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Fünf Wochen ist es gerade einmal her, dass wir unserem Pokal-Gegner vom Samstag, dem SC Weiche Flensburg 08, zuletzt gegenüberstanden. Auf der Lohmühle gab es ein emotionales und vielumjubeltes 2:0 in einem engen und attraktiven Regionalliga-Spiel.
War diese Partie der größte Schritt auf dem Weg zum Aufstieg in die 3. Liga, so geht es nach der Meisterschaft nun um das dritte Saisonziel des VfB, den Gewinn des SHFV-Pokals.
Dass die Flensburger in der vergangenen Woche mit einem sportlich respektablen Auftritt beim Hamburger SV II und einem 2:0-Sieg ihren Teil dazu beitrugen, dass der VfB noch die Regionalliga-Meisterschaft feiern konnte, wird sich zumindest auf dem Feld nicht niederschlagen. Der gute Saisonabschluss des SC Weiche 08 zeigte vielmehr noch einmal deutlich, dass die Flensburger über ein Team verfügen, dass an einem guten Tag jeden Regionalligisten schlagen kann.
Die Mannschaft, die in der vergangenen Saison Vizemeister der Regionalliga war und seit rund zehn Jahren immer im Spitzenkampf dieser Spielklasse dabei ist, hat eine vergleichsweise enttäuschende Saison hinter sich. Am Ende reichte es für Tabellenplatz fünf, nachdem sich die Flensburger unter der Regie des dritten Trainers der Saison, Benjamin Eta, in der Rückrunde zunehmend stabilisiert hatten.
Weiche verfügt über eine sehr erfahrene Mannschaft. Der 32-jährige Patrick Thomsen und der 30-jährige Marcel Cornils waren bereits 2012 beim Regionalliga-Aufstieg dabei. Mit Patrick Herrmann, René Guder, Torben Rehfeldt, Tobias Fölster, Florian Meyer, Kevin Schulz oder Finn Wirlmann verfügen zahlreiche Akteure über Erfahrung in der 3. Liga oder sogar höheren Spielklassen. Jüngster Stammspieler ist Torhüter Jesper Heim (23), der im Vorsommer vom FC St. Pauli II kam und den zum VfB gewechselten Florian Kirschke ersetzte. Mit Niclas Nadj war ein weiteres Talent von St. Pauli dazu gekommen, der wurde nach einer starken Vorrunde in der Winterpause jedoch an den Zweitligisten SC Paderborn 07 transferiert. Für ihn kam mit Mittelfeldspieler Julian von Haacke (Austria Klagenfurt, zuvor u.a. Bremen, Meppen und Darmstadt) ein weiterer etablierter Akteur mit langjähriger Profi-Erfahrung hinzu.
Bereits im Oktober wurde Trainer Thomas Seeliger beurlaubt, nachdem die Meisterschaftsambitionen (trotz eines Starts mit drei Siegen) schon in den ersten Wochen der Saison passé waren. Unter anderem gingen Heimspiele gegen Hildesheim, Werder II und Lohne verloren, nach einer Auswärtspleite in Rehden war Schluss für Seeliger. Bis zum Jahreswechsel übernahm Co-Trainer Mamadou Sabaly das Amt, der unter anderem den 1:0-Hinspielsieg gegen unseren VfB feierte, den großen Erfolg aber nicht zurückbrachte. Zu Beginn des neuen Jahres übernahm mit Benjamin Eta (führte im Vorjahr den Bremer SV zum Aufstieg) ein neuer Coach das Zepter.
Unter dessen Regie wurde personell wie taktisch das eine oder andere ausprobiert. Die Flensburger hatten quasi eine halbjährige Vorbereitung auf das Pokalfinale und die neue Saison, in der man wieder ein gewichtiges Wort im Spitzenkampf mitreden will. Konstant waren Leistungen und Ergebnisse angesichts dessen zwar nicht, doch ihre Qualitäten wies die Mannschaft regelmäßig nach. So gelangen unter anderem ein 2:1-Heimsieg gegen Hannover 96 II und ein 4:2-Auswärtserfolg beim FC Teutonia 05 Ottensen sowie zuletzt der erwähnte 2:0-Auswärtssieg beim Hamburger SV II. Die Gesamtbilanz unter Eta ist mit sieben Siegen, fünf Remis und vier Niederlagen positiv, in den letzten vier Saisonspielen blieb der SC Weiche 08 ungeschlagen.
Bester Torschütze der Weicher ist mit Christopher Kramer (zwölf Saisontore) ein Akteur, der ebenso wie Dominic Hartmann und Kevin Schulz auch schon für unseren VfB die Stiefel schnürte. Marcel Cornils (elf Liga-Treffer) und René Guder (acht) weisen ebenfalls gute Torquoten auf.
Gegen den VfB hat der SC Weiche 08 gemischte Erinnerungen. Das letzte Punktspiel am 28. April entschied der VfB durch Tore von Felix Drinkuth und Vjekoslav Taritas mit 2:0 für sich. Zuvor hatten die Flensburger drei Punktspiele gegen den VfB gewonnen. In Pokal-Endspielen siegte jedoch bei drei Vergleichen stets Grün-Weiß (2012, 2016, 2019), einzig in der Saison 2017/18 gewann Weiche ein Pokalspiel gegen den VfB im Elfmeterschießen. Insgesamt trafen beide Vereine bislang in 21 Pflichtspielen aufeinander. Die Gesamtbilanz weist zehn VfB-Siege, drei Unentschieden und acht Flensburger Erfolge aus, das Torverhältnis spricht mit 32:23 für den VfB. Die ersten Partien wurden noch gegen den ETSV Weiche bestritten, zum 1. Juli 2017 haben sich die Mitglieder von Flensburg 08 diesem Verein angeschlossen, der seitdem SC Weiche Flensburg 08 heißt.