheinpokals. Eine Teilnahme am DFB-Pokal wäre für Ratingen 04/19 eine ganz große Sache.

Zuletzt standen Sie bei den Siegen gegen den TSV Meerbusch und bei Ihrem Ex-Verein VfB Homberg nicht im Kader. Was war los?

Yesil: Meine Frau Gonca war erkrankt und wurde deshalb im Krankenhaus behandelt. Ich musste den ganzen Tag auf unseren knapp zweijährigen Sohn aufpassen, konnte nicht zum Training und auch nicht zu den Spielen. Jetzt bin ich aber wieder dabei.

Von den Prämien in der Oberliga können Sie Ihre kleine Familie vermutlich nicht ernähren. Wie sieht Ihr Leben neben dem Fußball aus? 

Yesil: Ich habe mein Geld damals gut angelegt, kann von meinen Ersparnissen ganz gut leben. Ich kann mir in Zukunft einen Beruf in der Immobilienbranche durchaus vorstellen. Aber aktuell setzte ich noch voll auf die Karte Fußball, will in den Profibereich zurück.

Apropos Familie: Die Türkei und Syrien haben nach einem verheerenden Erdbeben schon mehr als 20.000 Todesopfer zu beklagen. Waren Familienangehörige von Ihnen in der Türkei davon auch betroffen?

Yesil: Meine Familienangehörige leben zum Glück in anderen Gebieten der Türkei. Ich habe aber noch viele Freunde, die in der ersten türkischen Liga spielen. Mit Innenverteidiger Burak Öksüz habe ich beispielsweise bei Ankara Demirspor zusammengespielt. Er lag mit seiner Mutter mehrere Stunden unter den Trümmern, konnte zum Glück gerettet werden. 

Sie haben Ihr Engagement in der Türkei angesprochen, spielten dort in der 3. Liga. Wie sehr berührt Sie das Schicksal der Menschen und wie empfinden Sie die Welle der Hilfsbereitschaft, auch aus Deutschland? 

Yesil: Das Erdbeben beschäftigt mich und meine Familie sehr. Nach dem Training setze ich mich vor dem Fernseher und verfolge bis in die Nacht die Nachrichten. Vor dem Fernseher kommen mir die Tränen. Ich fühle mich schlecht, wenn ich zu Hause die Heizung aufdrehe und mich ins Bett lege. Viele Menschen in der Türkei oder Syrien kämpfen ohne ein Heim, ohne Klamotten und bei eisiger Kälte um ihr Leben. Die Hilfsbereitschaft der Menschen ist unbeschreiblich. Mein Cousin Mehmet ist auch in die Türkei geflogen, um dort zu helfen.

Mit wieviel Demut blicken Sie auf die verpassten Chancen während Ihrer Fußballerkarriere zurück, wenn Sie die Nachrichten aus dem Erdbebengebiet hören? 

Yesil: Wenn man das Schicksal der Menschen am Fernseher verfolgt, dann erscheint der Fußball ganz klein und spielt plötzlich nur noch eine Nebenrolle.

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