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Nur zwei Tage nach dem Test gegen den ESV Eintracht Thum-Herold juckte es den Elektronikern schon wieder in den Fußzehen. Als nächsten Testspielgegner empfing man die Kicker des BSV Gelenau II. Interessanterweise begegnen sich beide Teams auch im Laufe der Saison, da die Gelenauer als Absteiger aus der 1. Kreisklasse in die aktuelle Staffel der Gornsdorfer gerutscht sind.
Im Vergleich zur 5:1 Niederlage am Freitag stellten die Hausherren auf insgesamt sieben Positionen um. Im 4-1-4-1-System ersetzen Strobel, Eckart, Höger, Wegert und Korb die teilweise nichtanwesenden Personalien Brandt, Günther, Diallo, Jallow und Kirsten. Letzterer dafür engagiert mit Fahne an der Linie.
Bei herrlichstem Fußballwetter starteten beide Mannschaft püntlich in das zweite Testspiel der Saison. Und der erste Treffer ließ auch nicht lang auf sich warten. Die Gäste fingen in der 5. Spielminute einen Abstoß ab und Franke war es, der passend zum Wochentag mit dem Sonntagsschuss per Bogenlampe aus 30 Metern einnetzte.
Die Gelenauer brachte dieses Tor erst richtig ins Spiel. Zwar hatte auch der TSV die ein oder andere Halbchance, jedoch fehlte Kunze per Kopf und Kleiber per Fuß die nötige Genauigkeit. Aber dafür lief es ja beim BSV. Die Gäste erhöhten ihre Führung in der 14. Spielminute weiter auf 2:0 durch Einhorn.
Doch der TSV blieb dran. Mit Kleiber hatte man in der Spitze endlich einen Stürmer, der sowohl den Ball fest machen als auch schnell und technisch versiert ins Dribbling gehen konnte. Diese beiden Fähigkeiten bescherten der Heimmannschaft in der 17. Spielminute einen Elfmeter, da Kleiber's Dribbling im gegnerischen Straßfraum notgedrungen per Foul beendet wurde. Den anschließenden Strafstoß legte sich Mey parat. Während Gerlach sich für die linke Torwartecke entschied, versenkte Mey das Leder lässig in der rechten zum 1:2 Anschlußtreffer.
Doch die Gelenauer ließen sich davon keineswegs nervös machen. Munter versuchten sie weiter ihr Programm abzuspielen. Probates Mittel zum Zweck der hohe Ball aus dem Halbfeld heraus über die generische Abwehr auf einen der durchgestarteten Stürmer. Zwar ging in den meisten Fällen die Fahne nach oben, jedoch nicht immer. Wie beispielsweise in der 27. Minute als Medhanealem der Gornsdorfer Abwehr entwischte und frei vor Fehlau zur 1:3 Führung einnetzte.
Den Schlusspunkt der ersten Hälfte markierte ein weiteres Gästetor. Diesmal musste Strobel einem langem Pass des BSV Richtung Grundlinie hinterher. Unter Bedrängnis berührte der Innenverteidiger den Ball, sodass plumpes Ablaufen eine Ecke verursacht hätte. So entschied sich der Verteidiger den Ball zum Torwart zurück zu passen. Dieses Zuspiel ahnte Franke, der den Ball richtig antizipierte und zum 1:4 verwandelte.
Während des Halbzeitwässerchens tauschte Felber zwei mal. Müller und Jallow kamen für Kunze und Arnold in die Partie. Auch die Gäste brachten einen neuen Mann. Schönfeld kam für Graichen. Bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff rappelte es erneut im Gornsdorfer Tor. Wieder war es Franke, der mit der Vollendung seines Hattricks auf 1:5 erhöhte.
Wiederum vier Minuten später fiel dann das letzte Tor der Gelenauer. Nach einem Freistoß aus halbrechter Person wurde der Ball auf den langen Pfosten geschlagen. Da sich Abwehr und Tor nicht einig wurde, wer nun klären sollte, klärte Köhler und zwar zum 1:6.
