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GSV-Keeper Oberneder streckt sich vergeblich: Kleve versenkt den Strafstoß in der Nachspielzieit zum 3:2-Siegtreffer[Foto: GSV/privat]
Gegen eine feldüberlegene U 15 des 1. FC Kleve hält die erste C-Jugendmannschaft des GSV Moers lange gut mit. Moers kann zwei Rückstände ausgleichen und nimmt Spiel und Kampf an. Erst ein Foulelfmeter in der Nachspielzeit entscheidet die Partie zugunsten des Klever Niederrheinligisten.
Den 111. Vereinsgeburtstag feierte die Jugend des GSV Moers mit einem eigenen Veranstaltungstag. Rund zwanzig Mannschaften aus den männlichen und weiblichen Jugenden wurden der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Spielmobil der Stadt Moers für die Jüngsten, ein Human Kicker sowie ein großer Kindertrödelmarkt rundeten den sonnigen August-Tag ab. Dazu waren mehrere Testspiele von Jugendteams angesetzt, auch die erste C-Jugend des GSV Moers schlüpfte am Samstag in die Gastgeberrolle.
Das Team der Moerser, die erstmalig in einem ihrer nagelneuen Trikotsätze antraten, hatte die U 15 des 1. FC Kleve zu Gast. Bewusst hatte man sich nach der SGS Essen-Schönebeck in der letzten Woche (2:7) ein weiteres Schwergewicht aus der Niederrheinliga eingeladen. Alleine die letzten beiden Testspielergebnisse des Teams von Trainer Sebastian Eul sprachen für sich. Gegen die Regionalliga-Mannschaft des Wuppertaler SV mussten sich die Klever nur mit einem knappen 0:1 (!) geschlagen geben, den Nachbarn SV Siegfried Materborn schickte man gar mit 9:0 nach Hause. Hier war also Qualität zu erwarten, obwohl Kleve nach eigenen Angaben nicht mit dem besten Team in Moers antreten konnte und sogar einen Torwart auf dem Feld einsetzen musste.
Aber auch die Mannschaft des Moerser Trainerstabs um Dirk Mumot, Fabian Hillebrecht und Kerimcan Inci konnte nicht aus dem Vollen schöpfen. Mit Mentor Gashi (2), Ali Krasniqi (7), Tahsin Sevinc (9) und Lennox Wrobbel (18) fehlten direkt vier Akteure. Auch Keeper Taczkowski (1) stand im Kader, fühlte sich aber nicht topfit und verzichtete auf eigenen Wunsch auf eine Einwechslung.
Unabhängig davon war die Favoritenrolle klar verteilt und die U 15 des 1. FC Kleve machte von Beginn das Spiel. Moers bekam in den Anfangsminuten gar keinen Zugriff auf das Spiel und musste bereits in der ersten Minute einen Gegentreffer hinnehmen, der allerdings wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde. In der dritten Minute machten die Gäste es besser und gingen mit 1:0 in Führung. Auch, wenn der GSV gegen feldüberlegene Klever noch nicht die erhoffte Dynamik und aggressive Spielfreude an den Tag legen konnte, schafften es die Grafschafter mit vereinten Kräften und einer fehlerfreien Torwartleistung von Noah Oberneder (75), den Spielstand zu halten und ihr Spiel von der Tendenz immer weiter zu stabilisieren.
Kleve macht das Spiel - aber Moers gleicht aus
In der 32. Minute belohnte sich Moers für die Mühen. Nach einem tollen Zuspiel des eingewechselten Dian Bilali konnte sich David Gref mit dem umjubelten 1:1 in die Scorerliste eintragen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff holte sich der Torschütze nach einem taktischen Foulspiel noch eine gelbe Karte beim souveränen Schiedsrichter Yasin Iletmis ab.
Nach einer durchaus kritischen Halbzeitansprache wollten die Moerser positiv nach vorne blicken und den zweiten Durchgang aktiver gestalten. Leider war dieser Plan fünf Minuten nach Wiederanpfiff zunächst wieder Makulatur. Nach einem Querpass am eigenen Strafraum im Aufbauspiel ging die Kugel an den Klever Angreifer verloren, der aus der Distanz ins leere Tor zur erneuten Führung einschießen konnte. Aber auch dieser Nackenschlag ließ Moers nicht aufgeben. Erneut besann sich die Truppe und erarbeitete sich eigene Chancen, wehrte gleichzeitig aber auch alle weiteren Klever Angriffe ab. Mit einer sehenswerten Standardaktion erzielte der GSV den erneuten Ausgleichstreffer. Islam Malko, der griechisch-albanische Neuzugang im Team, zeigte seine Klasse und brachte einen Freistoß weit aus der eigenen Hälfte in den Klever Strafraum. Dort reagierte Mittelstürmer Gref am schnellsten und konnte den Torwart zum 2:2 überwinden (53. Min.). Gref erzielte damit bereits den zehnten Treffer im fünften Testspiel und bewies einmal mehr seinen Torriecher.
Kleve holt sich den Sieg mit einem späten Strafstoß
Als alle Welt schon mit einem Unentschieden rechnete, kam es im Strafraum des GSV noch zu einer unübersichtlichen Situation. Der Schiedsrichter wertete eine Aktion von Jan Mehnert gegen den Gegner gelbwürdig und pfiff in der 70.+1 einen Foulelfmeter gegen den GSV. Keeper Oberneder ahnte noch die Ecke, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern, das 2:3 in der Nachspielzeit. Kurz danach beendete der Unparteiische die umkämpfte Partie.
Nach dem Match zogen die Moerser Trainer Mumot und Hillebrecht ein positives Fazit trotz erneuter Niederlage: „Uns war bewusst, dass wir mit dem 1. FC Kleve eine Top-Mannschaft aus der Niederrheinliga zu Gast haben. Da fällt es schwer, das eigene Spiel durchzuziehen. Der komplette Altjahrgang von Kleve war wie erwartet dominant, aber was unsere Jungs im Verlauf des Spiels wieder an Kampf gezeigt haben, ist aller Ehren wert. Hier war heute mehr drin. Deswegen braucht das Team wegen der späten Niederlage nicht traurig sein. Es gab Stimmen, die uns nach der klaren Niederlage letzte Woche heute erneut eine Klatsche prognostiziert haben. Unsere Mannschaft hat alles in allem gut funktioniert und dem Niederrheinligisten gut Paroli geboten. Der Mannschaft des 1. FC Kleve und ihrem Coach Sebastian Eul wünschen wir in der Niederrheinliga viel Erfolg.“
Für die U 15 des GSV Moers geht es am kommenden Samstag auf eine Auswärtsreise. Die C 1 tritt gegen die U 15 des FC Stoppenberg in Essen an. Kleve testet beim VfB 03 Hilden, bevor sie am übernächsten Spieltag die NRL-Saison zuhause gegen Hamborn 07 eröffnen.
Der weitere Spielplan für den GSV Moers steht noch aus.
Der Grund: Nach den Ergebnissen des Wochenendes kann zwar als gesichert betrachtet werden, dass sowohl der 1. FC Bocholt (6:0 in Solingen) als auch der PSV Wesel (7:0 gegen Preußen Duisburg) die Quali für die Niederrheinliga bestehen werden und somit doch nicht in der Grenzland-Leistungsklasse antreten werden. Mit der dann neuen Achter-Liga würde voraussichtlich eine Dreier-Runde gespielt werden (dreimal 7 Spiele).