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Aufsteiger TSV Lustnau hat am 5. Spieltag der Frauenverbandsliga einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Gegen die SpVgg Stuttgart-Ost verloren die Hausherrinnen deutlich mit 1:4. Dabei lieferten die TSV-Frauen gar kein so schlechtes Spiel ab, aber einer der Gründe für die erste Saisonniederlage zeigte sich bereits vor Spielbeginn. Trainer Kramer konnte nur 13 Spielerinnen aufbieten, alle weiteren Spielerinnen fehlten wegen Verletzungen oder privater Verpflichtungen. Außerdem hatten Jule Kramer, Fabienne Limberger, Nicole Scherrmann und Katja Dierkes die ganze Woche nicht trainieren können. Doch wäre es verfehlt, die Ursache für diese Niederlage allein in der angespannten Kadersituation zu suchen. Die SpVgg Stuttgart-Ost präsentierte sich als spiel- und konditionsstarkes Team, das mit schnellen Stürmerinnen die Lustnauer Abwehr immer wieder in Verlegenheit brachte.
Schon in der 3. Spielminute wurde die Lustnauer Abwehr zum ersten Mal überrascht, als sich Sara Müller auf rechts durchsetzte und mit einem satten Schuss ins kurze Eck Torhüterin Johanna Kaiser überwand. Lustnau versuchte sich nun zu ordnen und bekam den Gegner auch Schritt für Schritt unter Kontrolle. Nach einer guten Viertelstunde hatten die Lustnauerinnen drei Ecken hintereinander. Nach der ersten zog Angelika Oswald aus der Distanz ab, doch Torhüterin Krimmel lenkte ihren Schuss gerade noch um den linken Pfosten. Nach der zweiten kam Joy Strähle im Strafraum an den Ball, ihr Schuss wurde jedoch abgelenkt. Die dritte Ecke schließlich konnten die Gäste klären. Die Lustnauer Bemühungen wurden in der 29. Minute schließlich belohnt. Joy Strähle setzte Isabel Schmidt-Muniz mit einem gefühlvollen Lupfer an der linken Strafraumkante ein und die lupfte ihrerseits den Ball über die herauseilende Torhüterin ins Tor.
Der Ausgleich beflügelte die TSV-Frauen, die in den folgenden zehn Minuten eine ganze Reihe von guten Chancen hatten. Mitten in diese Lustnauer Drangphase hinein erschienen die Gäste in der 40. Minute wieder im Strafraum der Gastgeberinnen. Im Zweikampf hielten sich Katharina Lang und ihre Gegenspielerin gegenseitig fest, doch Schiedsrichter Jäger wertete das Halten der Lustnauer Spielerin für stärker und zeigte auf den Elfmeterpunkt – eine harte Entscheidung. Den Elfmeter verwandelte Catharina Schwägler sicher zur zu diesem Zeitpunkt überraschenden Pausenführung für die Gäste.
In der Pause verschärfte sich die Personalnot auf Seiten des TSV noch weiter, da Matea Grgic nicht weiterspielen konnte. Für sie kam Lena Meier, die lange verletzt war und nur auf Grund der Personalnot in den Kader gerückt war. Zum Leidwesen der Lustnauerinnen begann die zweite Halbzeit wie die erste. Die schnellen Stuttgarter Stürmerinnen nutzten eine Unaufmerksamkeit in der Lustnauer Abwehr konsequent aus und Kathrin Mowlai erhöhte auf 3:1. Dieser völlig unnötige Treffer machte alle guten Vorsätze der TSV-Frauen zunichte. Das Spiel war im Folgenden weitgehend ausgeglichen, zwei taktisch gute Teams neutralisierten sich weitgehend. In der 79. Minute lief Joy Strähle mit dem Ball am Fuß auf die Stuttgarter Torhüterin zu, zog rechts an ihr vorbei, doch ein gegnerischer Fuß traf ihr Schienbein und somit ging ihr Schuss am Tor vorbei. Ein Pfiff blieb aus und somit auch der Jubel auf Seiten der Lustnauer.
Den Lustnauer Frauen gelang es im Weiteren nicht mehr, sich entscheidend durchzusetzen. In den letzten 20 Minuten ging den angeschlagenen Lustnauerinnen zudem immer mehr die Luft aus. Das 1:4 in der 85. Minute resultierte wiederum aus einem leichten Ballverlust in der Abwehr, war aber nur noch der unglückliche Schlussstein auf einem Spiel, das von Anfang an unter schlechten Vorzeichen gestanden hatte.
Trainer Kramer: „Wir hatten heute nicht die Kraft, die leicht hergeschenkten Gegentore wettzumachen. Wir müssen weiter an der Kondition arbeiten.“
Es spielten: Johanna Kaiser – Jule Kramer (63. Nicole Scherrmann), Katharina Lang, Fabienne Limberger, Miriam Seitz – Matea Grgic (46. Lena Meier), Angelika Oswald, Katja Dierkes, Jenny Dörner – Joy Strähle, Isabel Schmidt-Muniz.