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Noch drei Spiele und dann geht es ab in die Winterpause. Mit der vorletzten Auswärtsfahrt im Fußballjahr 2019 verschlug es die TSV-Reserve zum aktuell Zweitplatzierten nach Niederdorf. Die Elektronik– aktuell Vorletzter – war sich um die Favoritenstellung des Gegners in diesem Match selbstverständlich bewusst. Doch natürlich galt es die Hausherren nach bestem Gewissen fußballerisch zu piesacken.
An der 3-5-2-Grundformation änderte das Trainergespann, bestehend aus Felber, Mey, Kunze und der als sportlicher Leiter erstmalig wieder mit anwesende Post, nichts. Dafür wurde personell etwas rotiert. So setzte sich die defensive Dreierkette völlig neu aus dem zentralen Dreh- und Angelpunkt Jeffrey Günther und den flankierenden Arnolds zusammen. Auch im Sturm tat sich etwas auf dem Papier. Zum einen saß der gelbgesperrte Kirsten an diesem Spieltag seine disziplinarische Strafe in der Kreisliga ab und reihte sich dafür in der zweiten Garde ein. Zum anderen debütierte Kunze als offensiver Dirigent auf der 10. Eine Aufstellung im Sinne eines experimentellen Pilotprojekts. Never try – never know.
Mit dem Anpfiff kamen die Gäste gut in die Partie. Erste Angriffswellen rollten, wenn auch meist über die linke Seite, in Richtung des Niederdorfer Kastens. Doch Chancen von Korb und Seidel parierte Schlussmann Fischer bravourös. Die dickste Chance allerdings rutschte Kirsten durch die Lappen. In der 18. Spielminute bekam der Gornsdorfer Stürmer eine von rechts hereingetretene Flanke etwas überraschend vor die Flinte. Zwar zögerte Kirsten nicht lang, jedoch zischte das Leder knapp übers Gebälk.
Doch auch die Hausherren erwischten das TSV-Defensivgewölbe im gelegentlichen Sekundenschlaf. Zwei mal schaffte es der flinke Weidauer in der Lücke zwischen Günther und L. Arnold durchzubrechen. Doch zum Glück der Gäste hatte auch Fehlau einen glänzenden Tag erwischt.
So verabschiedeten sich beide Teams mit einem Nullinger in die Pause. Und obwohl hier der Zweite gegen den Zweitletzten spielte, wusste man beim Zuschauen nicht wo oben und unten ist.
Auch die zweite Hälfte begann so wie die erste aufgehört hatte. Beide Teams begegneten sich in etwa auf Augenhöhe mit zeitweisen Vorteilen für die Gäste. Doch die Partie hatte sich ihre Glanzmomente für die letzte halbe Stunde aufgehoben. Insgesamt noch drei Treffer sollten die Fans zu sehen bekommen.
In der 61. Spielminute trat Korb eine von links ausgeführte Ecke in den gegnerischen Strafraum. Gemäß Wayne Gretzky, der einmal sagte: Man geht nicht dahin wo der Puck ist, sondern dahin wo der Puck sein wird, rauschte der angesprungene Felber in die Flugbahn des Balls und köpfte die Kirsche ins Glück.
Die augenscheinliche Überlegenheit schlug sich nun auch auf der Anzeigetafel nieder. Positiv war, dass der TSV nicht versuchte das Ergebnis zu verwalten, sondern unbeirrt weiter auf das nächste Tor spielte. Und dieses Engagement sollte belohnt werden. Denn in der 75. Spielminute erzielte Torgarant Kirsten das 0:2.
Damit machten die Elektroniker weitestgehend den Sack zu. Auch wenn K. Gündemann es in der Nachspielzeit mit seinem Anschlusstreffer per wuchtiger Kopfballabnahme noch einmal versuchte spannend zu machen, war der Zug hier bereits abgefahren. Denn mit Wiederanstoß der Gornsdorfer beendete Schiedsrichter Martin Weise die Partie.
Die Elektronik-Reserve überrascht beim Tabellenzweiten, der Spielgemeinschaft aus Niederdorf und Niederwürschnitz, und entführt drei wichtige Zähler. Damit setzt sich der Auswärtstrend des TSV weiter fort. Denn alle sieben bisher gewonnen Punkte wurden auf fremdem Grün stibitzt.
Spieler der Partie war der Gornsdorfer Torschütze mit der Nummer 2 auf dem Rücken - Philip Kirsten. Das Spiel trug die Handschrift des auf technischer, spielerischer und kreativer Ebene überragenden Kapitäns der ersten Mannschaft. Agile Übersteiger, irre Körpertäuschungen und grazile Ballannahmen – wenn man so etwas auf der Konsole ausprobiert, bricht man sich die Daumen.
Nebenher sei gesagt, dass auch weitere Akteure tolle Leistungen ablieferten. Beispielsweise zeigte Felber den nötigen Willen, um das Führungstor nach der Ecke zu erzielen, Flügelflitzer Korb bereite beide Tore vor, Tormann Fehlau hielt trotz Verletzung bei der Aufwärmung jeden menschenmöglichen Ball und Zehner Kunze ackerte wie eine ausgehungerte Wildschweinbache und kreierte zahlreiche Chancen mit gefühlvollen Passeinlagen.
In der kommenden Woche empfangen die Elektroniker die Spielgemeinschaft aus Schlettau/Scheibenberg/Sehmatal. Letzte Chance für 2019 das noch jungfräuliche Heimpunktekonto zu befüllen.
Stimmen zum Spiel:
„Eng ist immer am besten.“
Nico Wegert, auf die Frage, welche Stutzengröße er bevorzuge.
„Philip auch wenn du gerade vom Brunchen kommst, hoffe ich, dass du noch etwas Hunger hast. Denn ich werde dich jetzt 90 Minuten lang füttern.“
Philipp Kunze zu seinem Namensvetter vor Anpfiff der Partie. Gastronomisch wie taktisch – ein echter Gourmet.
„Merkt ihrs? Ich bin nicht mehr im Spiel. Es ist jetzt niemand mehr vorn drin, der hier jeden Ball erläuft. Jetzt könnt ihr nicht mehr jeden so sinnlos vorn rein kloppen.“
André Felber, kurz nach seiner Auswechslung. Der bodenständige Spielertrainer steht selbst Uli Hoeneß in Sachsen Selbsteinschätzung in nichts nach.
Aufstellung:
Fehlau - L. Arnold, Günther, F. Arnold - Felber (Eckart 40'), Strobel (C), Korb, Kunze, Seidel - Kirsten, Wegert
Tore:
0:1 Felber (61‘)
0:2 Kirsten (75‘)
1:2 Gündemann (90‘+3‘)
Besondere Vorkommnisse: keine
Schiedsrichter: Martin Weise
Trainer: André Felber
Co-Trainer: Markus Mey
Mannschaftsleiter: Philipp Kunze
Sportlicher Leiter: René Post
Spielbericht: Markus Mey