Gegen die Ost-Hamburger machte es sich Blau-gelb allerdings unnötig kompliziert, schlug man nach der frühen Führung durch den emsigen Jasper Heydecke (2.) nicht genug Kapital aus der spielerischen Überlegenheit, sodass die Gäste in Folge eines schwach verteidigten Eckballs von Colin Haupt durch ein Abstaubertor von Anton Geffert ausgleichen konnten (8.).
Die Antwort darauf folgte jedoch prompt, landete ein famoser Diagonalball von Ben Heidrich genau im Lauf von Enis Adzessi, der aus günstiger Stürmerposition keine Mühe hatte, jene Führung wiederherzustellen, die ein Abspiellapsus auf der anderen Seite wieder hätte zerstören können, wäre Colin Haupts Zehnmeterschuss nicht am Querbalken zerschellt (10.).
Stattdessen erlangte der SCV seine Sicherheit wieder zurück, ohne sich jedoch dafür zu belohnen, bis Kapitän Leonhard Pfarr einmal seine starke Technik für ein feines Solo durch das Zentrum und einen platzierten Rechtsschuss in die linke untere Ecke nutzte – 3:1!
Und die Führung hätte zur Pause noch höher ausfallen können, doch SCVM-Schlussmann konnte sich gerade noch in ein Adzessi-Geschoss aus kurzer Distanz schmeißen (29.).
So ließen die Gastgeber den Elversweglern jene Hintertür offen, die Anton Geffert mit einem erneuten Abstaubertor (SCV-Fänger Liam Schierhorn hatte eine Scherling-Ecke zunächst nicht unter Kontrolle bringen können) weiter aufstieß (37.), ehe „die roten Teufel“ in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Konter, der diesmal nicht von einer der häufigen Abseitspositionen gestoppt wurde, tatsächlich zum 3:3-Ausgleich kamen, weil Blau-gelb die Zügel in dieser Phase einfach zu sehr schleifen ließ (50.). Umjubelter Torschütze: Colin Haupt.
Lassen sich Torben Borzym und Co wie schon in der Vorwoche beim 0:1 in Glinde durch effektive Konter des Gegners um Zählbares bringen?
Nein, drehten sie den Spieß in der Schlussphase einfach um.
So hatte Jasper Heydecke nach einem durchgerutschten Pudlatz-Freistoß den Siegtreffer ganz allein vor der Kiste auf dem linken Fuß, dessen Benutzung er in dieser Szene aber strikt verweigerte und am Ende zu kompliziert mit rechts verfehlte (54.).
Kein Problem, schickte ihn Leonhard Pfarr kurz darauf in die favorisierte halbrechte Richtung, wo der Zwölfjährige erst Schlussmann Stefan Nogly umspielt zurückließ, um die Kugel dann (natürlich mit rechts) zum 4:3 über den Strich zu schicken.
Ob der zur Sicherheit mitgeeilte Enis Adzessi die Kugel in dieser Aktion noch vor oder erst hinter der Linie berührte, war für das Ergebnis indes zweitrangig.
Nachdem Luca Moaiyeri einen beherzten Lauf auf der rechten Seite höchstpersönlich mit einem passenden Rechtsschuss krönte und damit den Doppelschlag innerhalb von nur 70 Sekunden klar machte, war schließlich auch der insgesamt nicht unverdiente Heimsieg und damit vorzeitig Platz drei in der Tabelle eingetütet.
SC Victoria Hamburg 2.D: Schierhorn – Heidrich, Pudlatz, M. Pfarr – Hagener, L. Pfarr – Borzym, Heydecke, Adzessi, eingewechselt: List, Otto, Eberhardt, Moaiyeri, Trainerteam: Michael Wiening, Finn Gramckau & Sven Pfarr
Tore: 1:0 Heydecke (2.), 1:1 Geffert (8. Haupt), 2:1 Adzessi (9. Heidrich), 3:1 L. Pfarr (21.), 3:2 Geffert (37. Scherling), 3:3 Haupt (50.), 4:3 Heydecke (57. L. Pfarr), 5:3 Moaiyeri (58.)
Schiedsrichter: Hans-Jürgen Wilck (SC Egenbüttel, Note 2,5)
Zuschauer: 35