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Mit einem unerwarteten Treffer in der Nachspielzeit hat der Chemnitzer FC den Halleschen FC im Traditionsduell der Regionalliga Nordost geschockt. Seo erzielte in der 92. Minute das goldene Tor und bescherte seiner Mannschaft drei wichtige Punkte im Kampf um die Tabellenplätze.
Halle dominierte über weite Strecken, ließ jedoch die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen. Chemnitz verteidigte leidenschaftlich und setzte den entscheidenden Nadelstich.
Die Partie begann vor 7.349 Zuschauern im regnerischen Halle mit einem klaren Bild: Die Gastgeber übernahmen von Beginn an das Kommando und erarbeiteten sich erste Möglichkeiten. Richardson und Kulke scheiterten in der Anfangsphase an der vielbeinigen Abwehr der Chemnitzer, die vor allem auf Defensive setzten und kaum Offensivakzente setzen konnten. Halle agierte druckvoll, doch die Präzision fehlte, wie Kulke bei seinem Abschluss aus sieben Metern eindrucksvoll bewies (27.). Chemnitz hingegen verteidigte geschickt und lauerte auf Fehler der Gastgeber.
Auch nach der Pause zeigte sich ein ähnliches Bild: Halle dominierte, Chemnitz verteidigte. Die größte Chance vergab der eingewechselte Roczen in der 71. Minute, als er den Ball aus der Drehung an den Pfosten hämmerte. Es war ein Sinnbild für die mangelnde Effizienz der Hallenser, die sich an der vielbeinigen Abwehr der Gäste die Zähne ausbissen. Chemnitz blieb weiter harmlos in der Offensive, zeigte aber in der Defensive eine beeindruckende Moral.
Als sich das Spiel auf ein torloses Remis zuzubewegen schien, kam die große Stunde von Chemnitz-Stürmer Seo. Nach einer Ecke in der Nachspielzeit nutzte er ein Missverständnis in der Hallenser Defensive, schnappte sich den Ball und versenkte ihn eiskalt ins rechte untere Eck (90.+2). Der Jubel bei den Gästen war grenzenlos, während der HFC konsterniert zurückblieb. In den letzten Sekunden hatte Halle noch eine Chance zum Ausgleich, doch Halili verpasste eine scharfe Hereingabe nur knapp.
Das Spiel war ein Paradebeispiel für den Fußball: dominierende Gastgeber ohne Effizienz gegen eine defensive, aber willensstarke Gästemannschaft, die am Ende den Lucky Punch setzte. Halle wird sich angesichts der ausgelassenen Chancen ärgern, während Chemnitz einen kaum für möglich gehaltenen Sieg feiert.