Das Wetter spielte auf der Helmut-Rahn-Sportanlage an der Raumerstrasse freudig mit. Die Kicker des ESC wirkten, wie auch an den letzten Spieltagen zumindest vor Spielbeginn entschlossen. Die Jungspieler bildeten eine Pulk, umarmten sich und präsentierten ihre Entschlossenheit durch einen Motivationsschrei der laut durch die Kunstrasenanlage hallte. Danaben wirkte das Anfeuern des Gegners eher leidlich.
Das Spiel wurde dann, fast pünklich, um 13:30 Uhr vom Schiedsrichter Wassim Jaouhar angepfiffen. Schon zu Beginn war zu erkennen, dass die Spieler des VFB Frohnhausen die Punkte nicht verschenken wollten, sie spielten mit Herz und gaben zu erkennen,dass mit Gegenwehr gerechnet werden musste.
Der ESC zu Beginn spielerisch dominant. Doch schon sehr schnell war eine Unordnung in der Abwehr zu erkennen, die durch den Trainer, Uli Melchers, immer wieder nachkorrigiert werden musste. Die Abstände zum Gegner einfach immer viel zu weit entfernt. Das ermöglichte den Kickern des VfB Frohnhausen Möglichkeiten zur eigenen Spielgestaltung. Sie erkannten sofort das schwache Auftreten des einstigen Tabellenführers.
Dann jedoch ein Konterlauf des linken Mittelfeldspieler Herting (8). Dieser schaffte es sich durch die Abwehr des Gegners zu dribbeln, spitzelte den Ball kurz vor der Torauslinie zu seinem Mitspieler Tarek Saado (10) und dieser beförderte das Leder mit einem strammen Schuss ins Tor der Frohnhausener Mannschaft.
Es stand nun 0:1 für die Gastmannschaft und die Freude schien groß.
Wirklich entspannt wirkte Uli Melchers nicht, zu viele Spieldefizite musste er bis zu diesem Zeitpunkt registrieren. Der Trainer noch in Gedanken versunken, schon ein weiterer Konterlauf der Kicker von der Seumannstrasse. Die Frohnhausener Abwehr nicht energisch genug am Gegner und Ibrahim Ajarra (11) schickte den Ball ins gegnerische Tor.
Durchatmen schien nun angesagt, glaubte Trainer Uli Melcher ...
Die Mannschaft aus Frohnhausen wollte sich hier aber noch lange nicht geschlagen geben. Denn eines hatten sie erkannt: Ihr aktueller Gegner hatte nicht die Spielklasse vom Hinspiel. Wenig Bewegung, kaum vorhandene Körpersprache, Abstimmungsfehler, unnötige Einzelaktionen und eine Abwehrformation die ihre Aufgaben nicht zu kennen schien, dass hatte sich die Heimmanschaft von der Raumerstrasse gut eingeprägt.
Heftige Gegenwehr nun auf Seiten der Frohnhausener Kicker und sie spielten taff, wirkten spritziger und aggressiver. In der 29. Spielminute belohnte sich die Mannschaft durch einen Konterlauf auf dem rechten Flügel, in Richtung des Keepers vom ESC Preußen. Das Abwehrverhalten katastrophal, die Verteidigung lief einfach nur neben dem Gegener auf Distanz, kein Pressing oder ein Eingreifen der Defensivspieler war erkennbar. Abili Dibenzilwa (11) gelangte an das Leder, bewegte sich zum Mittelpunkt der Strafraumgrenze. Weiterhin kein Abwehrverhalten des ESC Preußen, Dibenzilwa hatte nun ein freies Schußfeld vor sich. Etwas 17 Meter vor dem Tor, mit viel Zeit für sich und seine Mannschaft, plaziert er das Leder in der rechten Torhälfte.
Keine Chance für den Torhüter des ESC, Issa Alouche - Frohnhausen verkürzte auf 1:2 und Alouche blieb am Boden liegen. Mit einer Schulterverletzung musste er ausgewechselt werden und Rinor Lajgi übernahm nun den Torraum des ESC.
Dann der Abpfiff des Unparteiischen, der in der ersten Halbzeit kaum Mühe mit der Bewachung des Spielverhaltens hatt, denn leitete ein äußerst faires Spielveralten beider Mannschaftsteilnehmer.
Anpfiff zu zweiten Halbzeit. Die Gespräche des Trainers, Uli Melchers, schienen keinerlei Gehör gefunden zu haben. Das Spiel blieb zerfahren und ungeordnet. Der Kapitän Babalean (7) musste erschöpft und angeschlagen ausgewechselt werden. Zu viele Wege musste er im Spiel, auf sich allein gestellt, für sein statisch wirkenden Mitspieler laufen. Das kostete ihn Kraft, seine "Physis" schien verbraucht.
Nun erlangte der klein wirkende Emilo (13) durch seine Einwechselung eine Chance positiv in den Spielverlauf einzuwirken und ein weiterer Spieler betrat nun das Feld - Vijinthan (9).
Doch dann, als hätte es erahnt werden können, ein Konterlauf des VfB Frohnhausen. Schnell und spritzig Richtung Tor von der rechten Seite. Das Abwehrverhalten erneut ein Alptraum für Uli Melchers, das Leder nun im Straftraum des ESC. Getummel und verzweifelte Abwehrversuche, Sadoun Khadi gelang es nicht mehr den Ball von der Torlinie fernzuhalten und der Ball, ja er kullerte gemütlich hinter die Torlinie.
Das erkannte der Schiedsrichter sofort und entschied auf Tor für die Frohnhausener Kicker. Jetzt feuerte sich die Heimmanschaft an - Es war ein verdienter Ausgleich mit der Aussicht auf einen eventuellen Sieg.
Doch nun, zumindest innerhalb der Offensive des ESC mehr Druck. Emilio mit der Nr. 13 lieferte ein gutes Spiel und in Kombination mit dem schnellen Stürmer Vijinthan (9) und Saado (10) war nun eine Essenz mit Torerfolg entwickelt.
Vijinthan in schneller Vorwärtsbewegung in Richtung gegnerisches Tor, Pass zu Tarek Saado (10), dieser erlangt die Ballkontrolle und bringt seine Mannschaft mit beherzter Aktion wieder in Führung. Es steht nun 2:3 für den ESC Preußen.
Immer noch und weiterhin eine sich auflösende Abewehr des ESC im Spiel erkennbar, für Uli Melchers eine nervliche Belastungsprobe mit, ja sagen wir es ganz offen, mit akuter Herzinfarktgefahr!
Doch es gelangt der Mannschaft aus Frohnhausen nicht mehr sich einen möglichen Ausgleich zu erspielen und in der 70. Spielminute gab es dann auch noch einen Strafstoß für die Gastmannschaft.
Meris Hasanovic (5), sicherster Elfmeterschütze, legte sich das Leder auf den Punkt, schaute kurz in Richtung des Tores und hämmerte die Kugel, für den gegnerischen Torwart unhaltbar, ins linke obere Eck des Tores und zementierte die bevorstehnende Niederlage für die Kicker aus Frohnhausen. Das hatten die Kicker des VfB nicht verdient. So spielte diese Mannschaftphasenweise nicht nur auf Augenhöhe mit dem "Tabellenzweiten" sondern dominierten durch ihren Spielwitz und ihr Spritzigkeit.
Ein Spielverhalten das der (noch) Titelanwärter schon lange nicht mehr zeigen konnte.