Hinten kaum zu überwinden - vorne mit dem Siegtor: Lea Rzadtki (m.)[Foto: Björn Meyer]
Und auch spielerisch präsentierten sich die Schanzerinnen, gerade im Spiel über außen, in der ersten Halbzeit von ihrer guten Seite, wobei sie im Abschluss noch nicht so richtig an die Buletten kamen, während auf der anderen Seite die Dienste von Aushilfstorfrau Jördis Wothge gefragt waren, lenkte sie einen aussichtsreichen Versuch der auffälligen Alena Schlünsen fachgerecht über die Latte (12.).
Das erwartet schwierige Auswärtsspiel gegen personell gebeutelte, aber dafür umso konzentriertere Germaninnen deutete sich an, doch mit dem bis dato besten Spielzug schwing das Pendel nach einer halben Stunde erstmalig stark in Richtung SCS, verwertete Katharina Giese einen sauberen Spielzug über Leah Schüller und Charlotte Harzer in der Mitte zum 0:1, dem Jana Krause wenig später das 0:2 hätte hinzufügen können, wäre da nicht die aufmerksame Christin Ihde im Germania-Kasten zur Stelle gewesen.
Dafür sorgten Schüller und Giese mit ihrem federleichten Doppelpass nicht nur für Verzückung auf Seiten der Gäste, sondern durch Gieses anschließenden Abschluss aus 17 Metern auch für das nachträgliche 0:2, das nicht zwingend das Pausenresultat hätte bedeuten müssen, brach Mandy Fricke einmal durch die SCS-Defensive, um mit ihrem etwas unplatzierten Rechtsschuss aber an den Armen Jördis Wothges zu scheitern (40.).
Nachlassen galt also nicht, doch genau dies tat die Nagel-Elf, die den Schwung der ersten 45 Minuten scheinbar in der Kabine ließ und zusehends den Faden verlor.
Nicht ohne die passende Bestrafung dafür, drosch Melissa Jaß die Kugel nach einer Reihe von blockierten Torschüssen zum 1:2 in die Maschen, sodass den Schwarz-weiß-blauen noch eine halbe Stunde zum Happyend blieb.
Und tatsächlich brachte ein berechtigter Strafstoßpfiff (Elisabeth König warf sich regelwidrig in die durchgestartete Jeannie-Naomi Wagner, nachdem diese das Leder clever auf links ergatterte) den umjubelten Ausgleich durch die sicher ausführende Laura Peters (80.).
Plötzlich war der wichtige Punktgewinn im Abstiegskampf zum Greifen nah, zumal auch Fortuna mit dem Schlusslicht zu fühlen schien, als Jana Krauses vermeintliches 2:3 wegen einer angeblichen Abseitsstellung der energischen Vorlagengeberin Charlotte Harzer zu Unrecht nicht zählte – übrigens der einzige nennenswerte Fehler des ansonsten durchaus talentiert über den grünen Kunstrasen laufenden Ugur Yazgi an der Pfeife.
Doch zu früh durchgepustet, warf die aufgerückte Lea Rzadtki die Harpune keine 100 Sekunden später in Form einer Bogenlampe nicht nur ins linke obere Eck, sondern damit auch mitten ins Germania-Herz – das 2:3!
Eine bittere Niederlage für Nathalie Thiel und Co, deren Landesliga-Tage auch bald gezählt sein könnten – nur in die andere Richtung…
TuS Germania Schnelsen 1. Frauen: Ihde – Wagner, Annika Sommerfeld, Jaß, Zander – Thiel, Schlünsen – Rainer, Peters, Fricke – Jürs, Trainer: Alexander Sommerfeld
SC Sternschanze 1. Frauen: Wothge – Rzadtki, Christiansen, König, Mattern – Krause, Laasch (73. Pörksen), Prill, Harzer – Giese, Schüller, Trainer: Heiko Nagel
Tore: 0:1 Giese (29. Harzer), 0:2 Giese (39. Schüller), 1:2 Jaß (59. Rainer), 2:2 Peters (80. Strafstoßtor, König an Wagner), 2:3 Rzadtki (88.)
Schiedsrichter: Ugur Yazgi (TSV 08 Eppendorf-Groß-Borstel, Note 2)
Zuschauer: 15