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Nach der unvermeidlichen Niederlage in Geringswalde wollten wir nun im ersten Aufeinandertreffen mit dem SV Wacker Auerswalde natürlich gern punkten. Die Auerswalder konnten zwar in den letzten beiden Spielen zwei Siege einfahren, aber sie waren mit ihren spielerischen Leistungen dennoch nicht zufrieden. Hier sahen wir unsere Chance, wenngleich sich unsere Personalsituation im Vergleich zur Vorwoche nicht wirklich verändert hat. Weihs und Ochmann waren zurück, dafür fehlten Schwartz und Böhme. Dennoch suchten wir die „Flucht nach vorn“. Mit einem offensiv ausgerichteten 3-4-3 und der Idee des hohen Verteidigens wollten wir gegen den Vorjahresdritten mutig agieren. Das gelang uns in der Anfangsphase des Spiels wirklich gut, weil wir den Gegner von unserem Tor fernhalten konnten. Ab der zehnten Minute näherten sich die Auerswalder dann erstmals mehrfach dem Oberschönaer Gehäuse, ohne die zwingende Gefahr zu erzielen. Umso bitterer dann die Szene in der 15. Minute, als wir im Strafraum zu ungestüm agieren. Lukas Ochmann holt einen Auerswalder klar von den Beinen – logische Konsequenz war der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Tobias Grämer. Wieder ist es ein Elfer, der uns in Rückstand versetzt, denn Tom Gerhardt verwandelt sicher zum 0:1 für die Gäste. Wir ließen uns dennoch nicht beirren und kamen recht schnell zum Ausgleich – und zwar wie. Aus einer Konterhaltung heraus kombinieren wir uns übers Mittelfeld durch und Lukas Ochmann spielt perfekt in den Lauf von Kristian Börner. Dieser schlägt eine Maßflanke mit dem Außenrist auf Eric Kurzbuch, der mustergültig gegen die Laufrichtung des Gästekeepers einköpft (22.). Ein wirklich schöner Treffer durch „Kopfballungeheuer“ Kurzbuch, der prinzipiell Hoffnung für den weiteren Spielverlauf gab. Das Offensivpressing lief weiter gut, wir investierten viel in Laufarbeit und Zweikampfführung. Marcus Hoefer setzt sich bspw. schön über rechts durch, verpasst aber die gute Möglichkeit auf der Grundlinie zurückzulegen (25.). Ein weiterer bitterer Moment ereilt uns dann in der 31. Minute. Kristian Börner, der insgesamt ein richtig gutes Spiel macht, weil er vor allem als eine der drei Spitzen viele Bälle festmachen und Kopfballduelle gewinnen konnte, agiert im Zweikampfverhalten an der eigenen Strafraumgrenze unglücklich. Wenngleich er im Zweikampf zuerst den Ball trifft, so trifft er halt auch den Gegner, und das knapp im Strafraum. Wie in Minute 15 gleiche Situation – der Pfiff ertönt und Gerhardt verwandelt abermals unhaltbar für Marco Sebeikat zum 1:2. Möglicherweise war dieser Treffer ein wenig der Knackpunkt, denn die Auerswalder kamen nun besser ins Spiel. Es folgten durchaus noch ein, zwei gut vorgetragenen Angriffe, die auch zu einem höheren Rückstand vor der Pause hätten führen können. Es blieb zur Pause beim 1:2.
Verletzungsbedingt mussten wir dann wechseln. Andreas Liebscher kam für „Dauerrückkehrer“ Franz-Christoph Schneider. Wir mussten mit dem Wechsel auch das System umstellen, womit wir leider weniger gut zurechtkamen. Allerdings haderten wir dann auch mehr und mehr mit Schiedsrichterentscheidungen, schien es doch so, als würden die minimal entscheidenden Situationen gegen uns entschieden – so bspw. beim angeblichen Abseits von Markus Weihs oder beim vermeintlichen Grundlinienaus von Eric Kurzbuch. Hier wären jeweils klare Torabschlussmöglichkeiten die Folge gewesen. Besonders bitter die letzte Szene, denn statt eines möglichen 2:2 (Jens Wagner war einschussbereit und unbedrängt am 11er) folgte das 1:3. In der Entstehung dennoch eklatant. Thomas Wiedemann kann in der 51. Minute munter durch unseren Strafraum dribbeln, dabei mehrere SVO-Verteidiger regelrecht narren und frei vor Sebeikat zum 1:3 vollstrecken. Damit kann man sagen, war das Spiel weg. Die Auerswalder übernahmen nun das Kommando und unsere Kräfte schwanden. Erneut war es Wiedemann, der von einem weiteren Abstimmungsfehler profitiert. Einen langen Ball in den Strafraum kann Sebeikat eigentlich aufnehmen, bleibt aber fern. So klärt Kapitän Robert Sensfuß dann leider suboptimal in den Lauf von Wiedemann, der clever zum 1:4 vollendet (68.). Möglichkeiten zu verkürzen bestanden dennoch. So hätte Eric Kurzbuch seinem sehenswerten Kopfball fast noch ein 35-Meter Tor a la Jenne Wagner folgen lassen, doch der Schuss geht haarscharf über das Gästetor (72.). Der eingewechselte Benjamin Glätzer wird schön in die Gasse geschickt, ihm versagen vor dem Tor die Nerven bzw. er bleibt im Rasen hängen. Ob diese möglichen Tore noch dem Spiel die entscheidende Wendung hätten geben können ist Spekulation. Stattdessen machen clevere Auerswalder in der 87. Minute endgültig den Deckel drauf. Wiedemann profitiert von einem schwach ausgeführten Abstoß unserer Mannschaft und kann sich mit einem lupenreinen Hattrick krönen – 1:5 (87.). Dies war dann auch der Endstand.
Fazit: Wie keine andere Mannschaft können wir ohne weiteres sechs Stammspieler ersetzen. Wir haben Einsatz, Laufbereitschaft und Kampfgeist gezeigt, das kann man uns nicht absprechen. Bitter ist einfach, dass wir durch mangelnde Cleverness und individuelle Fehler dieses Spiel klar und deutlich verlieren. Wir müssen nun endlich diese einfachen Fehler abstellen. Alle Komplimente für nette Ansätze in der Idee, Fußball zu spielen oder engagiert zu agieren sind einfach Schall und Rauch, wenn wir nicht mehr Cleverness an den Tag legen. Abgezockte Mannschaften wie Auerswalde bestrafen dies mit brutaler Effektivität. Nächstes Wochenende sind wir in der Liga spielfrei und erwarten stattdessen den 1. FC Postschänke Burkersdorf in der zweiten Hauptrunde des Kreispokals.
SVO: Sebeikat – Neumann, Sensfuß (C), Nossek – Weihs, Ochmann – Schneider (ab 46. Liebscher), Hoefer (ab 70. Glätzer) – K. Börner (ab 70. T. Liebers), Kurzbuch, Wagner
Tore: 0:1 Gerhardt (15./Foulstrafstoß), 1:1 Kurzbuch (22.), 1:2 Gerhardt (31./Foulstrafstoß); 1:3, 1:4, 1:5 T. Wiedemann (51., 68., 87.)
Schiedsrichter: Tobias Grämer
Zuschauer: 42