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Viel hatten wir uns für unser Gastspiel in Burkersdorf vorgenommen, waren wir doch endlich einmal wieder besser besetzt und vor allem hatten wir noch eine Rechnung mit den Mannen von der Postschänke offen. Das denkwürdige Pokalspiel vor gut einem Monat (4:7 aus unserer Sicht) sollte mit einem guten Auftritt im Erzgebirge vergessen gemacht werden. Gleich vorab, es scheiterte. Dennoch, das ganz bittere Ergebnis von 5:0 für Burkersdorf spiegelt im Grunde überhaupt nicht das wider, was sich den gut 45 Zuschauern, die bei schönem aber kaltem Herbstwetter zuschauten, über 90 Minuten darbot. Am Ende machen die gnadenlose Effektivität der Burkersdorfer und individuelle Unzulänglichkeiten unseres SVO den Unterschied. Im Grunde ist es kaum nachvollziehbar, dass wir trotz gefälligen Kurzpassspiels, vieler verteidigter erster Bälle und guter Zweikampfquote so unter die Räder kommen. Doch nun chronologisch.
Wir übernahmen von Beginn das Heft des Handelns in die Hand und konnten uns über einen guten Spielaufbau auf dem „kleinen Käfig von Burkersdorf“ schnell in gefährliche Räume vorarbeiten. Chancen blieben zunächst Mangelware, vor allem weil unsere Stürmer teilweise korrekterweise, teilweise aber eben auch nicht wegen Abseits zurückgepfiffen wurden. Bitter war dann gleich das Ausscheiden unserer Nummer 1, Marco Sebeikat, in der 8. Minute. Er trat unglücklich auf und konnte aufgrund von Kniebeschwerden das Spiel nicht fortsetzen. Für ihn kam Silvio „Schniffo“ Hein ins Spiel und stellte sich als etatmäßiger Feldspieler zwischen die Pfosten. Gleich vorab, er machte eine starke Partie, an den Gegentoren war nichts für ihn zu machen. Die Burkersdorfer wirkten müde und es stellte sich bei ihnen schon etwas Ratlosigkeit ein, machten wir doch gefällig das Spiel. Erste Abschlusschancen konnte aber Michel Kunze im Tor der Gastgeber meist ohne Probleme abwehren (Zschörnig, Uhlig, Wagner). Die beste Chance hatte Peter Erler, der aus gut 25 Metern einfach mal mit links aufs Tor feuerte, hier wäre Kunze machtlos gewesen, aber der Schuss geht knapp drüber. Wie aus heiterem Himmel erzielen die Gastgeber dann das 1:0. Wir verlieren den Ball in der Vorwärtsbewegung im Mittelfeld, und die Burkersdorfer machen, das was sie gut können – nach Balleroberung schnell in die Tiefe spielen. So erreicht ein Vertikalpass Daniel Bellmann, der mit einem platzierten Schuss Hein erstmals überwindet (27.). Wir zeigten uns aber nicht geschockt und spielten weiter munter nach vorn, teilweise war aber zu merken, dass die Laufwege nicht passten. So ging es mit einem 1:0 für die Gastgeber in die Kabine. Wir waren uns einig, mehr Druck aufzubauen, denn die Postschänke-Kicker waren hinten definitiv verwundbar.
Leider ging unser Plan dann nicht auf, weil wir recht frühzeitig das zweite Gegentor kassierten. Im Grunde ein kurioses Tor, nach einem Gewühle im Strafraum kann Kapitän Markus Weihs nicht mehr entscheidend klären, so dass der Ball von Niklas Kunze ins Tor gestochert werden konnte (55.). Im Prinzip den Garaus bedeutete das 3:0, abermals durch Bellmann (62.), der nach einer Eingabe von links souverän mit dem Kopf ins kurze Eck abschloss. Wir wechselten daraufhin doppelt und stellten von 4-2-3-1 auf 3-5-2 um. Die Burkersdorfer hätten kurz darauf noch erhöhen können, nach abermaligem Gewusel in unserem Strafraum prallt der Ball gleich zweimal an den Pfosten. In den nächsten zehn Minuten machten wir aber unglaublich viel Druck und kamen zu zahlreichen Chancen. Ganz ähnlich trifft Jens Wagner kurz darauf zweimal den Pfosten (67.). Phillip Zschörnig setzt sich danach wunderbar im 1 gegen 1 im Strafraum durch, verzieht aber. Vielleicht wäre hier der Rückpass zum freistehenden Kristian Börner die bessere Wahl gewesen. Weitere Chancen sind leider nicht so klar, dass Kunze im Tor vor Probleme gestellt wird. Und so kam es, wie es derzeit immer kommt. Der nächste Fehler wird sofort bestraft. Nach einer Ecke können wir den Ball nur sehr kurz abwehren, sodass Vogel aus gut 20 Metern abzieht und der Ball an Freund und Feind vorbei im Eck landet (75.). Den Schlusspunkt setzt dann erneut Niklas Kunze. Einen langen Ball verlängert Sebastian Uhlig unglücklich mit dem Hinterkopf in den Lauf von Kunze, der den Ball trocken ins obere rechte Eck einnetzt (79.). Das war der Schlusspunkt in einem erneut denkwürdigen Mittelsachsenklasse-Spiel für uns.
Fazit: In Burkersdorf hat man erstmals das Gefühl gehabt, dass wir wie ein Absteiger spielen. Nicht dass der Einsatz nicht da ist, nicht dass die Spielidee nicht da ist, nicht dass man keine Zweikämpfe führt – es sind unsere Naivität und unsere individuellen Fehler, die Mittelsachsenklasse-erprobte Burkersdorfer an diesem Tag gnadenlos ausnutzen, ohne selbst glänzen zu müssen. Wir müssen nun endlich wach werden, und viel zielstrebiger agieren, Mut haben und endlich die richtigen Entscheidungen treffen. Am Sonntag gibt es dazu gegen einen direkten Konkurrenten – LSV Großhartmannsdorf – die Gelegenheit zu punkten, denn mit Blick auf die Tabelle wird es langsam eng. Platz 12 mit einem Punkt Vorsprung auf die derzeitigen Kellerkinder Marbach und Falkenau ist ein Spieltag vor Ende der Hinrunde mehr als ungemütlich.
SVO: Sebeikat (ab 8. S. Hein) – Uhlig, Nossek, Weihs (C), Schwartz (ab 65. Böhme) – Kurzbuch, P. Erler– Schneider (ab 65. K. Börner), Wagner, Lange – Zschörnig
Tore: 1:0 Bellmann (27.), 2:0 N. Kunze (55.), 3:0 Bellmann (63.), 4:0 Vogel (75.), 5:0 N. Kunze (79.)
Schiedsrichter: Mike Drechsler
Zuschauer: 45