Nach der unglücklchen Niederlage vergangene Woche beim Klassenprimus in Brillit führte uns der Weg heute zum Tabellenzweiten nach Hipstedt. Auch hier wollten wir Elmer an unsere sehr ansprechende Leistung der letzten Partien anknüpfen. Und obwohl wir aufgrund von NEUN Absagen personell angeschlagen waren, sollte sich doch unser absoluter Teamspirit als Schlüssel zum Sieg in der Ferne erweisen.

Die ganze Woche war es spannend, ob es mir gelingen würde, eine vollzählige Mannschaft auf den Platz zu stellen. Die Absagen aufgrund von Sperren, Erkrankungen, Urlaub und beruflicher Abstinenz konnte ich mit Mühe und Not kompensieren. So fuhr am Sonntagnachmittag ein tapferes Dutzend an Spielern nach Hipstedt. Der zwölfte Mann war Kevin Koll, der erst spät nachts seine Zusage gab um uns zu helfen. Aber trotz dieser oder gerade wegen dieser personellen Not rückten wir noch mehr zusammen. Wir hatten uns auf ein schweres Spiel eingestellt, denn die Heimmannschaft war natürlich als eine Erstherrenmannschaft klarer Favourit. Nicht zuletzt auch aufgrund ihrer bisher gezeigten Leistungen. Wir mussten ein bischen umstellen, so spielte heute Finn Tiedemann das erste mal von Beginn an als Verteidiger bei uns. Unser eigentlicher Linksverteidiger Tristan Ritzrau wechselte ins Mittelfeld. Und die linke Seite wurde von Janne-Noah Meyer besetzt. Nach Anpfiff durch Schiedsrichter Volker Becker machte die Heimelf auch gleich mächtig Druck. Geschickt spielten sie zielstrebig und gekonnt nach vorne, so dass wir hinten teilweise regelrecht eingeschnürt waren. Ein ums andere mal kamen die Spieler Döscher und Barsaku gefährlich vors Elmer Tor. Aber die Elmer Abwehr machte einen guten Job, fing den Ball ab oder die Gäste verschossen ihre an sich guten Chancen. Und so nach zwanzig Minuten kamen wir besser ins Spiel, den wir wurden mutiger. Wann immer möglich versuchten wir mit Steilpässen die gegnerische Abwehr zu überraschen. Zeitgleich geriet die Heimelf ausser Tritt. Sie wussten fast kein Mittel mehr. Die letzte tödliche Aktion zum Torerfolg wollte Ihnen nicht gelingen, zu wach waren meine tief stehenden Spieler. Und einer unserer Konter sollte die Führung bringen. Der Ball kam kurz nach der Mittellinie zu Wolfgang Cohrs, der clever einen hervorragenden Pass auf die linkte Seite spielte. Dort warte unser Torjäger Tobias Diezmann, nahm den Ball mit, trieb ihn noch weiter Richtung Tor und zog hart und präzise ab. Über den Hipsteter Torwart hinweg schlug die Kugel im rechten Eck ein (0:1  39. Minute). Unerwartet, aber nicht unverdient aufgrund unsere guten kämpferischen Leistung. Kurz danach war Halbzeit im Spietzenspiel.

In der Pause gab es nicht viel zu tun. Die Taktik des tief Stehens und der nadelstichartig vorgebrachten Konter war ja aufgegangen bisher. Alle hatten sich bisher voll reingehangen, jeder lief für den anderen. Also nur sehr wenig was ich ansprechen konnte. Ich forderte vom Team, genau so weiter zu machen. Zweikämpfe gewinnen, wenn möglich Akzente nach vorn suchen. Wenn nicht, den Ball auch mal 60 - 70 Meter lang nach vorn schlagen. Damit kam Hipstedt einfach nicht klar. Ich wechselte nun Wolfgang Cohrs aus und für ihn kam Kevin Koll. 

Die zweite Halbzeit begann und wir waren nun direkt besser im Spiel. Insgesamt entwickelte sich eine gute und interessante Partie. Beide Mannschaften waren bemüht sich zu belohnen. Jedoch kamen beide Seiten nicht so recht zum Zuge. Diverse Fouls und Freistösse auf beiden Seiten brachten nichts. Nach 60 Minuten musste ich Kriss Scholle verletzt vom Platz nehmen und so kam Wolfgang Cohrs zurück. Und kurz danach bauten wir unsere Führung aus. Janne-Noah Meyer nahm sich an der Mittellinie den Ball, trug ihn Richtung Sechzehner der Hipstedter und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Der Torwart konnte den Ball nicht erreichen und so kamen wir zum 0:2 (68. Minute). Doch die Heimelf zeigte sich wenig geschockt. Und während ich sah, wie bei uns die Kräfte aufgrund der aufreibenden Partie langsam schwanden, kamen die Hipstedter nochmal richtig auf. Sie versuchten noch energischer mit Ihrer Schlussoffensive unsere Abwehr zu knacken. Doch lange hielt das Bollwerk. Tapfer warfen sich meine Spieler in die Zweikämpfe. Und auch unser Gegentor mussten wir selbst erzielen. Nach einer Ecke konnten wir den Ball nicht entscheidend klären. Und so schoss Finn Tiedemann den Ball aus Versehen anstatt neben das Tor ins Tor (1:2  84. Minute). Kein Problem. Wir wirkten nicht beeindruckt, sondern wollten unbedingt heute gewinnen. Und so stemmten wir uns schliesslich mit aller Kraft gegen ein weiters Tor für den TuS. Und tatsächlich gelang uns dieser überraschende, aber verdiente knappe Sieg.

Insgesamt bin ich absolut stolz auf alle Spieler. Was wir heute mit allen zusammen zum einen ausgestrahlt wie auch auf dem Platz gezeigt haben war unglaublich. Der intakte Teamgeist war förmlich draussen zu greifen und zu spüren. Natürlich waren wir total entkräftet, aber der Sieg und die drei Punkte helfen uns sicher bei der Regeneration. 

An dieser Stelle lobe ich des öfteren den Schiedsrichter, was ich auch heute tun möchte. Aber was Volker Becker heute geleistet hat, war für mich das Beste was ich die letzte fünf Jahre gesehen habe. Von der Körpersprache, über die Kommunikation mit den Spielern bis zu seiner Laufbereitschaft und nicht zuletzt den richtigen Entscheidungen hat dieser Mann heute absolut die Note Eins+ verdient. Jederzeit war er ein souveräner und sicherer Spielleiter, der auch knifflige Entscheidungen absolut sicher und korrekt traf. Toll, wenn unser Freizeitsport auch solche Mitstreiter hat.

Wir Elmer müssen in zwei Wochen nach Anderlingen. Und ich denke, wenn wir unsere Leistung kompensieren und die fehlenden Spieler zurück kehren ist auch dort auf Gegners Platz was zu holen....man wird es sehen und erleben..