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Zum zweiten Auswärtsspiel hintereinander hatte der TSV wieder einen dicken Brocken vor der Brust. Diesmal wartete kein Geringerer als der Vizemeister der Vorsaison – die Reserve des Landesligisten Großenhainer FV.
Verletzungsbedingt mussten die Garsebacher auf den in der Vorwoche so starken Leier verzichten, dafür war Antonio Richter erstmals seit seiner Rippenverletzung am ersten Spieltag wieder in der Startelf. Der angeschlagene Johannes Schröter nahm zunächst auf der Bank Platz.
Gegen die favorisierten Großenhainer war die Marschroute zunächst klar: hinten sicher stehen, wenig zulassen und dann über die Schnelligkeit auf dem großen Platz an der Jahnkampfbahn zu Konterchancen kommen. Nach verhaltender Anfangsphase schien dieser Plan grundsätzlich aufzugehen. Die Großenhainer mit der reiferen Spielanlage und bedeutend mehr Ballbesitz fanden keine Lücke durch die dicht gestaffelten Garsebacher Reihen – fast jeder Ball musste quer gespielt werden und Ansätze in die Tiefe mussten nach einem Ball abgebrochen werden, weil sich keine Lücke auftat. Und wenn die Gastgeber es versuchten, war der Ball meist weg und die Triebischtaler konterten. So war es die erste nennenswerte Chance, die Rico Saalbach nach 19 Minuten erhielt. Ein schöner Konter über die linke Seite landete über Walther bei diesem, aber seine direkte Abnahme ging über das Tor. Eine ähnliche Situation wenige Minuten später, aber wieder fehlte Saalbach das nötige Schussglück. In der Folge wieder Großenhain mit einer Drangphase, aber der Garsebacher Riegel stand und über Kontersituationen gab es immer wieder Entlastung. So hielt das Bollwerk bis kurz vor der Halbzeit. Eine Unachtsamkeit auf der rechten Seite und die GFV-Reserve war im Strafraum, wo Höppner etwas ungestüm in den Zweikampf ging – klare Sache, Elfmeter. Die Chance ließ sich Kevin Jähnig nicht entgehen und brachte seine Farben quasi mit dem Halbzeitpfiff in Front.
In der Halbzeitpause gab es eigentlich nicht viel am Garsebacher Spiel auszusetzen. Weiter so, den Druck nach vorn langsam etwas erhöhen und die Konterchancen besser ausspielen. Und genau das setzte die Mannschaft auf dem Platz vorbildlich um. Jetzt waren die Gäste spielbestimmend und die Heimmannschaft musste sich auf ihre Sicherheit in der Abwehr verlassen. Dem Aufsteiger aus dem Triebischtal gelang es aber immer wieder, den Vorjahreszweiten vor große Probleme in der Abwehr zu stellen. Noch fehlte aber die letzte Genauigkeit und die abschließende Durchschlagskraft. Auch von der Ersatzbank kam neuer Schwung, Johannes Schröter ersetzte den angeschlagenen Rico Saalbach und Hardy Degler löste den erschöpften Richter ab. Garsebach schnürte die Großenhainer nun in der eigenen Hälfte ein, aber die Mannschaft von Mike Kutsche blieb über Konter immer gefährlich. In der Schlussphase wurde Garsebach immer zwingender, zunächst wurde Degler im Strafraum an der Grenze des Erlaubten bei der Ballbehandlung gestört – kein Elfmeter wohl die richtige Entscheidung. Dafür hätte Großenhain in der 88. Minute alles klarmachen können, spielte den Konter überlegt aus, aber deren Angreifer scheiterte im Abschluss. Die 90. Minute brach an, Garsebach mit großer Leidenschaft und letztem Willen brachte Schröter am Strafraum ins Spiel, der setzte sich im Eins gegen Eins durch, ging in den Strafraum und wurde dort von den Beinen geholt. Die souveräne Schiedsrichterin Liesa Malina zeigte diesmal auf den Punkt. Die Chance zum Ausgleich. Kapitän Martin Walther ging mit der Empfehlung von 17 verwandelten Elfmetern in Pflichtspielen in Folge zum Punkt. Diesmal fand Mister Zuverlässig jedoch seinen Meister in Paul Hauke zwischen den Großenhainer Pfosten, der die Ecke geahnt hatte und den eigentlich nicht schlecht geschossenen Elfmeter zur Ecke lenken konnte. Diese brachte jedoch nichts mehr ein und kurz darauf war auch Schluss.
Garsebach kann sich für eine couragierte und taktisch hervorragende Leistung an diesem Tag leider nicht belohnen. Auf diese Leistung gegen eine der besten Mannschaften dieser Liga lässt sich jedoch aufbauen. Dieses Selbstvertrauen wird die Mannschaft ins Derby am kommenden Wochenende gegen Barnitz mitnehmen.
P.S. Kopf hoch, Captain!