Zum Glück ist es wieder soweit. Die Sommerpause ist zu Ende. Die Saisons kommen langsam wieder in Fahrt. Genau wie die über die WM reichlich mit Bier und Steaks gemästeten Athletenbäuche der Amateurkicker. Im ersten Test der ambitionierten TSV-Reserve ging es am gestrigen Freitag zur alten Wirkungsstätte des Coaches Felber - dem ESV Eintracht Thum Herold.

Auch für die normalerweise in der 1. Kreisklasse angesiedelten Thumer und Herolder war dieses Spiel im Angesicht letzter romantischer Sonnenstrahlen auf dem weitläufigem Thumer Rasenplatz der erste Versuch in der neuen Saison gegen das Leder zu treten. Natürlich wollte das Trainergespann Felber/ Schaarschmidt einige Akteure auf veränderten Positionen probieren, um Potentiale für die neue Saison auflodern zu lassen. Während sich Fehlau im Tor und Kunze im Sturm in gewohntem Terrain befanden, mussten sich beispielsweise Mey im defensivem Mittelfeld, Kleiber auf der rechten Abwehrseite oder auch Brandt in der Innenverteidigung erst an ihre neue Umgebung gewöhnen. Ebenfalls mit von der Partie - zum einen Philip Kirsten. Der Kapitän der ersten Mannschaft - vom anstrengenden Arbeitsalltag und Zeit verzehrenden Wirrwarr des öffentlichen Nahverkehrs in die arme der zweiten Mannschaft getrieben. Zum anderen standen zwei Debüts auf dem Plan: Lucas Krebs (ehemals ESV Thum-Herold) und Mannschaftsleiter Toni Neuber.

Der ESV machte von Minute 1 an direkt kräftig Betrieb. Rasantes Spieltempo egal ob über die Außen oder durch die Mitte. Zwar oft aufgrund guter Abwehraktionen von Brandt und Fehlau nicht erfolgreich, aber dennoch zu schnell für den TSV. Die Gornsdorfer mit der Vorgabe einen ruhigen Spielaufbau zu zeigen und vor allem den eigenen Ballbesitz zu pflegen, wurden durch gutes Pressing des Gegners vermehrt zu langen Bällen gezwungen. In der 18. Minute brachte der Kapitän die Gastgeber verdient in Führung. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand wusste: Sniperschütze Päßler hatte heute ein volles Magazin dabei. Sieben Minuten später der nächste Streich der Thumer Nummer 9 zum 2:0 - erneut unhaltbar für Fehlau. Den lupenreinen Hattrick beendete Päßler dann in der 35. Spielminute, was gleichzeitig auch den Halbzeitstand bedeutete.

Der ESV war in allen Belangen überlegen und rechtfertigte zu diesem Zeitpunkt eindrucksvoll den Klassenunterschied. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen eher wenig. Die Heimmannschaft machte das Spiel und der TSV lief hinterher. Chance für Chance erspielten sich die Hausherren, auch wenn in Sachen Effizienz wahrscheinlich noch Verbesserungsvorschläge in den Kummerkasten geworfen wurden. Allen (Ver-) Ballermännern vornweg: Der Bruder des Gornsdorfer Coach - Marcus Felber. "MF" versuchte so ziemlich alles mit dem Ball vorm gegnerischen Kasten, nur nicht ihn hinter die Linie zu bringen. Aber zum Glück des ESV war ja auf einen Verlass: David Päßler. Mit zwei weiteren Buden in den Spielminuten 60 und 80 vollendete der Stürmer seinen Fünferpack.

Ein Ehrentreffer gelang den Gästen dann doch noch. In der 85. Spielminute wurde einer der wenig gut ausgespielten Konter veredelt. Ein steiler Pass in die Tiefe vom aufgerückten Eckart erreichte den auf der linken Seite durchgestarteten Kirsten. Die Gorsdorfer Nummer 10 dribbelte auf der linken Seite Richtung Grundlinie. Da die gesamte Thumer Abwehr einschließlich Torhüter Goldammer mit einem Pass in den Rückraum rechneten, machte der ausgefuchste Kirsten mit einem Schuss ins kurze Eck einen Strich durch die Rechnung.

Kurz danach war dann Schluss in Thum. Mit 5:1 verabschiedeten sich beide Teams aus dem ersten Test der Vorsaison 2018/2019. Die Niederlage ging, auch in ihrer Höhe, in Ordnung. Die Gastgeber hätten sogar locker und leicht Chancen für doppelt so viele Treffer gehabt. Auch wenn nur wenige Gornsdorfer Akteure sich zeigen konnten, wie beispielsweise Interimskapitän Erik Brandt, der auf der zentralen Abwehrposition erneut eine gute Figur machte, besteht für viele noch eine Menge Luft nach oben. Wenn man einen Blick auf die Torschützenliste wirft, ist es wohl keine große Überraschung, dass der Man of the Match David Päßler hieß. Der Kapitän des ESV schoss mit fünf Toren die Gäste quasi im Alleingang ab.

Bereits morgen testen die Gornsdorfer erneut. Der Gegner heißt dabei BSV Gelenau II. Der Gegner auf den die Thumer in einer Woche treffen werden. Anstoß ist morgen um 12:30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Volkshaus.

Stimmen zum Spiel:
"Ich kann doch nichts dafür, wenn der mir die kurze Ecke so schön aufmacht."
Philip Kirsten, einziger Torschütze auf Seiten des TSV, auf die Frage wieso er nicht abgespielt hätte.

"Gewinnen in einem Testspiel ist immer Mist. Nur aus Niederlagen kann man lernen."
André Felber, Coach des TSV, sieht das Glas immer halbvoll.

"Gar nichts hab ich ihm gegeben. Gegen Unfähigkeit kann man eben nichts machen,"
André Felber, liebevoller Bruder, auf die Frage warum Marcus so viele Chancen liegen lasse und ob er ihn bestochen hätte.

Aufstellung:
Fehlau - Kleiber, Krebs, Brandt (C), Arnold - Mey (25' Eckart) , Kirsten, Günther - Diallo, Jallow (30' Müller), Kunze

Trainer: André Felber
Co-Trainer: Maik Schaarschmidt
Mannschaftsleiter: Toni Neuber
Caterer: Dominic Korb

Tore:
1:0 D. Päßler (18')
2:0 D. Päßler (25')
3:0 D. Päßler (35')
4:0 D. Päßler (60')
5:0 D. Päßler (80')
5:1 P. Kirsten (85')

Besondere Vorkommnisse: keine