In der zweiten Hälfte konnte ein bekanntes fußballerisches Phänomen, vor allem im Amateurbereich berüchtigt, in Gornsdorf beobachtet werden. Spieldauer und -attraktivität verhielten sich antiproportional zueinander. Je länger der Kick ging, desto unansehlicher wurde das Ganze.
Die Gornsdorfer hatten mittlerweile mehr Ballbesitz und auch mehr Chancen. Wirklich genutzt wurden diese allerdings nicht. Der BSV beschränkte sich bis auf ein paar Ausnahmen lediglich noch auf das Verteidgen und Verwalten der erspielten Führung. Den Schlussakkord dieses Freundschaftsspiels bildete zur Abwechslung nochmal ein Tor der Hausherren durch die Lucky Luke-Connection. Nachdem Lucas Krebs per Hinterkopf auf Lukas Arnold verlängerte, hielt dieser einfach die Innenseite an den aufspringenden Ball. Die Bogenlampe senkte sich dann, unhaltbar für Gerlach, im langen Eck zum 2:6 Endstand.
Nach der Partie saß der TSV im Kreis auf dem Feld und versuchte in ersten Ansätzen das Match zu analysieren. Es war ein komisches Gefühl, denn man hatte eine wesentlich bessere Leistung als noch gegen Thum/Herold abgeliefert und dennoch mehr Gegentore bekommen. Die Niederlage war allerdings durch die häufigen individuellen Fehler doch gerechtfertigt, wenn auch nicht unbedingt in dieser Höhe. Im Gornsdorfer Spiel waren, teilweise auch durch die Personallage, deutlich positive Tendenzen zu erkennen. Gerade im Spielaufbau versuchten die Elektroniker die Ruhe zu behalten und kluge erste Bälle zu spielen. Dies klappte teilweise sehr gut, vielleicht auch weil die Gelenauer sie ließen. Das Problemkind "Chancenverwertung" benötigt allerdings auch für die Zukunft gesehen weitere Erziehungsmaßnahmen.
Den Titel des "Man of the Match" verdiente sich Daniel Franke. Mit Torinstinkt und Kaltschnäuzigkeit vor des Gegners Gebälk schenkte sich der BSV-Zehner selbst einen Hattrick und dem Team 50% der erzielten Tore und damit den Löwenanteil am Testspielerfolg. Die Gornsdorfer bekommen nun in Hin- und Rückrunde die Chance es gegen die zweite Mannschaft des BSV Gelenau besser zu machen als heute bei der 2:6 Niederlage.
Stimmen zum Spiel:
"Philipp du weißt schon, dass das ein Testspiel ist?"
"Ja, aber ich kam zu spät."
Philipp Kunze, Flügelflitzer und Innenverteidiger in Teilzeit, bei der Rechtfertigung einer Sprunggrätsche beim Stand von 1:6.
"Thomas, wieso lässt du denn den Ball erst aufpringen."
"Naja, ich weil ich den Ball erst einmal aufspringen lassen."
Thomas Müller, Diskussionsass, Argumentationsprofi und Debattenfilou in Vollzeit.
Aufstellung:
Fehlau - Arnold (Müller 46'), Krebs, Strobel, Höger - Mey, Korb, Eckart (C), Wegert, Kunze (Jallow 38') - Kleiber
Tore:
0:1 Franke (5')
0:2 Einhorn (14')
1:2 Mey (17')
1:3 Medhandealem (27')
1:4 Franke (29')
1:5 Franke (49')
1:6 Köhler (53')
2:6 Arnold (87')
Besondere Vorkommnisse:
Strafstoßtor durch Mey nach Foul an Kleiber (17')
Schiedsrichter: Benno Losert
Linienrichter: Philip Kirsten und Bastian Klemcke